Darf man das sagen? Also dass ich meinen ersten Rotweinkuchen in der Schule gegessen habe – mit 12 Jahren?! Keine Panik – ich bin heute weder alkoholabhängig, noch bin ich durchs Abi gerasselt (beides kann ich ganz klar verneinen). Aber meine Freundin Doro, die hatte früher regelmäßig ein paar Stücke Rotweinkuchen dabei. Und der war sooooo gut, dass ich immer als Erste in der Schlange stand. Irgendwann hat mir ihre Mama sogar mal meinen ganz eigenen Kuchen gebacken – mit einer Schleife geschmückt. Ja, es war in meinem Freundeskreis bekannt, dass ich ziemlich auf ihren Rührkuchen stand – ähhmmm stehe. Jenen Klassiker mag ich nämlich immer noch ziemlich gerne. Kommt leider viel zu kurz bei all den neumodischen Kreationen. Aber einmal im Jahr – meistens im Herbst – kommt er auf den Tisch.
Wie schmeckt Rotweinkuchen?
Nein, Rotweinkuchen schmeckt nicht nach Wein. Also nicht so richtig. Ich finde ja, dass Rotweinkuchen so ein bisschen wie Gewürzkuchen schmeckt. Ist irgendwie ja auch einer. Nur eben mit einem Schuss Rotwein und ein bisschen Schokolade. Sozusagen eine Mischung aus Gewürzkuchen und Schokoladenkuchen. Der Rotwein im Teig sorgt übrigens für die besondere Saftigkeit. Und für das leichte Aroma von Wein. Wer aber nicht weiß, dass es sich hierbei um Rotwein handelt, wird ihn wahrscheinlich auch nicht rausschmecken – nur das herrliche Aroma von ... ja von was nochmal?
Drei Tipps für den saftigsten Rotweinkuchen
Rotweinkuchen ist ein Rührkuchen. Und damit gelten die gleichen Gesetze wie bei den schnell gemachten Marmorkuchen oder Schoko-Kirsch-Kuchen. Der große Vorteil hier ist die Zugabe vom Wein. Dieser sorgt nämlich für eine extra Portion Saftigkeit. Ansonsten gilt für dich:
- Eier mit Zucker richtig schön schaumig aufschlagen. Das kann bei vier Eiern auch mal vier Minuten dauern. Am besten geht das mit einer Küchenmaschine. Ich nehme dafür am liebsten meine MUM 5.
- Trockene Zutaten nur so lange unterrühren, bis gerade eben so ein Teig zusammenkommt. Es dürfen ruhig noch ein paar Mehlspitzen zu sehen sein
- Mit dem PerfectBake Backsensor backen. Meine absolute Geheimwaffe. Denn der Ofen schaltet sich automatisch aus, wenn dein Kuchen perfekt ist.
Rotweinkuchen mit Öl - noch saftiger?
Ich habe für meinen Rotweinkuchen Butter verwendet. Du kannst deinen Kuchen aber auch mit Öl backen. Dadurch wird er vielleicht sogar noch ein bisschen saftiger, die knusprige Kruste bleibt aber aus. Und den vollmundigen Geschmack von Butter, den bekommst du natürlich auch nicht hin. Aber ich will dir das überhaupt nicht schlecht reden. Einfach 200 ml Öl statt Butter (an gleicher Stelle) in den Teig geben. Mehr dazu erfährst du aber in meinem Zitronenkuchen-Test. Hier habe ich Butter mit Öl im Kuchen verglichen. Ebenfalls lecker: Zusätzlich 100 g Mehl durch gemahlene Nüsse ersetzen. Das hält den Teig ebenfalls feucht.
Falls dein Kuchen vegan werden soll, ersetzt du nicht nur die Butter durch Öl, sondern auch die Eier durch Apfelmus. Pro Ei rechnest du ca. 80 g Apfelmus, macht bei vier Eiern 320 g Apfelmus. Chia-Samen, Leinsamen oder eine Banane gehen auch. Diese Zutaten haben ebenfalls bindende Eigenschaften.
Welcher Wein für meinen Rotweinkuchen?
Ich empfehle dir den teuren Wein fürs Dinner aufzuheben. Dieser ist nun wirklich zu schade zum Backen. Der meiste Geschmack verfliegt ohnehin. Ich greife am liebsten zu einem halbtrockenen Wein. Ein lieblicher Wein geht auch. Aber bedenke, dass dieser ziemlich süß ist und nur wenig Geschmack mit sich bringt. Im Winter macht sich Glühwein ganz wunderbar in deinem Kuchen.
