So sehr ich mein Käsebrot liebe, so sehr liebe ich auch Kumpir. Seit ich in Köln wohne, kann ich meine Leidenschaft für das türkische Fast Food so richtig ausleben. Ich sage nur: Döner war gestern! Alle paar Wochen mache ich einen Abstecher bei meinem Stammladen für die gefüllten Knollen. Dafür springe ich einmal schnell in die Bahn und halte 15 Minuten später schon den dicken Kartoffelklops in der Hand. Meistens gefüllt mit Tabuleh und mit einem großen Klecks Joghurt-Minz-Soße verfeinert – zum Reinlegen gut! Hin und wieder variiere ich aber auch das Topping. Die Auswahl ist nämlich ziemlich genial. Kartoffel und langweilig? Von wegen! Bisher wurde ich von der Knolle noch nie enttäuscht!
Du hast noch keinen Kumpir-Laden bei dir entdecken können? Macht nichts. Kumpir selber machen ist ganz einfach. Wie das geht, verrate ich dir hier. Und all meine anderen Tipps, damit deine Kartoffel wunderbar weich und innen cremig wird. Und das auf schnellstmöglichem Wege! Bei meinem Ofengemüse hat sich die Mikrokombi des Bosch Backofens der Serie 8 bewährt. Ob das hier auch der Fall ist? Ich habe den Test gemacht.
Kumpir, was ist das?
Kumpir und ich, das war Liebe auf den ersten Bissen. Es war quasi vorherbestimmt. Immerhin bin ich ein großer Kartoffelliebhaber. Besonders von Ofenkartoffel. Kumpir ist eigentlich nichts anderes. Es ist ebenfalls eine Backkartoffel. Der wesentliche Unterschied ist die Zubereitungsweise. Nach dem Garen widmest du dich nämlich noch dem Inneren. Das wird gelockert und mit Butter und Käse vermengt. Das Ergebnis ist eine Art cremiges Kartoffelpüree. Wer mag, belegt es dann noch mit weiteren Zutaten.
Übrigens: Kumpir findest du in sehr vielen Kulturen. Ursprünglich stammt die Backkartoffel aus Südamerika und fand durch Einwanderer ihren Weg nach Europa. Vom Balkan aus gelangte sie dann in die Türkei. Dort mauserte sich die gefüllte Kartoffel zum beliebten Snack. Und das bis zu uns!
Kumpir Kartoffel - welche ist die Richtige?
Das Besondere an Kumpir ist das wunderbar cremige Innere. Entscheidend dafür ist die richtige Kartoffel. Am besten eignen sich mehligkochende Knollen. Ihre Vorzüge:
- Sie haben einen höheren Stärkeanteil, was sich auf die Konsistenz des Fruchtfleisches ausübt.
- Ihr Fruchtfleisch ist leicht trocken-krümelig und nimmt Flüssigkeit gut auf.
- Sie werden weicher als andere Sorten.
Alle drei Eigenschaften sind ideal für eine cremige Kumpirbasis. Warum? Mischst du das aufgelockerte Fruchtfleisch mit Butter und Käse, verbinden sich alle Zutaten zu einer püree-artigen Konsistenz. Eben so, wie es sein soll. Klar könntest du auch festkochende Kartoffeln verwenden. Aber durch den geringeren Stärkeanteil ist diese Sorte wesentlich fester. Außerdem sind sie feuchter und nehmen kaum Flüssigkeit auf. Das Ergebnis wäre also alles andere als cremig. Jene Sorte nehme deswegen nur für meine klassischen Bratkartoffeln. Auch, wenn ich den Klassiker aus gekochten Scheiben mache oder als Variante im Backofen.
Kaufst du im Supermarkt ein, halte Ausschau nach Back- und Grillkartoffeln. Das sind übergroße Kartoffeln (200-300 g pro Knolle), die sich optimal zum Füllen eignen. Diese mehligkochende Sorte findest du in der Regel von Mai bis September in der Gemüseabteilung. Für den Fall, dass es nur mittelgroße Kartoffeln gibt: Auch gut! Hauptsache der Kochtyp stimmt. Alterativ bereitest du zwei kleinere statt einer großen Knolle zu.
Wo Kartoffeln für Kumpir kaufen?
Ich kaufe meine Kumpir-Kartoffeln im Supermarkt oder fische mir besonders große Exemplare am Gemüsestand auf dem Mark heraus. Je größer sie sind, desto besser. Aber merke: Abhängig von der Größe kann die Backzeit variieren.
