Jetzt nach dem dritten Advent stehen wirklich alle Zeichen auf Weihnachten. Aber die schönste Zeit im Jahr hat für mich schon ein kleines bisschen früher begonnen. Genau genommen am 11. November. Dann wenn die „Jecken“ los und die Bäckereien voll mit traditionellem Süß- und Fettgebäck sind. Darunter? Meine heiß geliebten Quarkbällchen. Fluffig, weich und rundherum mit Zucker bedeckt. Schneebälle zum Naschen sozusagen. Was es braucht, damit sie wie vom Bäcker gelingen? Einen lockeren Rührteig und ein heißes Bad in reichlich Fett. Aber keine Angst vorm Frittieren, ich verrate dir alle Tricks, wie deine Quarkbällchen goldbraun gelingen – auch ohne Fritteuse.
- 1. Woher kommen Quarkbällchen?
- 2. Der einfache 5-Minuten-Rührteig
- 3. Quarkbällchen formen – 3 Methoden
- 4. 4 Tipps, wie du Quarkbällchen goldbraun frittierst
- 5. Das Rezept für deine Quarkbällchen
- 6. Quarkbällchen ohne Frittieren zubereiten
- 7. Quarkbällchen Kalorien
- 8. Quarkbällchen wie aufbewahren?
- 9. SOS! Quarkbällchen-Pannen vermeiden
Woher kommen Quarkbällchen?
Quarkbällchen sind ein typisches Fettgebäck, das traditionell an Karneval auf den Tisch kommt. Genau wie Mutzenmandeln und Berliner, letztere auch Krapfen genannt. Dieser Brauch ist schon mehrere Hundert Jahre alt. Er reicht sogar bis ins Mittelalter zurück und ist seitdem fest bei uns verankert. Damals wurde am „schmotzigen“ (fetten) Donnerstag das letzte Mal vor der Fastenzeit geschlachtet und gebacken. Bis Aschermittwoch durfte dann noch einmal feierlich geschlemmt werden. Typischerweise mit viel Fleisch und eben Fettgebäck, um sich für die bevorstehende Fastenzeit zu stärken.
Bei mir im Rheinland heißt besagter Donnerstag übrigens Weiberfastnacht oder Altweiber und kennzeichnet heute den Beginn des Straßenkarnevals.
Der einfache 5-Minuten-Rührteig
Der Teig für die Quarkkugeln ist super fix zusammengerührt. Ebenfalls ein Grund, wieso ich jenes Gebäck so mag – du kannst jederzeit ruckzuck für frischen Nachschub sorgen. Wichtigste Zutat? Quark, logisch. Das steckt ja bereits im Namen. Gerne die reichhaltigeren Sorten ab 20 % Fettanteil verwenden. Magerquark geht natürlich auch. Aber der höhere Fettgehalt macht sich im Geschmack bemerkbar und die Kugeln werden besonders saftig. Wie jedes andere Gebäck mit dem Milchprodukt. Ich denke da an meinen Apfelkuchen mit Quark, Sinas Rhabarberkuchen, schnelle Quarktaschen ...
Fehlen noch die restlichen Zutaten, die sich typischerweise in einem Rührteig tummeln. Die da wären:
- Eier: Sie sind nicht nur für die Bindung wichtig. Sie sorgen vielmehr dafür, dass der Teig richtig locker wird. Pro Ei 1 Minute rühren, bis sich ihr Volumen verdoppelt hat.
- Zucker und Vanillezucker: Wer mag, kann auch das Mark einer Vanilleschote verwenden. Das intensiviert das Aroma der Quarkbällchen.
- Mehl: Hier eignet sich das „normale“ Haushaltsmehl Type 405 am besten. Dieser Allrounder hat prima Backeigenschaften. Genau das Richtige, damit deine Bällchen 1 A gelingen.
- Backpulver: Das lässt den Teig im heißen Fett aufgehen und macht das Innere schön fluffig – genauso wie ich es mag.
Fehlt nur noch die obligatorische Prise Salz – sie verstärkt den süßen Geschmack des Gebäcks. Wer mag, kann den Kugeln aber auch noch eine winterliche Note verpassen. Dafür den Teig mit Gewürzen wie Kardamom, Nelke, Tonkabohne oder Zimt verfeinern.