Übrigens: Eierlikör schmeckt auch super in deinem Gebäck. Hüpf doch mal rüber zum Eierlikörkuchen.
Das Rezept für deinen Rotweinkuchen
Rotweinkuchen wie lange backen?
Ich habe es ein paar Zeilen weiter oben ja schon erwähnt. Auch die Backzeit ist ein Garant für saftigen Kuchen. Deshalb langsam an die richtige Backzeit herantasten. Denn jeder Backofen backt anders. Ich habe meinen Kuchen ca. 45 Minuten im Ofen gelassen. Ich würde ihn an deiner Stelle ab 40 Minuten Backzeit beobachten. Auf Nummer Sicher gehst du aber mit dem PerfectBake Backsensor von Bosch.
Das Geheimnis von saftigem Rotweinkuchen ist - neben der richtigen Zubereitung - die Backzeit. Aber woher wissen, wann der Kuchen perfekt ist? Das musst du überhaupt nicht. Denn das erledigt der PerfectBake Backsensor von Bosch für dich. Dieser schaltet sich nämlich von alleine aus, wenn dein Kuchen perfekt - also perfekt saftig ist.
Welche Form für meinen Rotweinkuchen?
Ich mag meinen Rotweinkuchen am liebsten rund, meine Mama backt ihn aber immer eckig in einer Kastenform. An dieser Stelle gibt es kein falsch und kein richtig. Solange das Volumen der Formen gleich ist, kannst du das Rezept ganz einfach adaptieren.
Rotweinkuchen aus Kastenform oder Gugelhupf
Dieses Rezept ist für eine 22er Gugelhupfform ausgelegt und passt damit auch in eine
- Kastenform (30 x 11 cm)
- Springform mit Rohrboden (Ø 26 cm)
Wo du aber aufpassen musst, ist bei der Backzeit. Die kann sich ein bisschen verändern. Bereitest du den Kuchen in einer Kastenform zu, kannst du mit ca. 60 Minuten Backzeit rechnen. Backst du ihn in einer Springform mit Rohrboden, dann braucht er ca. 50 Minuten.
Rotweinkuchen vom Blech
Du suchst einen Kuchen für die Kollegen? Dann hast du mit diesem Rezept dein Kuchenglück gefunden! Einfach die Teigmenge verdoppeln und auf ein ganz normales Backblech geben. Aber Vorsicht: Die Backzeit verringert sich um ein paar (viele) Minuten und beträgt 30-40 Minuten. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, siehe oben. Auch hier tut der Bosch Backofen der Serie 8 sein übriges.
Rotweinkuchen im Glas
Und noch eine Idee für die Kollegen: Kuchen im Glas. Dann als Geschenk. Aber auch zum selber löffeln phänomenal lecker. Also wenn der kleine Kuchenhunger kommt. Dafür den Teig ganz normal zubereiten und in kleine Weckgläser füllen. Wichtig ist, dass du die Gläser - vor allem die Deckel - richtig gut ausspülst. Falls du Angst hast, dass du die Küchlein nicht mehr aus dem Glas bekommst, fette sie vorher gut mit Butter ein und streue sie mit Semmelbröseln oder gemahlenen Mandeln aus. Das genaue Rezept für deine Rotweinkuchen im Glas findest du hier.
Wie bleibt mein Rotweinkuchen saftig?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Rotweinkuchen schon mal frisch aus dem Ofen gegessen habe. Früher zumindest nicht. Da hat Doros Mama ihn immer am Abend vor dem nächsten Schultag gebacken. Und geschmeckt hat der mhhhhhhhh. Ich finde auch heute, dass er am Tag nach dem Backen immer noch ein kleines Bisschen besser schmeckt - wenn er richtig gut durchgezogen ist. Hier allerdings die Gefahr, dass er trocken statt locker und saftig wird. Wie du das umgehst?
- Glasiere deinen Kuchen! So schützt du ihn vor dem Austrocknen. Ich mag am liebsten die pinkfarbene Variante – eine Kombination aus Rotwein und Puderzucker. Die klassische Zuckerglasur aus Milch/Wasser und Puderzucker geht aber auch. Falls Du ein richtiger Schokoholic bist: Auch eine klassische Glasur aus Zartbitterschokolade wirkt dem Austrocknen entgegen.
- Schneide deinen Kuchen immer in der Mitte an. So kannst du ihn nach dem Anschneiden wieder zusammenschieben und die Enden trocknen nicht aus
- Bewahre deinen Kuchen in Alufolie gewickelt auf. Ganz wichtig: nicht in den Kühlschrank stellen. Sondern einfach in der Küche übernachten lassen. Aber Vorsicht vor den kleinen Langfingern