Selbst gemachtes Lahmacun ist einfach gemacht. Was es für die türkische Pizza braucht? Einen geschmeidigen Hefeteig mit Öl und einen würzigen Belag mit Hackfleisch – mehr nicht. Mit diesem Rezept wird dein Lahmacun so gut wie das Original.
- 1. Das Rezept für dein Lahmacun
- 2. Lahmacun aka türkische Pizza - was ist das?
- 3. Lahmacun hamuru. Oder der Lahmacun Teig
- 4. Lahmacun dolguso. Oder die Lahmacun Füllung
- 5. Die Zubereitung – im Backofen oder in der Pfanne?
- 6. Wie werden Lahmacun weich zum Rollen?
- 7. Womit isst man Lahmacun?
- 8. Lahmacun Kalorien und Nährwerte
- 9. Lässt sich Lahmacun einfrieren?
Das Rezept für dein Lahmacun
Lahmacun aka türkische Pizza - was ist das?
Lahmacun ist ein dünnes Fladenbrot aus Hefeteig, das mit einer würzigen Hackfleischmischung bestrichen ist. Traditionell wird es im Steinofen gebacken und nur mit etwas Petersilie, Zitrone und Zwiebeln gegessen. Übersetzt heißt Lahmacun so viel wie “Fleisch mit Teig”, gesprochen „Lachmadschuhn“.
In Deutschland ist der belegte Fladen auch als „türkische Pizza“ bekannt. Vermutlich deswegen, weil es dem italienischen Klassiker optisch ähnelt. Tatsächlich gibt es Lahmacun aber schon lange, lange vor Pizza. Die ersten Fladen sollen vor über 4000 Jahren im arabischen Raum gebacken worden sein. Damals noch von den Assyrern. Etwas später wurde das Rezept dann auch in Griechenland bekannt – und von dort aus auf der ganzen Welt. In der Türkei ist das Fladenbrot bis heute ein traditioneller Snack für zwischendurch, bei Familienfeiern und Co., der traditionell mit der Hand gegessen wird.
Lahmacun vs. Lahmacun Dürüm
Was mir gestern im Imbiss auf der Karte aufgefallen ist – neben klassischem Lahmacun gibt es auch Lahmacun Dürüm aka Lamacun Döner. Also ein Zwischending aus türkischer Pizza und gerolltem Döner. Diese Variante ist mehr oder weniger für die deutschen Fast Food Fans entstanden. Du verstehst immer noch Bahnhof? Hier mal schnell eine kurze Exkursion dazu.
Dürüm kannst du dir so ähnlich vorstellen wie einen Wrap. Die Basis ist ein besonders dünnes Fladenbrot (Yufka), welches gefüllt und aufgerollt wird. Typischerweise besteht die Füllung aus Dönerfleisch, Köfte oder Falafel sowie Salat und Soße. So viel dazu.
Wie jetzt also ein Lahmacun Dürüm aussieht? Statt Yufka bildet die türkische Pizza die Basis. Darauf kommt dann die typische Dürüm-Füllung, sprich: Dönerfleisch, Salat und Soße. Zum Schluss wird das Ganze dann noch aufgerollt – fertig. Sowohl Lahmacun Dürüm als auch Lahmacun werden typischerweise mit der Hand gegessen. Gabel und Messer haben hier also Pause.
Lahmacun hamuru. Oder der Lahmacun Teig
Die Basis für den Fladen besteht aus einem Hefeteig. Nicht klassisch mit Butter, sondern mit Öl. Das sorgt dafür, dass der Teig geschmeidig und elastisch wird. Genau so, wie du ihn brauchst. Die Fladen sollen später nämlich dünn ausgerollt werden, ähnlich wie ein Pizzateig. Apropos: Die Zutaten für Lahmacun- und Pizzateig sind fast identisch, abgesehen von der Mehlsorte. Und die ist ja bekanntlich für das Gelingen einer guten Pizza enorm wichtig. Hier ist es zum Glück nicht ganz so streng. Für den Lahmacun Teig kannst du getrost zum einfachen Haushaltsmehl Type 405 greifen. Hinzu kommen lauwarmes Wasser, besagtes Olivenöl und etwas Zucker. Nicht zu vergessen Salz – ein guter halber Teelöffel. Sowie frische Hefe. Trockenhefe geht natürlich auch.
