Meine erste Reaktion: nicht noch ein Rezept für Zwetschgenkuchen. Dieses Rezept ist nämlich nicht von mir, sondern von meiner Schwester. Danke dafür, du Herz. Aber ja, ich habe tatsächlich so reagiert, als sie mir von jenem Rezept erzählt hat. "Wenn du mir nicht glaubst, dann komm doch einfach vorbei." Hach - wenn das so einfach wäre. Meine Schwester und mich trennen nämlich 210 km. Und am Wochenende, da habe ich so gar keine Zeit. Kein Problem. Sie hat mir nämlich einfach das Rezept für ihre neue Kreation verraten. Ein Zwetschgenkuchen mit Mürbeteig also. Klingt nach meiner Schwester - ja. Die mag Hefeteig nämlich überhaupt nicht gerne. Und damit ist dieser Zwetschgenkuchen nicht ganz klassischen. Oder zumindest ein bisschen anders. Aber nicht neu. Denkste. Da war ich wieder ein bisschen zu voreilig.
Amaretti-Streusel machen's besonders
Ich also die Zutatenliste studiert und schnell festgestellt: Streusel! Auf Annas Zwetschgenkuchen mit Mürbeteig kommen Streusel. Ich sofort ein kleines bisschen glücklicher geworden. Und mit jeder weiteren Sekunde noch ein bisschen mehr. Was da auf ihren Kuchen kommt, sind nämlich nicht einfach nur Streusel. Sondern Amaretti-Streusel. Ich liebe Amaretti. Weiß Anna natürlich. Deswegen wahrscheinlich auch ihre Begeisterung gegenüber diesem Rezept für Zwetschgenkuchen. Ich also mein Handy in die Hand genommen, drei Herzchen an sie verschickt und mich in die Küche begeben. Falls Amaretti nicht dein Fall sind, kannst du sie einfach Mandeln oder Haselnüsse ersetzen. Hüpf mal zum Zwetschgenkuchen mit Nussstreusel rüber, da erfährst du, wie du sie zubereitest.
Kalte Butter für Boden und Streusel
Der Mürbeteig ist schnell zusammengeknetet. Ein klassischer 3-2-1-Teig. Also drei Teile Mehl, zwei Teile Butter, ein Teil Zucker. Damit der Teig auch richtig schön mürbe wird, unbedingt kalte Butter verwenden. Und vor dem Ausrollen mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Die Streusel sind eigentlich auch ein Mürbeteig. Allerdings kommt hier deutlich mehr Butter rein. Und natürlich Amaretti. Mein persönlicher Hauptrasteller in diesem Zwetschgenkuchen mit Mürbeteig. Aber lass mich nochmal kurz zwei Worte zu dem großen Anteil von Butter verlieren. Den habe ich tatsächlich in Annas Rezept ein bisschen nach oben geschraubt. Aus zwei Gründen:
- Mehr Butter sorgt für mehr Geschmack. Fett ist halt Geschmacksträger und macht deine Streusel noch aromatischer.
- Mehr Butter sorgt auch für größere Streusel. Und die liebe ich einfach. Wichtig ist aber, dass du kalte Butter verwendest. Ansonsten wird's nicht knusprig und deine Streusel laufen einfach nur zu einem großen Klumpen zusammen.
Noch mehr Streusel-Wissen findest du übrigens in meinem großen Streuselkuchen-Guide. Hüpf mal rüber. Aber erst, wenn du hier fertig bist. Einen kleinen Tipp habe ich nämlich noch zum Schluss. Wenn du besonders saftige Zwetschgen erwischt hast, dann gib auf deinen Boden ein halbes Päckchen Sahnesteif. Das saugt nämlich die überschüssige Flüssigkeit auf. Habe ich von Omas Pflaumenkuchen vom Blech geklaut. Und vielleicht klaut sie sich ja auch die Idee mit den Amaretti-Streusel. Eine Hand wäscht die andere und so.