Den Saisonstart der Zwetschgenzeit versuche ich ja so lange hinauszuzögern wie möglich. Zwetschgen sind für mich nämlich die Vorboten des Herbstes. Und auf grau und nass hat doch so keiner richtig Lust, oder? Denkste ... Bei diesem herrlichen Zwetschgenkuchen mit Rührteig konnte ich nämlich nicht anders. Keine Panik, das Stoßgebet zum Wettergott habe ich gleich mit gesprochen.
Rührteig für Ruck-Zuck-Zwetschgenkuchen
Der Zwetschgenkuchen aller Zwetschgenkuchen ist doch der, wo die Zwetschgen auf einem Hefeteig gebettet werden. Dauert lange und schmeckt - wenn's schlecht läuft - ziemlich trocken. Ja, alles schon erlebt. Und vielleicht der Grund, warum ich nicht der größte Fan von Zwetschgenkuchen bin. Vom klassischen zumindest. Immer wenn Oma früher jenen Kuchenklassiker auf den Tisch brachte, sanken meine Mundwinkel in Windeseile nach unten. Einzige Rettung: das Pöttchen mit Zimt und Zucker. Ein Teelöffel Zimt, ein Teelöffel Zucker, zwei Teelöffel Zimt, drei Teelöffel Zucker, ... ja ich mag es süß. Immer noch. Aber neben Zimt und Zucker mag ich auch Marzipan ziemlich gerne. Der geheime Star meines Zwetschgenkuchen mit Rührteig - neben dem Rührteig versteht sich. Denn da braucht es kein Gehen, kein Warten, kein Bangen und Hoffen. Also das Bangen und Hoffen darauf bezogen, dass der Hefeteig auch ja aufgeht. Obwohl mich so ein Zwetschgenkuchen mit Hefeteig und Streuseln auch verzaubern kann. Was sonst noch in den Kuchen bzw. in meinen schnellen Teig kommt? Quark! Der Garant für absolute Saftigkeit. Wo ich diesen Text gerade so schreibe, merke ich, dass hier ziemlich viele gute Sachen zusammenkommen. Lieblingskuchen-Potenzial, oder? Besonders, weil die Zubereitung auch so schnell geht.
Zwetschgenkuchen ist gut, mit Topping noch besser
Meine liebste Zuckerkruste möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten. Das habe ich mir ein bisschen vom klassischen Zwetschgenkuchen (und von dieser französischen Apfeltarte) abgeschaut. Nicht, weil ich bei dieser Süßigkeit irgendetwas retten müsste. Oh nein, ganz im Gegenteil! Einfach, weil ich Zimt und Zucker richtig gerne mag. Womit du deinen Kuchen noch toppen kannst?
- Streusel: Die Knusperkissen machen alles besser, findest du nicht? Ich mag die Klassischen am liebsten. Dafür 150 g Mehl mit 150 g Butter, 80 g Zucker und 1 Prise Salz verkneten. Wer mag, kann sie noch mit Zimt, gehackten Amaretti oder Nüssen verfeinern.
- Mandelstifte: Die verleihen dem Kuchen Crunch. Verteile 200 g Mandelstifte auf den Zwetschgen und streu noch etwas Zucker darüber – dann karamellisieren sie ein bisschen im Ofen.
- Hagelzucker: Statt Zimtzucker kannst du auch Hagelzucker über deinen Kuchen regnen lassen. Die großen Zuckerperlen passen prima zu den leicht säuerlichen Zwetschgen.
- Zimtsahne: Kuchen ohne Sahne? Möglich, aber sinnlos. Verfeinere dein weißes Wölkchen doch mal mit etwas Zimt oder frischer Vanille. Ich sag nur – super yummy auf deinem Stück Zwetschgenkuchen!
Übrigens: Falls du keine Zwetschgen bekommst, kannst du auch ruhig zu Pflaumen greifen. Die runden, blauen Früchtchen schmecken noch etwas süßer und ihr Fruchtfleisch ist saftiger. Amy hat ein wunderbares Rezept für Pflaumenkuchen mit Rührteig und Mandeln - hüpf doch mal rüber.