Bleibt noch die Frage nach der Zubereitung. Schließlich soll der Hefeteig nicht nur richtig aufgehen, sondern auch geschmeidig werden. Und damit dir das gelingt, unbedingt die Gebote aus Sinas Hefeteig-Guide beachten. Hier die drei wichtigsten Punkte in der Kurzversion für dich zusammengefasst:
- Hefe in warmem Wasser mit Zucker auflösen und kurz reagieren lassen.
- Kneten, kneten, kneten. Mindestens 10 Minuten lang. Das kurbelt die Aktivität der Hefe an und alle Zutaten können sich wunderbar miteinander verbinden.
- Hefeteig abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Ich nutze dafür meinen Bosch Sensor-Backofen mit Gärfunktion. Hier kommen Wärme und Dampfstoß für ein perfektes Ergebnis zusammen.
Dein Hefeteig mag es weder zu kalt noch zu heiß. Klingt kompliziert? Keine Sorge, ab sofort bereitest du Hefeteig mit Gelinggarantie zu. Dein Bosch Sensorbackofen der Serie 8 ist nämlich mit einem Gärprogramm ausgestattet. Er kennt die perfekte Temperatur, bei der sich dein Teig pudelwohl fühlt und richtig aufgehen kann.
Lahmacun dolguso. Oder die Lahmacun Füllung
Die ganz klassische Fülung besteht aus einem Hackfleischmix. Nur echt mit jeder Menge Petersilie, grüner Spitzpaprika, Tomaten und Zwiebeln. Also so ähnlich wie die Füllung, mit der auch ein Pide-Brot belegt wird. Aber der Reihe nach:
- Das Fleisch: Typisch sind Lammhack oder Rinderhack. Ebenso eine Mischung aus beiden. Hier kannst du also ganz nach Geschmack wählen. Pro Fladen rechnest du ca. 40 g Hack ein, also etwa 2 EL.
- Zwiebeln und Petersilie: Diese beiden Zutaten sind ein Muss, denn sie liefern einen Großteil an Aromen. Deswegen auch unbedingt zu frischer Petersilie greifen. Mein Tipp: Auch mal etwas Koriander untermischen.
- Das Gemüse: Tomaten und grüne Spitzpaprika machen die Füllung komplett. Warum eigentlich Spitzpaprika? Na, weil ihr Aroma intensiver ist als das einer Gemüsepaprika. Bei den Tomaten greife ich zu Rispentomaten.
Apropos: Bei uns sind Tomaten ja leider öfters mal etwas wässrig im Geschmack. Besonders außerhalb der Saison. Was ich dann mache? Ich nehme gestückelten Dosentomaten. Hier stimmt nämlich das Aroma zu jeder Jahreszeit. Falls es aber doch das frische Gemüse sein soll: Tomaten vor dem Zerkleinern häuten. So wird’s auch im Lahmacun Rezept gemacht. Und zwar so:
- Haut der Tomaten kreuzweise einschneiden.
- Tomaten mit kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten stehen lassen.
- In Eiswasser abschrecken und Haut abziehen. Anschließend Tomaten halbieren und Kerngehäuse entfernen.
Am schnellsten lassen sich Zwiebeln, Petersilie und das Gemüse übrigens in einer Küchenmaschine zerkleinern. Wer keine hat, der kann die Zutaten auch fein hacken bzw. reiben. Danach in ein Sieb geben und etwas abtropfen lassen. Anschließend alles mit dem Hack vermengen und mit Gewürzen wie Paprikapulver, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig.
Mein Tipp: Sollte die Masse zu feucht sein oder Wasser ziehen, einfach mit 1-2 EL Tomaten- oder Paprikamark abbinden.
