Ob ich abergläubig bin? Sagen wir mal so. Ich stehe auf Rituale. Vor allem in unangenehmen Situationen. Wie zum Beispiel in Prüfungen. So bin ich früher in keine Klassenarbeit gegangen ohne vorher bei Oma vorbeigeschaut zu haben. True Story. Und auch heute noch gibt es Bachblüten vor Präsentationen. Andere Situation, gleicher Aufregungsgrad. Der Umzug in eine neue Stadt. Auch hier habe ich eine Art Ritual: Mohnzopf - vom nächstgelegenen Bäcker. Woher das kommt? Das weiß ich auch nicht so genau. Aber ich erinnere mich daran, dass sich in jeder meiner Schultüten - ja, ich habe nicht nur zur Einschulung, sondern auch zur 5. und 11. Klasse eine Schultüte bekommen - ein Stück Mohnzopf versteckte.
Und während ich diese Zeilen so tippe, fällt mir auf, dass ich schon ziemlich lange keinen Mohnzopf mehr gegessen habe. Mein letzter Umzug - 4,5 Jahre her. Von Hamburg nach Düsseldorf. Der nächste Umzug erstmal nicht geplant. Deshalb zukünftig auf Mohnzopf verzichten? Niemals! Ich habe mir einfach das Rezept meines geliebten Nusszopfes genommen und abgeändert. Die Basis ist beiden schließlich gleich. Nur die Füllung ist eine andere.
Luftiger Hefeteig mit drei einfachen Tipps
Fangen wir mit dem Teig an. Ein herrlich weicher und luftiger Hefeteig. Das war bei meinen Stationen leider nicht immer so. Hamburg. München. Düsseldorf. Hier zu hart, da zu trocken. Dabei ist das doch überhaupt nicht schwer, einen richtig guten Hefezopf zuzubereiten. Es braucht schließlich nur ...
- ... die richtigen Zutaten. Allen voran das Ei bzw. Eigelb. Eiweiß hat in deinem Hefeteig nichts verloren.
- ... eine ordentliche Küchenmaschine oder kräftige Arme. Kneten ist das A&O.
- ... einen warmen Ort und etwas Zeit.
Deine Mohnfülle machst du selbst
Das ging dir jetzt zu schnell? Dann hüpf mal rüber zu meinem Hefeteig-Guide. Oben genannte Regeln habe ich dort auf Herz und Nieren getestet und niedergeschrieben. Fehlt noch die Füllung. Und die mache ich natürlich selber. Die Basis: Mohn. Klar. Dazu Milch, Butter, Zucker, Ei und etwas Stärke zur Bindung. Dafür muss die Masse einmal aufgekocht werden. Erst dann können sich die "Klebstoffe" miteinander verbinden. Anschließend Masse auf dem Hefeteig verstreichen, aufrollen und zu einem Zopf formen. Fertig. In Kombination mit Schmand schmeckt jene Fülle auch wunderbar in einem Mohnkuchen. Susanne hat es schon getestet. Hüpf mal eben rüber.