Die Idee zu diesem Artikel kommt nicht von mir, sondern von meinem Freund. Und weil ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, geht der Dank an ihn. Ich hatte Quark-Öl-Teig bis dato nämlich nicht wirklich auf dem Schirm. Könnte daran liegen, dass ich Hefeteig liebe. Was das jetzt mit Quark-Öl-Teig zu tun hat? Na, jener Teig wird gerne als Hefeteig-Alternative gehandelt. So auch beim Mann. Er hat mich nämlich vor Wochen mit selbst gebackener Pizza überrascht. Aber eben nicht mit dem klassischen Italo-Boden aus Hefeteig, sondern mit einem Boden aus Quark-Öl-Teig. Seitdem ist jener Teig fester Bestandteil meiner Rezeptbibel. Und das nicht nur für herzhafte Rezepte, sondern auch für süße. Ist dann doch zu verlockend diese Einfachheit.
- 1. In den Hauptrollen: Quark und Öl
- 2. In den Nebenrollen: Die Backklassiker
- 3. Wie bereite ich meinen Quark-Öl-Teig zu?
- 4. Wie backe ich meinen Quark-Öl-Teig richtig?
- 5. Das Grundrezept für deinen Quark-Öl-Teig
- 6. Kann ich Quark-Öl-Teig einfrieren?
- 7. Quark-Öl-Teig für Alle!
- 8. SOS: Warum klebt mein Teig?
- 9. 5 (Lieblings-)Rezepte mit Quark-Öl-Teig
In den Hauptrollen: Quark und Öl
Die beiden wichtigsten Zutaten? Quark und Öl! Zugegeben. Das war jetzt nicht ganz so schwierig. Ist die Auswahl der weiteren Zutaten übrigens auch nicht. Was es trotzdem zu beachten gibt, das verrate ich dir jetzt.
Welcher Quark für meinen Teig?
Magerquark oder Sahnequark? Beim Quark-Öl-Teig ist die Frage ziemlich schnell beantwortet. Anders sieht das zum Beispiel bei Käsekuchen aus. Aber um den soll es hier ja nicht gehen. Für deinen Quark-Öl-Teig ist Magerquark perfekt. Warum? Magerquark kommt mit weniger als 10 % Fett aus und ist damit deutlich trockener und fester als seine fettreichen Verwandten. Im Käsekuchen ist das Geschmackssache. Beim Quark-Öl-Teig ist das unerlässlich. Wer hier zu cremigem Quark greift, muss entweder das Mehl erhöhen oder das Öl verringern. Sonst läufst du Gefahr, dass dein Teig "klitschig" wird.
Welches Öl für meinen Teig?
Ich habe in meiner Schublade tatsächlich ein eigenes Backöl stehen. Welches das ist? Rapsöl. Schlicht und einfach Rapsöl. Das ist besonders geschmacksneutral und eignet sich daher am besten. Sonnenblumenöl mag ich auch sehr gerne. Damit verhält es sich genauso wie mit Rapsöl. Bei herzhaften Rezepten kannst du auch zu Olivenöl greifen. Bei Kuchen und Torten natürlich auch. Aber das ist aufgrund des intensiven Aromas Geschmackssache.
In den Nebenrollen: Die Backklassiker
Die Hauptrollen – besetzt. Bleiben noch die Nebenrollen. Und die sind genauso einfach gefunden. Werden aber in flüssige und trockene Zutaten unterteilt. Wieso, weshalb, warum?
Die flüssigen Zutaten
Quark – check. Öl – check. Fehlen noch Milch und Eier. Letztere sollten zimmerwarm sein. Nur so können sie sich ausnahmslos mit den restlichen Zutaten verbinden. Die Milch darf ruhig aus dem Kühlschrank kommen. Hier aber nicht zur fettarmen Variante greifen.
Die trockenen Zutaten
Bleiben noch die üblichen Verdächtigen: Mehl, Zucker, Backpulver und Salz. Keine der vier Zutaten muss irgendwelche besonderen Voraussetzungen erfüllen. Der klassische Quark-Öl-Teig sieht das klassische Weizenmehl Type 405 vor. Gleiches gilt für Zucker, Backpulver und Salz. Hier einfach zu dem greifen, was dein Vorratsschrank hergibt.
Eine weitere Möglichkeit: Dinkelmehl statt Weizenmehl. Dann ggf. 1-2 weitere Esslöffel Öl dazugeben.
Wie bereite ich meinen Quark-Öl-Teig zu?
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der den Quark-Öl-Teig so besonders macht. Ja, die Zutaten sind es auch. Vor allem die Kombination aus Quark und Öl. Aber noch ein bisschen mehr mag ich die kinderleichte Zubereitung. Hier muss nichts schaumig geschlagen oder geknetet, geschweige denn gehen gelassen werden. Im Gegenteil. Zwei Schritte, mehr brauchst du für einen perfekten Quark-Öl-Teig nicht.
1. Trockene Zutaten miteinander vermengen. Also Mehl mit Zucker, Backpulver und Salz. Dafür kannst du einen Holzlöffel nehmen. Jede andere Art von „Rührgerät“ funktioniert aber auch.
