„Et jitt kei Wood, dat sage künnt, wat ich föhl, wenn ich an Kreppel denk. Oh, oh, oh – wenn ich an ming gefüllten Hefeteig denk!“ - Entschuldige, den Ohrwurm summe ich schon den ganzen Tag vor mich hin. Denn heute mache ich Kreppel alias Berliner. So heißt das Traditionsgebäck eigentlich hier im Rheinland. Du hast kein Wort von dem verstanden, was ich da vorhin geträllert habe? Das ändere ich sofort und übersetze dir meine Liebesbekundung an das Gebäck: „Es gibt kein Wort, das sagen könnte, was ich fühle, wenn ich an Kreppel denke.“ Und genauso ist es. Wer kann schon den goldbraunen, fluffigen Ballen wiederstehen? Eben. Also Rezept raus holen und frische Kreppel backen. Kalorien hin oder her.
Kreppel, Berliner Pfannkuchen oder Krapfen?
Ein Gebäck, viele Namen – ich habe es ja gerade schon erwähnt, bei uns zu Hause heißt das süße Fettgebäck Berliner. Kreppel kenne ich aber auch. So nennt man das Hefegebäck typischerweise in Hessen. In andere Regionen heißt es wieder anders. Aber gemeint ist immer das gleiche Gebäck. Schau mal hier:
- Krapfen: So heißt das Gebäck in südlichen Regionen Deutschlands. Insbesondere in Bayern und auch in Österreich. Hier werden die Ballen typischerweise mit Marillenmarmelade gefüllt.
- Pfannkuchen: Der Name ist in großen Teilen Ostdeutschlands verbreitet. So begegnet dir das Gebäck auch in Berlin unter diesem Namen.
- Berliner: Im Rheinland und großen Teilen Norddeutschlands heißen die Hefeballen Berliner.
- Kreppel: Auch Kräppel genannt – findest du in Hessen, dem Sauerland, Ruhrgebiet und am Niederrhein.
Übrigens waren die Ballen früher ein traditionelles Festtagsgebäck. Damals gab es sie ausschließlich an Silvester oder Karneval. Ähnlich wie Quarkbällchen. Warum? Früher wurde am „schmotzigen“ (fetten) Donnerstag das letzte Mal vor der Fastenzeit geschlachtet und gebacken. Bis Aschermittwoch durften die Menschen dann noch mal ordentlich schlemmen, um sich für die bevorstehende Fastenzeit zu stärken. Und das taten sie typischerweise mit viel Fleisch und Fettgebäck wie Kreppel.
Das A und O für perfekte Kreppel ist ein süßer Hefeteig
Der Moment, wenn du in die fluffigen Ballen beißt – herrlich. Was sie so unheimlich lecker macht? Na, der fluffige Hefeteig. Das ist nämlich die Basis des Traditionsgebäcks. Fehlen nur noch der Puderzuckermantel und die Füllung, aber dazu später mehr. Widmen wir uns also als erstes dem Teig. In diesem Fall hüpfen die üblichen Kandidaten in die Schüssel: Mehl, Milch, Puderzucker, Butter, Eier, Salz und Hefe. Hier greife ich übrigens zur frischen. Trockenhefe geht natürlich. Aber ich mag den intensiveren Geschmack von frischer Hefe lieber.
Weiter geht’s mit der Teigzubereitung. Die ist nämlich wichtig, damit die Hefe ordentlich arbeiten kann und die Kreppel auch saftig gelingen. Was es dabei zu beachten gibt? Das hat Sina in ihrem großen Hefeteig-Guide für dich ausgetüftelt. Hüpf mal eben rüber, wenn du alle Details wissen möchtest. Von mir gibt es hier die Zusammenfassung ihrer Tipps für dich:
- Hefe in lauwarmer (!) Milch mit etwas Zucker auflösen. Wärme und Zucker wirken wie ein Booster auf den Pilz und lassen ihn ordentlich arbeiten. Aber Achtung: die Milch darf nicht heiß sein, sonst tötet sie die Hefebakterien ab.
- Kneten, kneten und nochmals kneten. Mindestens 10 Minuten lang, bis du einen geschmeidigen Teig hast.
