Wie viele Äpfel im Schlafrock kannst du essen? Zwei? Drei? Oder nur einen? Ich befinde mich irgendwo zwischen eineinhalb und zwei Äpfeln. Meine Oma aber, die kann vier Äpfel auf einmal essen – an einem Tag, innerhalb einer Stunde. Ok. Vielleicht waren es auch zwei Stunden. Aber vier süße Äpfel binnen weniger Stunden?! Wie gesagt. Ich bin nach einem Apfel im Schlafrock platt. – Das hat die doch nicht freiwillig gemacht?! Nein, hat sie nicht. War eine Wette. Zwischen Papa und Oma. Wie so oft.
Omas Rezept für Apfel im Schlafrock
Säuerliche Äpfel mit festem Fruchtfleisch
Aber jetzt mal zurück zu den wichtigen Dingen. Woher kommt der Apfel im Schlafrock eigentlich? Und wie macht man ihn? Da gibt es einiges zu klären. Fangen wir mit der Frage an, woher die Süßspeise überhaupt kommt. Denn das hat mich – ehrlicherweise – ziemlich überrascht. Der Apfel im Schlafrock ist nämlich eine "Erfindung" unserer französischen Nachbarn – bekannt als "Pomme en chemise", was übersetzt so viel heißt wie "Apfel im Nachthemd". Die (eleganten) Franzosen wieder. Tragen keinen Schlafrock, sondern ein Nachthemd. Ändert aber nichts am Gebäck. Bei beiden Varianten steht der Apfel im Mittelpunkt. Vorzugsweise Sorten wie Booskop oder Braeburn. Also säuerliche Äpfel mit einem festen Fruchtfleisch. Dazu ein Mantel aus buttrigem Mürbeteig. Und eine Füllung aus Nüssen und Amaretto – bei uns und beim Reiser Kochteam. Letzteren mag ich wegen seiner feinen Mandelnote richtig gerne. Deswegen darf der auch in meine Schneebälle hüpfen. Aber zurück zur Füllung. Die süßen Früchtchen werden aber auch gerne mit Rosinen, Marzipan, Butter sowie allerhand winterlicher Gewürze gefüllt. So ein bisschen kannst du dich beim Bratapfel, wahlweise auch bei Bratapfel-Tiramisu, inspirieren lassen. Ist ja quasi nichts anderes. Nur das Mäntelchen, das hast du beim Bratapfel nicht.
Vanillesoße so einfach wie nie
Das Reiser Kochteam hat unserem Apfel im Schlafrock noch etwas Vanillesoße – natürlich selbst gemacht – zur Seite gestellt. Muss ja auch (richtig) gebettet werden so ein süßes Ding. Dafür einfach Milch mit Vanille und Zucker aufkochen. Milch mit Eigelb und Speisestärke mischen. Und unter die kochende Milch rühren. Hätte ich gewusst, wie einfach das ist, hätte ich meine Vanillesoße schon viel früher selbst gemacht. Bei Oma sah das irgendwie immer ein bisschen aufwendiger aus. Durfte aber auch nicht fehlen. Nur so hat sie wahrscheinlich die vier Äpfel herunterbekommen.