2. Flüssige Zutaten zu den trockenen Zutaten geben und alles miteinander zu einem glatten Teig verkneten. Ich nehme dafür am liebsten meine Küchenmaschine. Du kannst deinen Teig aber auch mit den Händen zusammenkneten. Wichtig: Unbedingt zum Knethaken und nicht zum Rührbesen greifen.
Dein Teig ist fertig, wenn er sich geschmeidig anfühlt. Ein falsch oder richtig gibt es hier kaum. Also der richtige Teig für Anfänger. Trotzdem solltest du darauf achten, deinen Teig nicht zu viel zu kneten. Denn dann kann er klebrig werden. Mehr dazu weiter unten.
Wie backe ich meinen Quark-Öl-Teig richtig?
An dieser Stelle kann ich dir leider nicht DIE eine Antwort geben. Denn es kommt ganz darauf an, was du mit deinem Quark-Öl-Teig vorhast. In den seltensten Fällen bleibt er ja roh. Eigentlich nie. Die Verarbeitung reicht von Brötchen über Apfelkuchen bis hin zu Pizza. Was du dir merken kannst: Quark-Öl-Teig gehört eher zur schnellen Sorte. Seine Zeit im Ofen reicht von 20 Minuten bei einer Pizza bis hin zu bis 30 Minuten bei einem Obstkuchen. Ich habe ja für genau solche Fälle meinen Bosch Sensor Backofen der Serie 8. Dieser schaltet sich nämlich von alleine aus, wenn Kuchen, Pizza oder Brötchen perfekt sind. Gleiches gilt übrigens für die Backofen-Einstellung. Auch das erledigt mein Backofen für mich. In der Regel kommen die Gebäckstücke aus Quark-Öl-Teig bei 180 °C Ober-/Unterhitze in den Ofen – mit einer Ausnahme.
Nein, bei meinem Grundrezept kann nichts schief gehen - egal ob du dich für Apfelkuchen oder Pizza Margherita entscheidest. Zumindest in der Zubereitung. Was das Backen betrifft, gibt es leider nicht das eine Rezept bzw. die eine Einstellung. Für genau solche Fälle habe ich meinen Bosch Sensor Backofen der Serie 8 an meiner Seite. Hier muss ich nämlich nur das Gericht auswählen und der Backofen übernimmt das mit der Einstellung. Und schaltet sich dann auch noch von alleine aus, wenn mein Gebäck perfekt ist.
Das Grundrezept für deinen Quark-Öl-Teig
Und was ist mit salzigem Teig?
Quark-Öl-Gebäcke schmecken natürlich nicht nur süß, sondern auch herzhaft. Dafür einfach den Zuckeranteil auf 0,5 TL reduzieren. Mehr nicht? Mehr nicht? Das, was du hier bekommst, ist ein Grundrezept, das du nach Belieben variieren kannst.
Kann ich Quark-Öl-Teig einfrieren?
Quark-Öl-Teig kann man tatsächlich einfrieren. Sehr gut sogar. Dafür am besten in einen Gefrierbeutel geben und gut verschließen. Am Tag vor dem Verarbeiten aus dem Gefrierfach nehmen und im Kühlschrank auftauen lassen.
Ansonsten gelten hier die gleichen Regeln wie bei Rühr- und Hefeteig. Nach dem Zusammenkneten relativ schnell verarbeiten. Und die fertigen Gebäckstücke am besten sofort nach dem Backen, maximal 1-2 Tage danach essen. Sonst wird's trocken.
Quark-Öl-Teig für Alle!
Ja, du kannst deinen Quark-Öl-Teig tatsächlich vegan, glutenfrei und low carb zubereiten. Sowohl für Quark und Eier wie auch für Mehl und Zucker gibt es adäquate Ersatzprodukte. Wie das im Detail aussieht?
Veganer Quark-Öl-Teig
Der vegane Quark-Öl-Teig ist ganz einfach gemacht. Quark und Milch werden durch pflanzliche Alternativen ersetzt. Sojamilch und Sojaquark eignen sich zum Beispiel prima – Sojajoghurt geht übrigens auch. Die Eier lässt du einfach weg. Stattdessen kommen 2 EL mehr Öl und Milch in den Teig. Das ging dir jetzt zu schnell? Dann hier die Zutaten noch mal im Detail:
- 300 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 150 g Sojaquark
- 8 EL Sojamilch
- 8 EL Pflanzenöl
Wenn du aus deinem veganen Teig eine Pizza machen möchtest, kannst du den Zucker einfach weglassen.
Quark-Öl-Teig ohne Ei
Nicht vegan, aber ohne Ei kommt dieser Quark-Öl-Teig daher. Stattdessen kommen etwas mehr Milch und Öl in den Teig – 150 ml um genau zu sein. Der Rest bleibt gleich.
