Wieso heißt Herrentorte eigentlich Herrentorte? Und wieso gibt es eigentlich keine Damentorte? Oder sind alle Nicht-Herrentorten automatisch Damentorten? – Auszug aus den Gedankengängen einer Food-Redakteurin.
Aber im Ernst, die Namensgebung der Torte hat mich tatsächlich interessiert. Welchen Hinweis ich dazu gefunden habe? Zutaten mit bitterem, herbem Aroma sollen Männern angeblich besser schmecken als Frauen. Darunter: Marzipan, Wein, Weinbrand und dunkle Schokolade. Alles Zutaten, die auch in jenem Klassiker stecken. Daher der Name „Herrentorte“.
Mit Böden, Creme und Schoko zur klassischen Herrentorte
Wenn ich ehrlich bin, ist Torte eher selten mein Fall. Aber Herrentorte geht immer. Sie ist nämlich irgendwie anders. Weniger sahnig und schwer. Ihr Herzstück? Mehrere Teigschichten mit Weincremefüllung. Und drum herum ganz viel Schokolade.
Für die Torte müssen als allererstes sieben bis zehn Biskuitböden gebacken werden. Zugegeben, dieser Teil dauert am längsten. Seit ich aber meinen Bosch Sensor Backofen mit 4 D Heißluft habe, geht’s ruckzuck. Damit die Böden dann auch noch schön fluffig gelingen, habe ich vier Tipps für dich aus Sinas großem Biskuitboden Guide:
- Eier nacheinander jeweils 1 Minute schaumig schlagen.
- Trockene Zutaten ganz vorsichtig unterheben. Also Mehl mit Speisestärke mischen und portionsweise über die Eimasse sieben.
- Teig zügig weiterverarbeiten. Sobald die Eimasse mit den trockenen Zutaten verrührt ist, portionsweise in die Springform füllen und ab damit in den Backofen.
- Biskuit im heißen Backofen backen. Dafür den Backofen richtig vorheizen und während der Garzeit die Tür geschlossen halten.
10 Böden x 7 Minuten Backzeit macht 70 Minuten Wartezeit, bis es mit der Tortenzubereitung weitergehen kann. Das ist ein echter Motivationskiller. Seit ich den Bosch Backofen der Serie 8 habe, geht’s aber ruckzuck. Mit 4 D Heißluft backe ich nämlich 4 (!) Böden auf einmal. Und sie kommen alle perfekt goldbraun aus dem Ofen.
Wenn es mal schneller gehen muss, greife ich auch schon mal zu fertigem Biskuitboden bzw. Wiener Boden. Letzterer ist übrigens auch sehr typisch für Herrentorte. Im Vergleich zu Biskuit ist dieser noch etwas feinporiger.
Ein bisschen Schwips in jeder Schicht Tortencreme
Kommen wir zur Weincreme, mit der die Torte zusammengebaut wird. Sie kommt ganz ohne Butter und Sahne aus. Stattdessen binden Puddingpulver und Eigelb das Gemisch aus Apfelsaft, Wein und Zucker. Verfeinert wird das Ganze mit Marzipan und Weinbrand – und los geht’s mit dem Stapeln.
Auf Boden folgt Creme folgt Boden folgt Creme und immer so weiter. Anschließend Torte über Nacht kalt stellen und am nächsten Tag mit der Schokolade überziehen. Zu viel des Guten? Papperlapapp! Und sonst einfach mal diesen Low Carb Schokokuchen probieren. Für die Glasur unbedingt zur dunklen Schokolade mit einem hohen Anteil an Kakao greifen. So wie es das klassische Rezept verlangt. Wer mag, kann die Torte zum Schluss noch mit Cremetupfen oder ein paar Nüssen dekorieren.
Und was ist mit Preiselbeeren und Kirschen?
Bei meiner anfänglichen Recherche bin ich übrigens noch auf zwei Varianten der Herrentorte gestoßen. Beide klingen ziemlich lecker, deswegen möchte ich sie dir nicht vorenthalten. Und zwar geht es um Herrentorte mit Preiselbeeren oder Kirschen. Ist natürlich alles andere als klassisch. Aber gleichzeitig auch irgendwie sommerlicher, findest du nicht? Herrentorte 2.0 quasi. Die Böden also erst mit einer dünnen Schicht Preiselbeer- oder Kirschgelee bestreichen und anschließend mit Weincreme. Marmelade oder Fruchtaufstrich geht natürlich auch. Dann aber vorher unbedingt noch einmal pürieren und durch ein Sieb passieren. Zu dicke Fruchtstücke bringen die Torte möglicherweise in Schieflage.