Weißt du, warum mich in den warmen Sommermonaten Aprikosen so um den Finger wickeln? Weil sie beinahe so herrlich süß wie Honig schmecken. Deswegen nutze ich die Saison auch in vollen Zügen aus. Am liebsten nasche ich die Früchtchen pur oder verbacke sie zu einer Aprikosentarte. Dann aber nicht zu irgendeiner Tarte, sondern zu einer ganz besonderen.
Für zarten Mürbeteig unbedingt zu Mandeln greifen
Was meine Tarte so besonders macht, sind der herrliche Guss aus Crème fraîche und der Mürbeteigboden mit Mandeln. Nicht ganz klassisch, wie es sich für eine französische Tarte gehört. Das stimmt. Haucht dem Ganzen aber nicht nur einen leichten Geschmack von Marzipan ein, sondern macht den Mürbeteig auch so wunderbar zart. Dafür also einen Teil des Mehls durch gemahlene Mandeln ersetzen. Der Rest geht auch ganz fix. Zutaten miteinander zu einem glatten Teig verkneten und für die Streusel abnehmen. Aus nur einem Teig machst du nämlich Boden und Streusel. Ziemlich praktisch, oder?
Falls es bei dir aber mal noch schneller gehen muss, habe ich auch noch einen Tipp parat: fertiger Blätterteig aus dem Kühlregal. Einfach ausrollen, in die Form einpassen und mit Füllung bedecken.
Aprikosen nur in Kombination mit Crème fraîche
Früher hatte ich eine Abneigung gegen die leicht pelzige Haut der Aprikosen. Während meine Großeltern voller Genuss die noch sonnenwarmen Aprikosen frisch von ihrem Baum verspeisten, verfluchte ich diese pelzigen kleinen Dinger und freute mich schon insgeheim auf den Herbst und die Apfelernte. Ja, damals war mir eine klassisch Apfeltarte tatsächlich lieber. Heute ist das zum Glück anders und ich kann gar nicht genug von Aprikosen bzw. Aprikosentarte bekommen. Das liegt vielleicht auch an dem vanilligen Guss mit Crème fraîche – mhhh. Dafür habe ich mich übrigens ganz bewusst entschieden. Denn typischerweise kommt der Klassiker mit einer Frangipane daher. Also mit einer französischen Mandelcreme. Hin und wieder auch mit einer Pistaziencreme. Da ich aber schon Mandeln in meinem Mürbeteig verarbeite, hier also eine mild-sahnige Alternative aus Crème fraîche, Zucker, Ei und Vanillepuddingpulver.
Boden erst vorbacken, dann mit Aprikosen belegen
Bevor Aprikosen und Guss aber auf den Tarteboden kommen, diesen unbedingt 10 Minuten vorbacken. So mache ich es bei meiner Quiche Lorraine auch immer. Warum das wichtig ist? Na, damit der Boden auch schön knusprig gelingt, ohne zu schnell aufzuweichen.
Anschließend Aprikosen vierteln, entsteinen und auf dem vorgebackenen Boden verteilen. Wer mag, kann diesen vor dem Belegen auch noch mit einer dünnen Schicht Aprikosenmarmelade bedecken. Anschließend den Guss über dem Obst verteilen und mit Streuseln bedecken. Danach verschwindet die Aprikosentarte ein letztes Mal im Ofen. Apropos: hier noch ein paar Facts über das sonnengelbe Obst. Wusstest du schon, dass ...
- ... Aprikosen im Juli und August am saftigsten schmecken?
- ... man sie frisch gekauft 1 Woche im Kühlschrank aufbewahren kann?
- ... man in vielen Ländern aus den Kernen wegen ihres mandelähnlichen Aromas den Marzipanersatz Persipan herstellt?