- Hefeteig an einem warmen Ort gehen lassen. Die Kreppel sogar zweimal. Einmal vor und einmal nach dem Formen. Ob unter der Bettdecke, auf der Heizung oder im Backofen – Hauptsache muckelig warm. Wichtig dabei: Teig abdecken, damit er nicht austrocknet.
Falls es mal schneller gehen muss, dann kannst du auch mal zu meinen Apfelballen aus dem Ofen rüber hüpfen. Die entfernten Verwandten der Kreppel sozusgen. Diese werden aus einem schnellen Quark-Öl-Teig gemacht, der nicht gehen muss.
Wie macht man Kreppel – backen oder frittieren?
Kreppel sind ein typisches Fettgebäck. Bedeutet, der Hefeteig wird nicht gebacken, sondern frittiert. Ehrlich gesagt, haben sich mir anfangs auch die Nackenhaare gesträubt. Blubberndes, heißes Fett und ich – keine Freundschaft auf Anhieb. Denkste. Seit ich den PerfectCook Sensor an meiner Seite habe, ist Frittieren kinderleicht. Was du machst, wenn du weder einen Kochsensor noch eine Fritteuse hast? Das habe ich dir in meinem großen Guide zum Frittieren im Topf zusammengeschrieben. Hier eine kleine Sneak Peak für dich.
- Immer einen großen Topf verwenden, damit die Kreppel schwimmen können.
- Fett auf mittlerer Stufe erhitzen, damit es langsam an Temperatur gewinnt.
- Kreppel erst ins Fett geben, wenn es 170 °C erreicht hat. Wie du das herausfindest? Einfach ein Holzstäbchen ins Fett tauchen. Steigen daran Bläschen hoch, ist das Fett heiß.
- Maximal 2 Teiglinge gleichzeitig frittieren, damit die Temperatur des Fetts konstant bleibt.
Wie oft ich mich einfach schon an heißen Fettspritzern verbrannt habe. Unzählige Male! Kein Wunder, dass ich vorm Frittieren immer Angst hatte. Meine Rettung? Der PerfectCook Kochsensor von Bosch. Er kontrolliert stetig die Temperatur im Topf und passt sie optimal an. Dafür einfach den Kochsensor am Topf befestigen, aktivieren und Stufe 5 auswählen. Ab jetzt frittierst du immer im perfekt temperierten Öl – ganz ohne gemeine Fettspritzer.
Das Füllen – so kommt die Marmelade in den Ballen
Ich mag meine Teigballen ja am liebsten klassisch. Also mit Puderzuckermantel und roter Marmelade gefüllt. Aber auch das unterscheidet sich von Region zu Region. In Süddeutschland wird das Gebäck beispielsweise mit Marillenkonfitüre gefüllt, also mit einer gelben Marmelade. Hier im Rheinland mit Himbeer- oder Erdbeermarmelade. Das Schöne am Selbermachen: Du kannst deine Teigbällchen so verfeinern, wie du magst. Ich denke da an eine Füllung aus Vanillepudding, Nugatcreme und Eierlikör. Auch lecker: Powidl oder eine Cheesecake-Füllung. Yummy! Aber wie kommt nun die Füllung ins Innere der Kugeln?
Am einfachsten klappt das mit einem Spritzbeutel mit langer Tülle oder Berliner Spritztülle. Dafür die Marmelade in den Spritzbeutel geben. Dann mit der Tülle seitlich in den Teig stechen, etwa bis zur Mitte. Anschließend etwas Füllung hineindrücken – fertig. Du hast keinen Spritzbeutel? Alternativ mit dem Stiel einer Gabel den Ballen bis zur Mitte einstechen. Den Stiel etwas hin und her drehen, sodass ein Hohlraum entsteht. Füllung in einen Gefrierbeutel als Spritzbeutel geben und eine kleine Ecke davon abschneiden. Anschließend einen Klecks Marmelade, Vanillecreme oder Co. in den Teig spritzen.
Das Rezept für deine Kreppel
Kreppel Kalorien
Frittiertes Gebäck bringt natürlich ein paar mehr Kalorien mit. Machen wir uns nichts vor. Gilt also natürlich auch für die Kreppel. In Zahlen bedeutet das: 100 g des Gebäcks haben ca. 396 Kalorien. Aufgeteilt in 6 g Eiweiß, 22 g Fett und 45 g Kohlenhydrate.