Bei meinem letzten Spaziergang mit dem Mann am Rhein habe ich regelrecht Herzchenaugen bekommen. Nicht weil es so romantisch war. Nein, weil wir plötzlich das türkische Schlaraffenland auf unserer Route entdeckt haben. „Hier gibt’s Pide!“, ich sofort einen Haken geschlagen Richtung Restaurant. „Und Kumpir und gefüllte Teigröllchen!“, freute ich mich immer mehr. Schon war unser Spaziergang nach den ersten hundert Metern beendet.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, gegen meine Schwäche für Pide kann ich einfach nichts tun. Die steckt schon seit Langem in mir. Immerhin geht es um das leckerste gefüllte Teigschiffchen, das du kriegen kannst. In meiner Welt ist es das zumindest. In deiner ja vielleicht bald auch, wenn ich dir jetzt zeige, wie du das türkische Fladenbrot zubereitest. Ist auch ganz einfach!
Was ist Pide?
Mal heißt es Focaccia (Italien), mal Nan (Indien) und in der Türkei – Pide. Worum es geht? Um leckeres Fladenbrot. Jenes Gebäck, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Dabei haben jedes Land und jede Kultur natürlich ihr ganz eigenes Rezept. So auch die Türkei. Hier gibt es das Fladenbrot in verschiedenen Varianten. Demnach ist Pide nicht gleich Pide. Es kann dir als sehr dünner Fladen begegnen oder aber auch mehrere Zentimeter dick sein. In diesem Fall besteht es aus einem Hefeteig und ist mit schwarzem Sesam bestreut. So wie du das türkische Fladenbrot typischerweise kennst.
Für mich ist aber die leckerste Variante das gefüllte Pide. Wegen seiner ovalen Form mit spitzen Enden erinnert das Brot an ein kleines Schiffchen - beladen mit den verschiedensten Leckereien. Die Basis wird ebenfalls aus einem Hefeteig zubereitet. Aber nicht ganz klassisch, sondern mit zwei besonderen Zutaten: Joghurt und Öl. Was es damit auf sich hat?
Gefülltes Pide Brot zubereiten
Die einfachsten Dinge, sind die leckersten – Pide ist der Beweis dafür. Alles, was du brauchst: einen saftigen Hefeteig und deine Lieblingsfüllung. Schon kann das beladene Schiffchen im Ofen verschwinden. Wie du den Teig dafür richtig zubereitest und in Form bringst, verrate ich dir jetzt.
Wie macht man den Pide-Teig?
Im Grundrezept für den Pide-Teig tummeln sich zunächst die gleichen Zutaten, wie beim klassischen Hefeteig: Mehl, Zucker, Wasser, Hefe und etwas Salz. Was den türkischen Teig aber unterscheidet, sind Joghurt und Olivenöl. Warum gerade diese beiden Zutaten wichtig sind?
Joghurt macht den Hefeteig soft und richtig saftig. Genau wie das Öl, das unterstützt diese Wirkung. Es verhindert, dass das Schiffchen beim Backen austrocknet und hält das Gebäck feucht. Sogar noch nach Tag zwei und drei. Darüber hinaus macht es den Teig aber auch elastisch, sodass du ihn einfacher formen kannst. Ob jene Zutaten wohl auch das Geheimnis von saftigen Schokomuffins oder saftigem Zitronenkuchen ist?
Zumindest kennst du jetzt die entscheidenden Zutaten für den Pide Teig. Damit dieser aber auch richtig schön aufgeht, hier noch ein paar letzte Tipps:
- Löse die Hefe in lauwarmem Wasser auf und lass sie 5 Minuten ruhen. Bilden sich kleine Bläschen in dem Mix, kannst du sicher sein, dass die Hefe aktiv ist.
- Knete alle Zutaten kräftig durch – mindestens 10 Minuten. Bedeutet für dich: Die trockenen Zutaten kräftig mit der Hefemischung, Öl und Joghurt bearbeiten. Zuerst mit einer Küchenmaschine, die letzten 5 Minuten per Hand. Das kurbelt die Bakterien in der Hefe richtig an.
- Gönn dem Teig nach dem Kneten insgesamt 60 Minuten Ruhe, bevor du dein Pide formst.
- Lass den Teig an einem warmen Ort gehen. Hefe mag es nämlich muckelig warm. Für den Gärprozess sind 38-40 °C sind optimal. Höhere Temperaturen machen die Hefe kaputt.
Dein Hefeteig mag es weder zu kalt noch zu heiß. Klingt kompliziert? Keine Sorge, ab sofort bereitest du Hefeteig mit Gelinggarantie zu. Dein Bosch Sensorbackofen der Serie 8 ist nämlich mit einem Gärprogramm ausgestattet. Er kennt die perfekte Temperatur, bei der sich dein Teig pudelwohl fühlt und richtig aufgehen kann.
Wie formt man Pide?
