Ich weiß, dass Grießbrei kein Grießflammerie ist. Aber zu Grießbrei hege ich - gelinde ausgedrückt - keine schöne Beziehung. Der Grund wahrscheinlich, warum ich bis dato noch nie Grießflammerie gegessen habe. Wenn man sich erst einmal auf etwas eingeschossen hat ... - du kennst das ja. Warum das so ist? Keine schöne Geschichte. Aber ich mache es kurz. Ich muss ungefähr 5 Jahre alt gewesen sein - ich war auf jeden Fall noch nicht in der Schule - da habe ich mich an einem Ring verschluckt. Wäre unsere Nachbarin nicht gewesen, dann, nun ja ... Ich weiß nicht, ob es mich heute noch geben würde. Gibt es aber. Daher Schluss mit Trübsal blasen. Ich durfte die Tage danach auf jeden Fall nur Grießbrei essen - weil so schön weich. Daher meine Abneigung gegenüber Grieß(-brei). Dachte ich zumindest. Denn vor ein paar Tagen, da bin ich über dieses Grießflammerie vom Reiser Kochteam gestolpert. Mag sein, dass mich im ersten Moment die Rotweinpflaumen angelacht haben. Im Zweiten aber sicherlich auch das Grießflammerie.
Eiweiß steif schlagen für mehr Luftigkeit
Was das ist - ein Flammerie? Ein Flammerie - Flammeri geht übrigens auch - ist eine Art Pudding. Anders als der klassische Pudding wird ein Flammerie mit Stärke, Polenta oder eben Grieß gebunden. Pudding wird vor allem durch (mindestens drei) Eigelbe fest. Zudem wird ein Flammerie gekocht und anschließend in Formen gefüllt. Ein Pudding wird klassischerweise in der Form gegart. Nicht selten ist das, was wir Pudding nennen, also eine Kombination aus Pudding und Flammerie. Heute gibt es aber ein waschechtes Flammerie. Und zwar ein Grießflammerie. Das Besondere hier: Das Ei kommt nicht im Ganzen, sondern getrennt in die Masse. Also das Eigelb zur Bindung. Und das (steif geschlagene) Eiweiß für die weiche und fluffige Konsistenz.
Rotweinpflaumen als perfekter Begleiter
Dazu gibt's Rotweinpflaumen. Also beim Reiser Kochteam. Und auch bei mir. Ist aber kein Muss. Pflaumen einfach mit den restlichen Zutaten aufkochen und kurz einkochen lassen. Ist schnell gemacht. Soll ja schließlich kein Pflaumenkompott werden. Sondern stückige Pflaumen mit einem Hauch Rotwein und Karamell. Wo das Karamell ist? Das entsteht beim Kochen quasi von alleine. Und noch ein Tipp, falls etwas Rotwein übrige bleibt (und das wird es) - im Kuchen macht er sich auch sehr gut. Unbedingt mal Omas Rotweinkuchen ausprobieren! Saftiger geht nicht.