Und dann heißt es: Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Trockene Zutaten mischen und mit dem Quark nur kurz unter die Eimasse rühren. Fertig ist der 5-Minuten-Quarkbällchenteig.
Quarkbällchen ohne Ei zubereiten
Du möchtest auf Eier im Teig verzichten? Kein Problem. Du kannst sie auch einfach weglassen. Stattdessen gibst du ca. 40 ml Milch zum Teig, damit die Konsistenz stimmt. Dafür alle Zutaten wie angegeben zu einem glatten Teig verrühren. Öl in einem Topf auf 170-175 °C erhitzen. Teig zu Kugeln formen und pro Seite 1,5-2 Minuten im heißen Fett ausbacken. In Zucker wenden – fertig.
Quarkbällchen formen – 3 Methoden
Ich weiß noch, dass meine ersten Bällchen alles andere als rund waren. Sie sahen eher aus wie kleine Tropfen mit Ausbuchtungen, fast schon wie Mutzenmandeln im XXXL-Format. Hat natürlich nichts am Geschmack geändert. Aber mein Ehrgeiz war geweckt. Immerhin sollten sie rund sein wie vom Bäcker. Wie das am einfachsten klappt? Ich habe drei Methoden für dich ausgetüftelt.
Noch ein letzter Tipp bevor es losgeht: Am besten nur ca. 30 g Teig pro Quarkbällchen verwenden. Klingt wenig, reicht aber völlig aus. Im heißen Fett gehen sie nämlich noch etwas auf.
Methode 1: Mit den Händen formen
Zugegeben, der Teig ist sehr klebrig. Aber mit diesem Trick verwandelst du ihn im Handumdrehen zu Bällchen. Dafür teelöffelgroße Portionen Teig abstechen und mit leicht bemehlten Händen zu Kugeln formen. Das Mehl verhindert, dass der Teig an den Fingern kleben bleibt. Mit dem Ergebnis: perfekt runde Bällchen wie vom Bäcker.
Methode 2: Teig mit einer Spritztüte portionieren
Mit der Spritztüte lässt sich der Teig ruckzuck portionieren und im Fett ausbacken. Dafür eine größere Portion Teig in die Tüte füllen. Etwas Teig über dem heißen Fett herausdrücken und mit einem Messer abstreifen. Aber Achtung: Abstand zwischen Spritzbeutel und heißem Fett möglichst geringhalten, damit das Fett nicht spritzt, wenn der Teig hineinplumpst.
Falls du keinen Spritzbeutel zu Hause hast, kannst du auch einen Gefrierbeutel verwenden. In diesem Fall Teig einfüllen und in eine Ecke des Beutels drücken. Beutel zudrehen und die Ecke 1-2 cm breit abschneiden. Teig portionsweise herausdrücken und abstreifen.
Methode 3: Zwei Teelöffel oder einen Eisportionierer verwenden
Keine Lust mit den Händen zu formen? Keinen Beutel zuhause? Dann kannst du die Quarkbällchen auch mit zwei Teelöffeln oder einem Eisportionierer formen. Verwendest du Teelöffel, einfach etwas Teig abstechen und mit dem zweiten Löffel in Form bringen. Anschließend ins heiße Fett gleiten lassen. Gleiches gilt für das Formen mit dem Eisportionierer: Teig abstechen und vorsichtig ins Fett geben.
Damit der Teig auch mühelos von Teelöffel oder Portionierer rutscht, vorher einmal kurz ins heiße Öl tauchen.
4 Tipps, wie du Quarkbällchen goldbraun frittierst
Das Frittieren der Bällchen bereitet dir Bauchschmerzen? Kann ich gut verstehen, ging mir anfangs ähnlich. Aber weißt du was – es ist viel einfacher als man denkt. Mit diesen vier Tipps geht beim Frittieren im Topf garantiert nichts mehr schief.
- Zum Frittieren einen großen Topf verwenden, damit die Teigbällchen genug Platz zum Schwimmen haben. Alternativ kannst du natürlich auch eine Fritteuse verwenden.
- Fett immer auf mittlerer Stufe erhitzen, damit es langsam Temperatur bekommt. Am besten eignet sich reines, geschmacksneutrales Pflanzenfett und -öl wie Kokosfett (Aroma verfliegt), raffiniertes Rapsöl und Sonnenblumenöl.
