Soll ich dir was verraten? Ich habe bzw. hatte vier Omas. Das geht doch gar nicht, magst du jetzt meinen? Und ob das geht! Meine Eltern sind nämlich geschieden und haben beide noch ein mal geheiratet. Also habe ich vier Omas. Zur Freude meinerseits. Ich habe dadurch nämlich nicht nur doppelt so viele Geschenke zu Weihnachten und Geburtstag kassiert – kleines Mädchen halt – sondern auch noch zwei unfassbar talentierte Tortenbäcker dazu gewonnen. Eine meiner allerliebsten Lieblingskuchen von Neu-Oma Inge – nicht zu verwechseln mit Tante Inge - ist dieser Rote-Grütze-Kuchen. Unten Biskuit, darauf eine herrlich feine Schmandcreme und on top eben Rote Grütze.
Rote Grütze vor allem im Norden beliebt
Der Rote-Grütze-Kuchen lebt von seiner Rote Grütze. Klar. Aber weißt du auch, was es mit der Rote Grütze auf sich hat? In Deutschland ist jene Süßspeise vor allem im Norden verbreitet. Kommt wahrscheinlich daher, dass Rote Grütze auch in der schwedischen und dänischen Küche zu Hause ist. Das Wort Grütze bezieht sich dabei auf die Konsistenz der Früchte, das Wort "rot" – klar – auf ihre Farbe. Rote Grütze wird traditionell aus Johannisbeeren und Himbeeren, evtl. auch noch aus etwas Stärke zubereitet. Ich habe mich – wie Oma Inge – für eine Waldbeermischung entschieden. Und weil die Masse auf einen Kuchen kommt, dickt sie die Früchte mit Gelatine statt Stärke an.
Mit Frischkäse zum Rote-Grütze-Cheesecake-Kuchen
Fehlen noch die Creme. Und der Boden. Bei der Creme handelt es sich um eine Kombination aus Schmand, Sahne, Zucker und wieder Gelatine. Du kannst den Schmand aber auch durch Frischkäse ersetzen und dann auf Gelatine verzichten. Wichtig ist hierbei allerdings, dass der Kuchen richtig schön durchkühlen kann. Bleibt noch der Biskuit. Und der lebt ja von seiner absoluten Luftigkeit. Wie dir der am besten gelingt, das habe ich dir ja schon mal in meinem Biskuitboden-Guide verraten. Hüpf mal rüber. Komm dann aber wieder zurück. Denn es fehlen noch weiße Schokospähne und gefriergetrocknete Himbeeren auf meinem Rote-Grütze-Kuchen. Die Idee kommt tatsächlich nicht von Oma Inge, sondern vom Reiser Kochteam.