Mein Tipp: Greif beim Einkaufen auch mal zur Süßkartoffel und bereite dir Süßkartoffel-Kumpir zu. Die orangefarbene Knolle ist von Natur aus etwas größer und eignet sich prima für die Zubereitung im Backofen. Außerdem besticht sie mit süßlichem Fruchtfleisch. Das ist sogar noch ein bisschen cremiger, als das von der „normalen“ Kartoffel. Meine liebste Kombi: gefüllte Süßkartoffel mit Bulgur, Rotkohl und Oliven.
Wie macht man Kumpir?
Traditionell wird die rohe Kartoffel rundherum mit einer Gabel eingestochen, meist in Folie gewickelt und in einem dreistöckigen Ofen gebacken. Die unterste Ebene ist zum Garen. Die beiden anderen zum Nachziehen und Warmhalten. Nach dem Garen wird die Knolle in der Mitte zu ¾ eingeschnitten. Sprich: Die Hälften halten unten noch zusammen. Und dann kommt der Clou: Das Innere wird mit einer Gabel gelockert und mit Butter und Käse vermengt. Fertig ist die Basis deiner klassischen Kumpir.
Aber keine Angst, für die Zubereitung in der heimischen Küche brauchst du keinen Profiofen. Doch wie garst du die Knolle am schnellsten?
Kumpir wie lange im Ofen garen?
Dicke Kartoffel = lange Garzeit. Stimmt leider. Je größer und dicker die Knolle, desto länger braucht sie im Backofen. 60 bis 70 Minuten musst du in der Regel in Kauf nehmen. Aber geht das noch schneller? Ich habe zwei Backofeneinstellungen getestet und die Kartoffel einmal mit und einmal ohne Alufolie gegart. Das Ergebnis – sieh selbst.
Das Garen mit Ober-/Unterhitze
Bei dieser Backofeneinstellung ist die Kartoffel zwei Hitzequellen ausgesetzt. Sie wird mit Wärme von oben und von unten gegart. Soweit, so gut. Aber bedeuten zwei Hitzequellen auch doppelte Geschwindigkeit in Sachen Garen? Leider nein. Nach 40 Minuten war die dicke Knolle noch sehr „knuffig“. Nach 60 Minuten dann endlich weich. Zeitersparnis gleich null.
Daran konnte auch die Alufolie nichts ändern. Ob mit oder ohne – das hat keine Auswirkung auf die Garzeit. Aber auf die Beschaffenheit der Kartoffel. Mit Folie bleibt die Schale weich und glatt. Ohne Folie wird die Schale leicht knusprig und die Knolle etwas schrumpelig. Finde ich persönlich besser. Wie du es machst, entscheidet dein Geschmack.
Das Garen mit der Mikrokombi
Die Mikrokombi des Sensor-Backofens von Bosch hat sich wieder mal bewährt. Testsieger in Sachen Schnelligkeit und Konsistenz! Die Kartoffel war nach 45 Minuten gar und wunderbar mehlig-weich. Da ich sie ohne Alufolie gegart habe, löste sich das Innere leicht von der knusprigen Schale – so wie ich es von einer original Kumpir kenne! Du kannst es kaum erwarten deine Gabel in der Knolle zu versenken? Dann verwende eine etwas kleinere, mittelgroße Kartoffel. Sie ist dank der Mikrokombi sogar schon nach 30 Minuten gar.
Das Geheimnis der Mikrokombi ist die integrierte Mikrowellen-Funktion des Backofens. Du kannst wie gewohnt garen, backen und braten. Darüber hinaus aber auch alle Funktionen einer Mikrowelle nutzen. Das Tolle: Die Mikrowellen-Funktion lässt sich mit einer Heizart kombinieren. So lassen sich deine Gerichte in kürzester Zeit garen – und das bei vollem Geschmack.
Echte Kumpir müssen mehlig-weich aus deinem Ofen kommen. Und das am besten so schnell, wie möglich. Mit dem Sensor-Backofen von Bosch kannst du die Garzeit von 60 auf 30 Minuten halbieren. Dafür einfach die Mikrowellen-Funktion 360 Watt und 200 °C einstellen. Nach kurzer Zeit kannst du schon die Gabel zücken. Deine Kartoffeln sind gar und wunderbar locker-weich.
Welcher Käse für Kumpir?