Die Zubereitung – im Backofen oder in der Pfanne?
Ich muss gestehen, an dieser Stelle war ich anfangs noch skeptisch. Original Lamacun wird nämlich in einem Steinofen gebacken. So einer, der locker um die 400 °C Backtemperatur erreicht. Denn das Geheimnis für jene Fladen ist ordentlich Hitze. Warum das wichtig ist? Zum einen damit der Teig hochgeht und der Boden etwas aufknuspert. Und zum anderen, damit die Hackfüllung möglichst schnell durchgart, aber das Ganze insgesamt nicht trocken wird.
Ich also zu meinem liebsten türkischen Imbiss gelaufen und nachgefragt. „Geht das ohne Steinofen überhaupt?!“. Na klar, und ob das geht! Sogar ziemlich gut. Sowohl in der Pfanne als auch im heimischen Backofen– die besten Tipps dafür hat mir mein Lahmacun-Meister des Vertrauens auch gleich verraten. Der erste der beiden: Im Backofen werden die Fladen knuspriger, in der Pfanne hingegen weicher. Dafür pro Lahmacun eine Teigportion à 80-90 g abstechen und nur mit ca. 2 EL Füllung bestreichen, sodass der Fladen insgesamt etwa 120-130 g wiegt. Anschließend geht’s so weiter.
Lahmacun aus dem Ofen
Die Variante aus dem Backofen ist mein Favorit. Warum? Aus drei einfachen Gründen. Nummer eins: Die Fladen werden insgesamt knuspriger, was ich sehr gerne mag. Nummer zwei: Die Hackfüllung bekommt auch von oben intensive Hitze ab, was mir noch ein kleines besser schmeckt. Und Nummer drei: Mit meinem Bosch Backofen der Serie 8 und 4D Heißluft kann ich gleich mehrere Bleche der türkischen Pizza auf einmal backen. Und so geht's:
- Backofen auf 250 °C 4 D Heißluft vorheizen. Dabei das Backblech im Ofen mit aufheizen lassen. Falls du hast, zusätzlich noch einen Pizzastein verwenden.
- Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in 10 Kugeln à 80 g teilen. Teiglinge zu tellergoßen Fladen ausrollen und auf ein Stück Backpapier legen. 2 EL Füllung darauf verteilen.
- Lahmacun auf die Backbleche legen und im heißen Ofen 8-10 Minuten backen. Wenn du mit deinem Ofen nicht vier Bleche auf einmal backen kannst, Lahmacun nacheinander fertig backen.
10 Minuten das eine Blech. 10 Minuten das andere Blech … ganz schön zeitaufwendig diese Lahmacun. Denkste. Zum Glück hilft mir mein Backofen der Serie 8 von Bosch. Dank 4 D Heißluft backe ich nämlich bis zu 4 Bleche der Fladen auf einmal. Und ja – sie kommen alle perfekt gebacken aus dem Ofen.
Lahmacun aus der Pfanne
In der Pfanne kannst du die türkische Pizza ebenfalls prima zubereiten. Dafür den Fladen einfach in die heiße Pfanne legen, Deckel auflegen und ein paar Minütchen warten. Fertig. Beim Ausbacken in der Pfanne bleibt der Teig noch etwas weicher. Damit aber auch hier alles rund läuft, gibt es drei Dinge zu beachten.
- Am besten eine große beschichtete Pfanne verwenden.
- Darauf achten, dass die Füllung nicht zu flüssig ist. Ansonsten köcheln die Fladen in der Pfanne und können durchweichen.
- Überschüssiges Mehl mit einem feuchten Tuch aus der Pfanne wischen, das sich durch die Fladen ansammelt. Sonst schmeckt’s angebrannt.
In der Praxis sieht das dann so aus: Teig in 10 Kugeln à 80 g teilen und zu tellergoßen Fladen ausrollen. Jeweils mit ca. 2 EL Füllung bestreichen. Fladen nacheinander in eine beschichtete Pfanne legen, abdecken und bei mittlere Hitze 6-8 Minuten ausbacken. Bis der Teig unten leicht braun und der Hackfleischbelag durchgegart ist.
