Linsen sind mein Gemüse. Ja, wirklich. Keine Schokolade. Keine Gummibärchen. Einfach nur Linsen. Die mag ich richtig, richtig gerne. So gerne, dass sie bei uns jeden zweiten Tag auf den Teller kommen. Gerade am liebsten als rote Linsenbolognese. Und zwar vegan, also ohne Hackfleisch und Milch. Jene beiden Zutaten tummeln sich sonst ja im Originalrezept.
Linsen als Protein-Booster
Ich finde Linsen WIRKLICH lecker. Meine Schwester meinte vor ein paar Wochen mal: "Die isst du doch nur, weil sie so gesund sind. Wenig Kohlenhydrate, viel Protein, ... ." – Ja klar, auch. Aber vor allem, weil ich sie richtig lecker finde. Deshalb für mich überhaupt kein Problem, Hackfleisch gegen Linsen zu tauschen. Der Mann war im ersten Moment – zugegeben – nicht ganz so begeistert. Habe ihn aber dann an unseren Linsenbraten erinnert. Und plötzlich war auch er offen für die Veggie-Variante des italienischen Klassikers.
Rote Linsenbolognese vegan zubereiten? Ganz einfach!
Bei der Zubereitung habe ich mich ja auch ziemlich stark am Original orientiert. Statt Hackfleisch kommen Linsen in den Topf – klar. Aber eben auch Karotte, Sellerie und Zwiebel. Das klassische Suppengrün also. Und damit die Basis für eine richtig gute rote Linsenbolognese. Dazu ein bisschen Knobi. Kann ja nicht schaden. Und natürlich Tomatenmark. Sowie gehackte Tomaten. Warum ich keine frischen Tomaten nehme? Na, weil wir hier in Deutschland nur selten in den Genuss von richtig leckeren Tomaten kommen. Deshalb ist es überhaupt keine Schande, sich für Tomaten aus der Dose zu entscheiden. Kleiner Tipp: Eine Prise Zucker dazugeben. Zucker intensiviert das Aroma der Tomate. Fehlen noch Brühe und Wein. Auf Letzteren kannst du natürlich verzichten. Vor allem, wenn Kinder mitessen. Gibt deiner Bolo aber wirklich nochmal einen ganz eigenen Geschmack. Ich stehe ja voll auf Primitivo – auf diese rauchige Note. Deshalb kommt bei mir auch immer genau dieser Wein an die Bolo.
Alles in allem ist meine Linsenbolo also nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Was der Mann dazu gesagt hat? „Mhhh.“ Von ihm kam übrigens auch der Vorschlag, beim nächsten Mal Tofu oder Sojagranulat statt Linsen zu versuchen. Darin stecken nämlich auch viele Proteine. Für die Bolognese mit Soja habe ich auch schon ein Rezept im Kopf. Und für die Variante mit Tofu muss ich noch mal bei Susanne nachfragen. Sie kocht ihre Soße schon länger mit Tofu.
Muss eine Bolo wirklich 4 Stunden kochen?
Es wird ja immer wieder behauptet, dass eine richtig gute Bolognese mehrere Stunden lang einkochen muss. Ob's stimmt? Das habe ich für dich bei meinem großen Bolognese-Special getestet. Hüpf mal rüber. Ich habe mich bei meiner veganen Linsenbolognese für die kürzere Variante entschieden. Tut dem Geschmack keinen Abbruch. Und soll ja auch immer noch ein Feierabend-Rezept bleiben. Nach einer Stunde Köchelzeit ist sie also fertig und kann zur Pasta serviert werden. Übrigens koche ich dazu Tagliatelle. Also bleibe auch hier klassisch. Warum keine Spaghetti? Na, weil das Original auch nicht mit jenen Nudeln serviert wird. An der glatten, schlanken Pasta bleibt nämlich kaum Soße hängen. Spaghetti sind die eingedeutschte Variante dazu.