Es ist fast genau ein Jahr her, da habe ich das erste Mal Pissaladière gegessen. Eine Art Zwiebelkuchen oder französische Pizza - je nachdem, wie man es nimmt. Ergattert habe ich das herzhafte Hefegebäck auf einem Street Food Markt hier um die Ecke. Handgemacht und reichlich belegt. Genau wie in Nizza – zum Reinlegen gut! Nach dem ersten Stück folgte das Zweite. Eine Woche später dann das Dritte. Zu meinem Glück stehen die Street Food Stände jeden Donnerstag an gewohnter Stelle. Und locken theoretisch mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Tatsächlich endet mein Besuch aber immer gleich – mit einem Stück Pissaladière auf der Hand. Woche für Woche. Bis ich angefangen habe selber die Knethaken zu schwingen.
Die mediterrane Antwort auf Zwiebelkuchen
Was bei uns der Zwiebelkuchen, ist in Frankreich Pissaladière. Die Basis ist bei beiden gleich, der Belag hingegen verschieden. In diesem Fall belegst du einen klassischen Hefeteig mit Zutaten, die es aromatechnisch in sich haben. Besonders typisch sind Zwiebeln, Oliven, Sardellen, Knoblauch und verschiedene Kräuter - sowohl getrocknete als auch frische. Letztere mixt du zu einer Art Pesto, das du über das Ganze kleckst. Zusammen ergibt das eine wahre Geschmacksexplosion. Ein kleines bisschen erinnert mich der Belag ja auch an Pizza Napoli. Liegt aber vermutlich nur an den Sardellen.
Die kleinen Fischfilets sind nicht so dein Fall? Meiner auch nicht. Eigentlich mag ich Fisch überhaupt nicht. Das Höchste der Gefühle sind Fischstäbchen, dann hört’s aber auch auf. Wem es genauso geht, der kann die Sardellen einfach weglassen bzw. durch eine Zutat nach Wahl ersetzen. Ich verfeinere mein Gebäck zum Beispiel mit einer würzigen Salami aus der Auvergne, Kapern oder Feta. Aber wenn du mich fragst, geht da noch mehr …
Pissaladière ganz sommerlich
Ob warm oder kalt – das herzhafte Gebäck schmeckt immer gut. Besonders aber im Sommer zu einem Glas Wein. Obwohl das klassische Rezept mein Favorit ist, lässt sich das Gebäck wunderbar variieren. Zum Beispiel so: Verwende für die Soße und für den Belag richtig reife, aromatische Tomaten. In allen Formen und Farben. Das macht das Gebäck wunderbar saftig und schmeckt nach purer Sonne. Darüber streust du noch Kräuter der Provence und grobes Meersalz – fantastique!