Klassischerweise mischst du das Kartoffelinnere mit Kaşar - einem milden türkischen Käse. Ursprünglich wurde er aus Schaf- oder Ziegenmilch hergestellt. Heute auch aus Kuhmilch. Alternativ kannst du aber auch andere Sorten nehmen. Da wären:
- Gouda (kommt Kaşar geschmacklich am nächsten)
- Emmentaler
- Mozzarella
- Provolone
- Havarti
- Milde Bergkäse
- Ziegenkäse
Du magst es lieber kräftiger? Auch das schmeckt. Vermenge die Kartoffel beispielsweise mit gereiften Bergkäsen oder Cheddar.
Die besten Kumpir Toppings für noch mehr Geschmack
Erst mit der Füllung wird deine Kartoffel zur wahren Geschmacksbombe und zur echten Kumpir. Bist du ganz klassisch unterwegs, isst du die Knolle nur mit einem Klecks Joghurt. Schlicht, einfach und lecker. Hast du Lust auf mehr, stehen dir unendlich viele Möglichkeiten offen, das Gemüse zu toppen. Geeignet ist alles, was schmeckt – von Couscous über gebratenes Gemüse bis hin zu Fleisch. Ganz wichtig: Experimentiere mit verschiedenen Soßen! Sour Cream, Guacamole, Hummus - alle schmecken sie super zu deiner Kartoffel. Als Anregung für dich, habe ich dir ein paar meiner liebsten Kartoffelkompositionen zusammengestellt.
- Mediterran: gegrilltes Gemüse, Oliven, Schafskäse, Kräuterbutter
- Barbecue: Pulled Pork, Frühlingszwiebeln, BBQ-Soße
- Oriental: Bulgursalat, Tomaten, rote Zwiebel, Hummus
- Mexican: Kidneybohnen, Mais, Tomatensalsa, Guacamole
- Veggie: Kichererbsen, Spinat, pochiertes Ei, Tahini-Soße
- Fisch Ahoi: Lachs, Spargel, Zitronen-Dill-Schmand
Und noch ein kleiner Geheimtipp für dich: All diese Füllungen machen sich auch gut auf deinem Pide Schiffchen. Hüpf doch mal schnell rüber.
Das Grundrezept für deine Kumpir mit Tabuleh
Die 6 leckersten Kumpir-Varianten
Ein Rezept reicht dir nicht? Geht mir auch so. Die Knolle könnte ich jeden Tag essen. Deswegen müssen ständig neue Füllungen und neue Rezepte her. Aber für den Anfang habe ich schon einmal meine drei besten Kumpir-Rezepte für dich. Zum Nachkochen, zum Verfeinern und zum Glücklichsein.
Dieses Exemplar hat mexikanische Wurzeln. Die Füllung? Ein Mix aus Kidneybohnen und Mais. Darauf eine fruchtige Tomatensalsa plus cremige Guacamole. Wenn du mich fragst – das Beste, was deiner Ofenkartoffel passieren kann. Zum Rezept
Was mit der klassischen Knolle schmeckt, schmeckt auch mit Süßkartoffel. Der Vorteil hier? Das Fruchtfleisch wird sogar noch ein bisschen sämiger – mhhh. Perfekt mit den Begleitern Bulgur, Krautsalat und Joghurtsoße. Zum Rezept
Hier treffen knackiger Krautsalat und zartes Hühnchen aufeinander. Letzteres in besonders würziger Form. Sein Geheimnis? Die Marinade aus Öl, Curry, Paprika und Kreuzkümmel. Yummy! Zum Rezept
Spinat, getrocknete Tomaten und Frischkäse. Verfeinert mit Parmesan und Knoblauch. Klingt gut für dich? Na, dann nichts wie ran an die Knolle. Bei dieser Veggie-Füllung werden sogar Fleischesser schwach. Zum Rezept
Darf ich vorstellen: Kumpir deluxe zum Niederknien. Denn das, was jetzt kommt, ist DIE Füllung schlechthin. Gebratener Sesamlachs, pfeffrige Rucola und samtige Avocadocreme. Na, habe ich zu viel versprochen? Zum Rezept
Salat findest du langweilig? Nicht, wenn er zur knackigen Füllung deiner Süßkartoffel wird. Mit dabei: Möhren, Tomaten, Gurken, Feta und Oliven. Dazu eine frische Joghurtsoße und schon wird die Knolle zur wahren Geschmacksbombe. Zum Rezept