Glutenfreier Quark-Öl-Teig
Ob es noch einfacher geht? Und wie! Für deinen glutenfreien Quark-Öl-Teig musst du nämlich nur das Weizenmehl durch eine glutenfreie Mehlmischung ersetzen. Und je nach Konsistenz ein bisschen mehr Flüssigkeit, wie z. B. 20-30 g Quark dazugeben. Das war’s.
Low Carb Quark-Öl-Teig
Das mit dem Low-Carb-Teig ist nicht ganz so einfach wie mit den beiden anderen Teigen. Vor allem weil wir hier zwischen süß und herzhaft unterscheiden müssen. Wenn dich das Thema Low Carb Backen interessiert, hüpf doch mal rüber zu meinem großen Guide. Ansonsten kommen hier meine beiden Low-Carb-Anleitungen:
1. Beim herzhaften Teig einfach den Zucker weglassen und das Weizenmehl durch 150 g Weizenmehl, 100 g Sojamehl und 50 g Mandelmehl.
2. Beim süßen Teig den Zucker durch 1-2 EL Xylit und das Weizenmehl durch 100 g Weizenmehl sowie 200 g Mandelmehl ersetzen.
Aber ...? Ja, bei beiden Teigen findest du etwas Weizenmehl wieder. Ich habe mich bewusst für diese Kombination entschieden. Schließlich soll der Teig ja auch schmecken. Ich bin nämlich überhaupt kein Fan von Low-Carb-Produkten, die am Ende nach Pappe schmecken und dich zu weiteren Naschereien verführen. Außerdem schneiden beide Low-Carb-Teige im Vergleich zum Original mit einem großen Vorsprung ab.
SOS: Warum klebt mein Teig?
Wenn dein Teig klebt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du hast deinen Teig zu lange bearbeitet. Oder dein Teig hat zu viel Flüssigkeit abbekommen. Wie du beide Probleme beim nächsten Mal umgehst, verrate ich dir gleich. Jetzt erst mal einen Tipp zur kurzfristigen Lösung. Denn schon etwas Mehl kann helfen, dass dein Teig weniger klebt. Dafür nach und nach etwas Mehl zum Teig geben und vorsichtig mit den Händen(!) unterkneten. Wenn das nichts hilft, musst du wohl oder übel noch mal ran. Was du dann beachten solltest?
- Quark-Öl-Teig niemals zu lange bearbeiten. Wenn du unsicher bist, lass die Küchenmaschine nur die grobe Arbeit machen. Und deine Hände erledigen dann den Rest.
- Hast du auch wirklich Magerquark verwendet? Magerquark ist im Vergleich zu seinen fettigen Alternativen wesentlich trockener. Du kannst deinen Quark auch vor dem Verarbeiten noch mal abtropfen lassen. Dann sollte wirklich nichts mehr schief gehen.
- Gib die Milch in Etappen zum Teig. Vor allem, wenn du deinen Teig mit einem Nudelholz ausrollen und nicht mit den Fingern in die Form drücken möchtest.
5 (Lieblings-)Rezepte mit Quark-Öl-Teig
Apfelkuchen, Pflaumenkuchen, Pizza, Brötchen, ... . Ja, Quark-Öl-Teig ist ein echtes Allroundtalent. Und so wandelbar. Theoretisch passt einfach alles. Also Birnen statt Äpfel, Kirschen statt Pflaumen und und und.
Im Herbst kann ich nicht ohne ... Apfelkuchen. Apfelkuchen mit Streusel. Apfelkuchen mit Pudding. Apfelkuchen mit Schokolade. Meine neuste Entdeckung: Apfelkuchen mit Quark-Öl-Teig und Streuseln. Geht nämlich so wunderbar schnell. Zum Apfelkuchen mit Quark-Öl-Teig
Noch so ein (Lieblings-)Kuchen im Herbst. Wieder mi Streuseln, wieder mit Quark-Öl-Teig, aber dieses Mal vom Blech. Auf meinen Pflaumenkuchen mit Quark-Öl-Teig und Streuseln steht nämlich auch der Mann. Und die Mama. Einfach alle. Zum Pflaumenkuchen mit Quark-Öl-Teig
Geht nicht nur im Herbst, sondern das ganze Jahr über: Pizza aus Quark-Öl-Teig. Geht aber auch so herrlich schnell. Da muss nämlich nichts gehen. Im Gegenteil. Zusammen vermengen und mit allerhand Lieblingszutaten belegen. Zur Pizza aus Quark-Öl-Teig
Keine Lust auf große Pizza? Dann verwandle deinen Quark-Öl-Teig in kleine Schnecken und fülle sie mit noch mehr Lieblingszutaten. Nummer eins mit Tomate-Mozzarella. Nummer zwei mit Thunfisch und Mais. Nummer drei mit Salami und Schinken. Zu den Pizzaschnecken aus Quark-Öl-Teig
Was würdest du dazu sagen, wenn ich dir jeden Morgen frisch gebackene Brötchen versprechen würde? Mit diesen schnellen 15-Minuten-Brötchen ist das theoretisch möglich. Ohne Hefe und damit ohne Gehen. Zu den Brötchen aus Quark-Öl-Teig