- Teigkugeln erst ins Fett geben, wenn es eine Temperatur von ca. 170 °C hat. Zum Glück habe ich dafür den Bosch PerfectCook Sensor. Damit wird das Temperieren des Fetts zum Kinderspiel. Alternativ kannst du auch den Holzlöffel-Test machen. Dafür den Stiel des Kochlöffels oder eines Holzstäbchens ins Fett tauchen. Steigen daran kleine Bläschen hoch, ist das Fett heiß und die ersten Teigbällchen können baden gehen.
- Immer nur wenige Quarkbällchen auf einmal in den Topf geben. So verhinderst du, dass die Temperatur des Fetts zu sehr sinkt.
Wie oft ich mich einfach schon an heißen Fettspritzern verbrannt habe. Unzählige Male! Kein Wunder, dass ich vorm Frittieren immer Angst hatte. Meine Rettung? Der PerfectCook Kochsensor von Bosch. Er kontrolliert stetig die Temperatur im Topf und passt sie optimal an. Dafür einfach den Kochsensor am Topf befestigen, aktivieren und Stufe 5 auswählen. Ab jetzt frittierst du immer im perfekt temperierten Öl – ganz ohne gemeine Fettspritzer.
Quarkbällchen wie lange frittieren?
Das süße Fettgebäck ist eine schnelle Nummer. Sowohl die Teigzubereitung als auch das Ausbacken gehen fix. Pro Seite benötigen sie nur 1,5-2 Minuten zum Garen. Deswegen die Bällchen immer gut im Auge behalten. Sobald eine Seite goldbraun ist, die Kugeln mithilfe von zwei Löffeln wenden. Tatsächlich kommt es aber auch schon mal vor, dass sie sich von alleine drehen.
Die Bällchen sind fertig, wenn sie rundherum eine goldbraune Farbe haben. Innen sollten sie fluffig weich sein, aber nicht mehr roh. Ich mache es immer so, dass ich eine Kugel aus dem Fett nehme und sie direkt probiere. Ist sie gut, hole ich auch die restlichen Kugeln raus. Dafür die Bällchen mit einer Siebkelle aus dem Topf nehmen. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Das Rezept für deine Quarkbällchen
Quarkbällchen ohne Frittieren zubereiten
Du bist einfach kein Freund vom Frittieren? In diesem Fall kannst du deine Quarkbällchen auch im Ofen oder in der Heißluftfritteuse zubereiten. Das spart Fett und damit auch einiges an Kalorien ein.
Quarkbällchen im Backofen zubereiten
Quarkbällchen aus dem Ofen schmecken mindestens genauso lecker wie das Original. Nur die Konsistenz ist ein kleines bisschen anders. Außen weniger weich, aber trotzdem fluffig und saftig. Für die Quarkbällchen aus dem Ofen gehst du so vor:
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
- Rezept wie gehabt zubereiten. Sprich: Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Trockene Zutaten mischen und mit dem Quark unter die Eimasse rühren.
- Teig mithilfe von zwei Löffeln zu Nocken formen und mit etwas Abstand zueinander auf das Backblech setzen. Im heißen Ofen ca. 15 Minuten goldbraun backen, nach der Hälfte der Zeit einmal wenden.
- 2 EL Butter schmelzen. Quarkbällchen noch warm mit Butter bestreichen und rundherum in Puderzucker oder Zucker wenden.
Den Teig könntest du übrigens auch in einer Cake-Pop-Form backen. Damit werden die Kugeln perfekt rund. Wichtig dabei: Die Mulden der Form nur zu ¾ füllen, damit nichts ausläuft. Anschließend Deckel auflegen und im heißen Ofen ca. 25 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit die Form einmal umdrehen. Wer mag, der kann den Teig auch mal mit Apfelstücken verfeinern. So wie ich es bei diesen klassischen Apfelballen mache. Das sind quasi große Quarkbällchen mit Frucht.
Quarkbällchen in der Heißluftfritteuse zubereiten
Die Heißluftfritteuse ist eine gute Alternative, wenn die Quarkbällchen weniger fettig sein sollen als das Original. Denn hier brauchst du nur einen Bruchteil an Öl. Für diese Quarkbällchen gehst du so vor:
- Heißluftfritteuse nach Herstellerangaben vorbereiten und Rost mit Backpapier auslegen.
- Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Trockene Zutaten mischen und mit dem Quark unter die Eimasse rühren.