Der Boden deines Lahmacuns ist schon schwarz, noch bevor die Füllung durchgegart ist. Alles schon erlebt. Mit dem PerfectFry Bratsensor von Bosch passiert mir das aber nicht mehr. Er reguliert die Temperatur in der Pfanne automatisch. Einfach Temperaturstufe 3 auswählen und deinen Fladen bei optimaler Hitze goldbraun ausbacken.
Wie werden Lahmacun weich zum Rollen?
Frisch zubereitete Lahmacun sind zunächst noch knusprig. Die aus dem Ofen sogar noch ein kleines bisschen mehr als die aus der Pfanne. Ich mag das ja tatsächlich ganz gerne. Wer aber weiche Fladen zum Rollen haben möchte, der muss sie entsprechend lagern und auskühlen lassen.
Bedeutet für dich: Ausgebackenen Fladen übereinanderstapeln. Mit einem Küchentuch oder einer Kuchenglocke abdecken und auskühlen lassen. So werden sie nach einiger Zeit schön weich. Sollen die Fladen knusprig bleiben, diese einzeln und offen lagern.
Womit isst man Lahmacun?
Ich habe es ja bereits oben schon erwähnt. Traditionell werden die Teigfladen nur mit etwas Zitrone, frischer Petersilie und Zwiebeln gegessen. Das kann aber natürlich jeder machen, wie er mag. Eine beliebte Variante? Lahmacun mit grünem Blattsalat und Cacik. Eine Art Gurkenjoghurt, so ähnlich wie Tzatziki. Diese Extras stelle ich mir aber auch richtig lecker auf Lahmacun vor:
- Möhrenraspeln oder Rotkrautstreifen
- Tomaten-Gurken-Salat
- Salat wie Eisbergsalat, Radicchio oder Kopfsalat
- Babyspinat oder Rucola
- Feta oder Hirtenkäse
- Peperoni für noch mehr Wumms
Wer mag, verfeinert seinen Fladen noch mit Soßen. Eine beliebte Variante? Zitronenjoghurt. Wahlweise auch mit Koriander, Minze oder Petersilie. Ebenfalls lecker: Hummus, Cocktail-Soße oder Knoblauchsoße.
Lahmacun Kalorien und Nährwerte
Wusstest du, dass Lahmacun im Fast-Food-Vergleich mit Pizza, Pommes und Co. ziemlich gut abschneidet? Hier mal ein paar Zahlen für dich. 100 g der türkischen Pizza haben 159 Kalorien. Davon sind 8 g Eiweiß, 5 g Fett und 22 g Kohlenhydrate. Das macht pro Portion ungefähr 309 Kalorien. Darüber hinaus nimmst du noch 1,5 g Ballaststoffe, Vitamin B und C sowie weitere Nährstoffe auf. Darunter Kalium, Kalzium und Magnesium.
Ganz ähnlich sieht es übrigens auch bei der vegetarischen Variante ohne Fleisch aus. Hier stecken in 100 g des Fladens 138 Kalorien. Aufgeteilt in 4 g Eiweiß, 2 g Fett und 26 g Kohlenhydraten. Das macht pro Portion etwa 229 Kalorien. Zum Vergleich mal ein anderer Fast-Food-Klassiker: Eine Pizza Margherita hat ca. 932 Kalorien im Gepäck.
Lässt sich Lahmacun einfrieren?
Du hast noch ein paar der Fladen übrig? Du Glückspilz. Lahmacun lässt sich wunderbar einfrieren. Damit bist du für den nächsten Besuch oder den spontanen Heißhunger schon mal gut vorbereitet. Die Fladen nach dem Ausbacken auskühlen lassen, in einen Gefrierbeutel geben und im Gefrierfach lagern. Zum Auftauen einfach die gewünschte Menge im Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze 7-8 Minuten erwärmen.