Auf den ersten Blick mögen die Kürbisschnitten vielleicht an einen alten Klassiker von Oma erinnern. Streuselkuchen mit dem Obst der Saison gefüllt, den man auf einer geblümten Tischdecke pünktlich um 15 Uhr zur Kaffeestunde serviert bekommt. Daran gibt es auch überhaupt nichts zu mäkeln! Aber das Tolle an Klassikern ist, dass sie sich so vielfältig neu interpretieren lassen und immer wieder in einer anderen Komposition mit neuen Aromen und Texturen erscheinen können. Das Experimentieren mit alten Rezepten und neuen Einflüssen bereitet mir so viel Freude!
Und ich verspreche Dir, die Geschmackszusammenstellung der Kürbisschnitten haben es absolut in sich! Durch die Gewürze erinnert der Kuchen leicht an Spekulatius und auch die Konsistenz ist, nachdem der Kuchen eine Nacht durchgezogen ist, schön knusprig und trotzdem in der Mitte saftig. Das Kürbispüree erinnert übrigens an den amerikanischen Pumpkin Pie, der traditionellerweise zu Halloween, Thanksgiving und Weihnachten gebacken wird. Ein perfekter "Oldie but Goldie" in neuem Gewand, der den Herbst einmal kräftig umarmt. Bevor ich nun schon die dritte Schnitte futtere, lasse ich Dir eben das Rezept da. Übrigens bin ich total verliebt in die gerösteten Walnüsse, die man auch perfekt ohne Kuchen abends vorm TV knabbern kann. Auch als ein kleines Mitbringsel eignen sie sich, in einem Weckglas verpackt, super!
Du magst Kürbis eigentlich doch lieber herzhaft? Dann musst Du Dir diese super knusprigen Kürbispommes für den nächsten Fastfood-Hunger unbedingt abspeichern.
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So wird's gemacht:
Zuerst das Kürbispüree für die Füllung zubereiten. Dies kann auch ohne Probleme schon am Vortag geschehen. Für den Kuchen braucht man 300 g Kürbispüree, das entspricht einem eher kleinen oder einem halben großen Kürbis. Dafür einfach den Kürbis waschen, entkernen, in mittelgroße Stücke schneiden und in kochendem Wasser etwa 15 Minuten weich kochen. Wasser abgießen und den Kürbis mit einem Mixstab fein pürieren.
Danach das Kokosöl (es geht auch Sonnenblumenöl) zusammen mit Honig und Wasser in einer beschichteten Pfanne schmelzen. Dann die Walnüsse hinzugeben und solange rösten, bis der Honig leicht karamellisiert. Die Nüsse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech geben und auskühlen lassen.
Inzwischenzeit kann der Kuchenteig zubereitet werden. Dafür Mehl, Haferflocken und Natron in einer Schüssel mischen. Zucker hinzugeben und alles miteinander vermengen. Die geschmolzene Butter mit dem Vanilleextrakt verrühren und zu der Mischung hinzugeben. Mit einem Löffel verrühren, bis alles gleichmäßig mit der Butter vermengt ist.
Ofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Eine viereckige Backform (20 x 20 oder ähnliche Größe) mit Backpapier ausglegen und gegebenenfalls einfetten. Dreiviertel des Teigs in die Backform füllen, den Rest für die Streusel später zur Seite stellen. Die Teigkrümel mit den Händen vorsichtig in die Backform drücken bis ein ebenmäßiger Boden entsteht. Für 15 Minuten im heißen Ofen backen.
Währenddessen in einer Rührschüssel die Kürbiscreme zubereiten. Dafür den Zucker mit den Gewürzen verrühren. Ei und Eigelb hinzugeben sowie den Vanilleextrakt. Danach das Kürbispüree und die Sahne unterrühren. Die Creme auf dem vorgebackenen Boden verteilen und erneut für 15 Minuten backen.
Den übrigen Teig mit den abgekühlten Nüssen vermischen und zu kleinen Streuseln vermengen. Gleichmäßig auf der gebackenen Kürbiscreme verteilen und für weitere 20 Minuten backen. Danach den Kuchen komplett abkühlen lassen. Für mindestens 3 Stunden (besser über Nacht) in den Kühlschrank stellen und erst danach aus der Form holen und in Schnitten schneiden.