Den Teig für dein gefülltes Schiffchen bringst du in wenigen Handgriffen in Form. Dafür gehst du am besten so vor:
Schritt 1: Teig in 6 Portionen teilen.
Schritt 2: Auf einer bemehlten Arbeitsfläche jede Portion zu einem ovalen Fladen ausrollen.
Schritt 3: Füllung mittig als Streifen auf dem Teig verteilen.
Schritt 4: Teigränder nach innen etwas über die Füllung klappen.
Schritt 5: Die Enden des Fladens fest andrücken und leicht verdrehen.
Die besten Pide Füllungen
Kommen wir zum Herzstück des Fladenbrots – der Füllung. Das Schöne ist, dass du sie nach Lust und Laune variieren kannst. Besonders typisch sind Füllungen mit Fleisch sowie Spinat und Feta. Aber das sind nur zwei von unzähligen Möglichkeiten.
Hackfleisch - der Klassiker für dein Fladenbrot
Die klassische Pide-Füllung besteht aus einem pikanten Hackfleischmix. Was darin auf keinen Fall fehlen darf: Paprikamark. Das ist eine typische Zutat in türkischen Hackfleischgerichten. Und obendrein richtig lecker. Dazu kommen gewürfelte Zwiebeln, Karotten und Spitzpaprika. Gefolgt von Gewürzen wie Chili und Cayennepfeffer. Alles einmal scharf anbraten, abschmecken und ab damit auf dein Pide.
Mein Tipp: Kurz vor Ende der Garzeit ein Ei über der Hackfleischfüllung aufschlagen. So schmeckt's noch besser!
Spinat und Feta - die vegetarische Variante
Mein persönlicher Favorit im Sommer ist der Mix aus Feta und Spinat. Letzterer mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten. Das mag ich nicht nur auf dem türkischen Brot, sondern auch auf Pizza oder meiner Kumpir. Die Besonderheit bei dieser Füllung: Den Spinat schmeckst du noch mit etwas Zitronenschale und Honig ab. Das gibt der Füllung ihre ganz eigene Note. Fehlt nur noch der Käse, aber den bröselst du erst kurz vorm Backen darüber.
Noch mehr Ideen für dein Teigschiffchen
So sehr ich mein Pide mit Spinat und Käse mag, so gerne probiere ich auch neue Füllungen aus. Von Fleisch über Gemüse bis Käse darf alles mit rein. Meine letzte Kreation: Pide mit Choritzo und Oliven. Ziemlich würzig, aber auch ziemlich lecker. Gefolgt von Pide mit Pesto, Kirschtomaten und Mozzarella. Hier habe ich mich von der italienischen Küche inspirieren lassen. Schmeckt übrigens nicht nur als Füllung für das Schiffchen, sondern auch als Belag für deine Fladenbrotpizza. Ebenfalls unverschämt gut: gebratene Hähnchenstreifen, Paprika und rote Zwiebeln. Dazu ein Klecks Hummus. Oh ich könnt schon wieder ...
Hast du auch Lust auf Abwechslung für dein Pide? Dann schau dir mal diese 6 Ideen für leckere Füllungen an:
- Tomatensoße, Sucuk und Käse
- Aubergine und Minzjoghurt
- Zucchini, Brokkoli, Paprika und Hummus
- Lammfleisch, Tomaten und Peperoni
- Rucola und Ziegenkäse
- Thunfisch, Zwiebeln und Paprika
Pide wie lange backen?
Ist dein Schiffchen bereit zum Ablegen in den Ofen, geht das Backen recht fix. Nach ca. 18 Minuten ist das Pide fertig. Weil aber jeder Ofen anders backt, mein Tipp: Schau lieber einmal mehr nach deinem Schiffchen als zu wenig. Ich mach es immer so, dass ich nach 12-13 Minuten das erste Mal nachgucke. Sobald es knusprig und braun ist, kann es raus.
Das Rezept für dein Pide
Wie viel wiegt Pide?
Pro Pide formst du etwa 120-150 g Teig zum ovalen Fladen. Samt Füllung bringt es das Schiffchen nach dem Backen auf ca. 350 g. Je nachdem wie viel Teigmenge und Füllung du verwendest, kann das Gewicht aber natürlich sehr schwanken. Backst du mehrere Schiffchen gleichzeitig im Ofen, ist es am besten, wenn sie gleich viel wiegen. Denn dann sind alle zur selben Zeit gar.
Übrigens backe ich immer ein paar Fladenbrote mehr. So bin ich bei spontanem Pide-Hunger gewappnet. In diesem Fall backe ich die Schiffchen aber nicht vollständig durch, sondern nur vor. Dafür die Fladenbrote ca. 10 Minuten wie beschrieben backen und abkühlen lassen. In einen Gefrierbeutel legen und einfrieren. Zum Aufbacken Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Teigschiffe ca. 25 Minuten aufbacken.