Ich habe irgendwann mal vor Jahren in München gelebt. Eine ziemlich gute Zeit. Nicht zuletzt, weil Bayern so unfassbar leckere Speisen hat. Unangefochten meine Nummer eins: Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster. Käsespätzle sind auch nicht schlecht. Ja. Aber diese süßen Teigfetzen mit Zwetschgenröster sind einfach unschlagbar gut. Und landen seither mindestens einmal im Jahr auf dem Tisch. Und das sogar noch mit Vanillesoße. So die Theorie.
Im Jahr nach meinem Praxissemester hat das auch noch ganz gut geklappt. Ich habe meiner Freundin Caro in München einen Besuch abgestattet. Jener Vorsatz damit erfüllt. Im Jahr darauf habe ich Urlaub in den Bergen gemacht. War zwar nicht München. Aber Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster können die auch. Und im Jahr darauf ... ja ... da nahm das Unheil seinen Lauf. Heißt im Klartext: Ich habe jenes Leibgericht schon seit drei Jahren nicht mehr gegessen. Und weil ich auch dieses Jahr wahrscheinlich nicht in den Süden komme, heißt es Selbermachen. Den Kaiserschmarrn habe ich gegen Dampfnudeln getauscht. Aber der Zwetschgenröster, der muss bleiben.
Vanille, Zimt und Orange
Die Basis – klar – Zwetschgen. Ob du beim Kauf auf irgendetwas achten musst? Nicht so wirklich. Aber reif sollten sie sein. Und sie sollten aus Deutschland kommen. Aber das versteht sich ja von selbst. Mein Tipp: Nicht zu früh mit der Kompottproduktion beginnen. Dann gehst du auch auf Nummer sicher. Was sonst noch rein kommt? Zucker. Orange, Vanille und Zimt. Ja – im ersten Moment etwas weihnachtlich. Passt aber hervorragend zu Zwetschgen. Und nicht zu vergessen: Rotwein. Habe ich bei Caros Oma aufgeschnappt. Du kannst dein Kompott natürlich auch ohne Rotwein kochen. Dann einfach durch Kirschsaft oder einen anderen roten Saft ersetzen.
Zucker mit Rotwein karamellisieren lassen
Zutaten vorbereiten und Zucker karamellisieren lassen. Anschließend mit Rotwein oder Saft ablöschen. Noch so ein Trick, den ich mir bei Caros Oma abgeschaut habe. Und den mein bzw. dein Zwetschgenröster von allen anderen unterscheidet. Vorbereitete Zutaten inklusive Zwetschgen dazugeben – fertig. Also fast. Denn so ein paar Minuten musst du dein Kompott noch einkochen lassen. Das dauert je nach Reifegrad deiner Zwetschgen zwischen 20 und 30 Minuten. Aber dann war’s das auch schon. Falls du magst, kannst du den Zwetschgenröster auch als Basis für Zwetschgenmus nehmen. In Letzterem Fall müssen die Früchte aber länger einkochen und am Ende püriert werden. Mache ich ganz gerne auch schon mal für meine Friesentorte. Obwohl Pflaumenmus klassischer wäre.
Übrigens lässt sich der restliche Rotwein zum Backen verwenden. Ich denke da an Glühweinschnitten oder Omas saftigen Rotweinkuchen - mhhh.
Kompott richtig einkochen
Beim Kompott verhält es sich wie mit Marmelade. Der richtige Umgang mit den Gläsern ist das A&O:
- Einmachgläser sorgfältig mit heißem Wasser ausspülen und abtropfen lassen.
- Gummi, Verschlüsse und was sonst noch dazu gehört ebenfalls heiß abwaschen.
- Kompott immer(!) heiß einfüllen – dabei nicht den Glasrand bekleckern.
- Einmachgläser sofort verschließen und auf den Kopf stellen.
Wenn du dich an jeden einzelnen Schritt hältst, kannst du dich auch noch nach Wochen – und vor allem nach der Saison – über Zwetschgenröster freuen. Merke: Ich habe die Zuckermenge im Kompott etwas reduziert. Einfach weil ich es nicht so süß mag. Zucker hilft aber beim Konservieren. Und Alkohol auch. Also wenn du den Rotwein weglässt, am besten noch etwas Zucker dazugeben.
Und wo wir doch gerade bei diesem herbstlichen Thema sind - kennst du schon meine Apfel-Wein-Torte? Das Rezept stammt dieses Mal nämlich von meiner Oma. Das musst du unbedingt mal probieren. Ich sag nur Zimtsahne on top!