Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass ich zwei Mal Weihnachten und zwei Mal Silvester feiere? Also nicht so, wie du es dir vielleicht vorstellst. Aber zwei Mal liebe Menschen, gutes Essen und ganz viel Spaß. Einmal mit der Familie – ganz offiziell zur Weihnachtszeit. Und einmal mit meinen liebsten Freunden – zwei Tage vor Silvester. Mit jenen Herzmenschen feiere ich nämlich weder Weihnachten noch Silvester am offiziellen Datum. Der Ablauf unseres Tages – immer gleich. Traditionen müssen schließlich gewahrt werden. Ich kümmere mich um Kuchen, Anna um das Dinner und die Jungs – die sind einfach dabei. Obwohl nein. Im vergangenen Jahr hatte Annas Mann DIE Idee für das Pre-Silvester-After-Christmas-Dinner: ein französisches Rinderragout. Und steht seither ganz weit oben auf meiner du-bist-wichtig-für-die-Party-Liste.
Ich hatte mich ja eigentlich schon auf südamerikanische Köstlichkeiten eingestellt. Gehört nämlich zur Tradition. Aber dann war es dieses Rinderragout, das Anna in einem riesengroßen Bräter auf den Tisch stellte. Ich zuerst gar nicht so glücklich. Was ist mit unserer Tradition? Hallo? Da bin ich ein kleiner "Monk". Habe natürlich trotzdem probiert. Schließlich war Anna diejenige, die mich Monate vorher von meiner Bolognese-Phobie geheilt hat. Beim Probieren ist es natürlich nicht geblieben. Weder bei mir, noch beim Mann, noch beim du-bist-wichtig-für-die-Party-Mensch.
Rindfleisch 24 Stunden in Rotwein einlegen
Das Geheimnis von Annas Rinderragout? Das Fleisch, das vorher 24 Stunden in Rotwein, Orange, Lorbeerblätter, Rosmarin, Thymian und Petersilie eingelegt wird. Hinzu kommen Sellerie, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch und ganz viel Tomate – in Form von (Tomaten-)Mark und passierten Tomaten. Wie viel und was genau, das konnte mir Anna leider nicht mehr sagen. Sie ist eher die "Lamäng"-Köchin. Ich habe aber zum Glück beim Reiser Kochteam ein ähnliches Rezept gefunden. Und ja – das hat Anna abgenickt.
Ganz einfach im Ofen schmoren
Anna hat ihr Rinderragout ganz klassisch auf dem Herd geschmort. So wie es Susanne auch bei ihrem Coq au Vin macht. Das Reiser Kochteam handhabt es wie beim Boeuf Bourguignon. Hier wird das Ragout im Ofen geschmort. Ist ja genau meins. Vorbereiten, in den Ofen schieben und schon mal den Wein für das Dinner probieren. Deswegen bin ich auch ein großer Fan von Tajine.