Meine Freunde werden jetzt wahrscheinlich nicht glauben, was ich schreibe. Meine Familie hingegen schon. Ich bin nämlich großer Fan von Zuckerbrot. Also von Brot mit Butter und Zucker. Mehr nicht? Mehr nicht! Das durften meine Schwester und ich früher nicht oft essen. Wenn wir aber das "go" dafür bekamen, dann haben wir jenes Frühstücksbrot regelrecht inhaliert. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich ein Blech Zuckerkuchen backen würde. Allein schon wegen des Namens.
Zuckerkuchen mit Trockenhefe hat tatsächlich noch ein bisschen mehr mit Zuckerbrot zu tun, als es auf den ersten Blick scheint. Denn auch der Zuckerkuchen ist quasi nichts anderes als Hefeteig (in Form von Kuchen statt Brot) mit Butter und Zucker. Also genau meins.
In 5 Schritten zum saftigen Hefeteig
Fangen wir mit dem Hefeteig an. Denn schon von meinem Butterkuchen weiß ich, dass dieser über Sieg oder Niederlage entscheidet. Und damit du dich jetzt nicht durch meinen großen Hefeteig-Guide klicken musst, habe ich hier ein mal für dich die 5 wichtigsten Punkte zusammengefasst. Du kannst natürlich trotzdem rüber hüpfen:
- Trockene Hefe verwenden, dann musst du nämlich keinen Vorteig ansetzen. Falls du dich für frische Hefe entscheidest, unbedingt durch meinen Guide klicken.
- Warme Zutaten verwenden. Wichtig: Warm meint nicht heiß. Hitze tötet die Bakterien der Hefe und damit auch ihre Aktivität.
- Zutaten ordentlich miteinander verkneten. Die Hefe fängt nämlich nur an zu arbeiten, wenn du sie vorher bearbeitest.
- Hefeteig an einem warmen Ort gehen lassen. Warm meint dabei ungefähr eine Temperatur von 39 °C. Ich mache das ja immer in meinem Bosch Backofen der Serie 8. Dieser ist nämlich mit einer Gärfunktion ausgestattet. So wird mein Hefeteig selbst im Winter perfekt.
- Hefeteig lieber zu kurz als zu lange backen. Dein Zuckerkuchen ist tatsächlich schon nach 15-20 Minuten fertig.
Ich dachte ja immer, dass allein das Gehenlassen des Hefeteiges über seine Saftigkeit entscheidest. Das ist nicht falsch. Aber durch das richtige Backen kannst du noch mal ordentlich an der Saftigkeit drehen. Seit dem ich meine Hefegebäcke nämlich mit Dampfzugabe backe, sind sie alle noch mal besser. Dafür den Backofen wie gewohnt einstellen und die Dampfzugabe (Stufe 2-3) auswählen.
Hefeteig ist einfach nicht so deins? In diesem Fall kannst du den Zuckerkuchen auch ohne Hefe backen. Ist dann natürlich nicht Omas Original, aber mindestens genauso fluffig, lecker und ruckzuck gemacht. So viel steht fest. Die Basis hier? Ein einfacher Rührteig, so wie dieser von meinem Butterkuchen ohne Hefe. Mit einer kleinen Besonderheit: Zum Abwiegen der Zutaten brauchst du nur einen Becher. Bei diesem Zuckerkuchen aka Becherkuchen kommst du also ohne Hefe und ohne Küchenwaage aus. Aber hier noch einmal Schritt für Schritt:
- Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
- Für den Teig 1 Becher Sahne steif schlagen, dabei 1 Becher Zucker und 1 Päckchen Vanille-Zucker einrieseln lassen. 3 Eier nacheinander unterrühren.
- 1,5-2 Becher Mehl mit 0,5 Päckchen Backpulver sowie 1 Prise Salz mischen und unter die Sahne-Ei-Masse rühren. Teig auf das Backblech streichen und im heißen Ofen ca. 15 Minuten vorbacken.
- Nach 15 Minuten 200 g weiche Butter in Stücken auf den Teig geben und 150 g Zucker darüber verteilen. Im heißen Ofen weitere 10-15 Minuten backen, auskühlen lassen.
Butter plus Zucker, Mandeln oder Haselnüsse
Bevor der Hefeteig aber in den Ofen kommt, muss er noch mit Zucker und Butter getoppt werden. Wo der Unterschied zum Butterkuchen liegt? Der Butterkuchen wird mit einer Ei-Zucker-Masse getoppt. Der Zuckerkuchen eben nur mit Zucker. Und wenn du willst auch noch mit gemahlenen Haselnüssen oder gehobelten Mandeln. Beides mindestens genauso typisch wie der klassische Zuckerregen. Ich mag alle drei Varianten ziemlich gerne und habe meinen Kuchen deshalb gedrittelt. Das Schöne ist ja, dass ich mir heute – mit 29 Jahren – auch alle drei Stücke morgens, mittags und abends gönnen kann – ohne, dass Mama mit mir schimpft.