- Teig mit leicht bemehlten Händen zu Kugeln formen und 4-5 Stück mit etwas Abstand zueinander auf den Rost setzen.
- Heißluftfritteuse auf 190 °C einstellen und ca. 12 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit Bällchen wenden. Vorgang mit restlichem Teig wiederholen.
- 2 EL Butter schmelzen. Quarkbällchen noch warm mit Butter bestreichen und in Puderzucker oder Zucker wenden.
Quarkbällchen Kalorien
Die Bezeichnung Fettgebäck lässt natürlich schon viele Kalorien erahnen. Und ja – Quarkbällchen sind kleine „Wuchtbrummen“. Machen wir uns nichts vor. In 100 g der Kugeln stecken 340 kcal. Davon sind 41 g Kohlenhydrate, ca. 16 g Fett und 7 g Eiweiß. Zum Vergleich: In 100 g Quarkbällchen aus dem Ofen stecken etwa dreimal weniger Fett (5 g) als in den Klassischen. Klar, das Frittieren bleibt ja an dieser Stelle aus. Das macht sich auch im Kaloriengehalt bemerkbar (264 kcal pro 100 g). Aber mal ehrlich – nichts schmeckt so gut wie original Quarkbällchen. Frisch, warm und mit ganz viel Zucker bedeckt. Und für alle „leichteren“ Tage gibt’s ja dann noch unsere Low Carb Plätzchen und Low Carb Kuchen.
Quarkbällchen wie aufbewahren?
Frisch gebacken schmeckt ja häufig am besten. Und auch bei den Quarkbällchen ist das so. Zum Aufbewahren eignen sie sich nur bedingt. Warum? Mit der Zeit verwandelt sich der Zucker zu einem glitschigen Mantel und die Bällchen werden pappig. Deswegen lieber frisch zubereiten und am gleichen Tag vernaschen. Falls du aber mal ums Vorbacken nicht drum herumkommst, habe ich noch einen Tipp für dich:
Quarkbällchen im Fett ausbacken, abtropfen lassen und ohne Zuckermantel abgekühlt in einer Blechdose aufbewahren. Am nächsten Tag bei 160 °C Heißluft 10 Minuten aufbacken, mit geschmolzener Butter einstreichen und in Zucker wenden.
SOS! Quarkbällchen-Pannen vermeiden
Die fluffigen Bällchen sind wirklich einfach gemacht. Trotzdem passiert es schon mal, dass sie nicht ganz so gelingen, wie geplant. Woran das liegen könnte?
Die Quarkbällchen-Konsistenz ist wie Gummi
Ab und zu kommt es vor, dass die Bällchen eine gummihafte Konsistenz bekommen. Woran das liegt? Möglicherweise an der Temperatur des Frittierfetts. Ist es noch zu kalt, saugt sich der Teig zu sehr mit Öl voll. Dadurch wird das Innere leicht klitschig. Deswegen noch mal zur Erinnerung: Öl auf 170 °C erhitzen und die Temperatur mit einem Thermometer oder dem Stäbchen-Test überprüfen.
Warum fallen Quarkbällchen zusammen?
Wenn deine Bällchen nach dem Frittieren zusammenfallen, könnte das zwei Möglichkeiten haben:
- Die Garzeit war zu kurz. Dadurch konnte sich die braune Hülle nicht richtig ausbilden und die Bällchen fallen in sich zusammen. Pro Seite 1,5-2 Minuten einplanen, bis die Kugeln goldbraun sind.
- Das Frittierfett war zu heiß, sodass die Kugeln zu schnell braun werden, aber innen noch roh sind und aufweichen. Hier die Temperatur anpassen und bei Bedarf mit einem Thermometer nachmessen.
Quarkbällchen reißen beim Ausbacken auf
Mal fallen die Kugeln in sich zusammen, mal reißen sie beim Ausbacken auf. In letzterem Fall könnte es an der Teigkonsistenz liegen. Ist die Masse zu fest, können Risse entstehen. Ist sie zu weich, lassen sich die Kugeln schlechter portionieren. Deswegen mein Tipp: Weniger rühren und Teig sofort weiterverarbeiten. Sprich: Eier und Zucker richtig schaumig schlagen, bis die Masse hellgelb wird. Trockene Zutaten mischen und mit dem Quark zügig unterheben.