Lieber Wettergott, also so habe ich mir das nach dem Urlaub nicht gewünscht. Regen? 16 Grad? Wo ist der Sommer hin? Zugegeben. Ich bin vom letzten Jahr ziemlich verwöhnt. Da haben uns nach dem Urlaub nämlich 31 Grad erwartet. Und das war zwei Wochen später. Aber gut. Wenn du Lust auf Herbst hast, dann versuche ich das auch. Versprochen. Was mir dabei hilft, ist dieser Rahmwirsing von Oma. Da freue ich mich tatsächlich schon seit Wochen drauf.
Rahmwirsing fällt ja in die Kategorie Rezepte, die ich so so gerne mag. Aber irgendwie nur 1 Mal im Jahr koche. Warum das so ist, kann ich gar nicht so genau sagen. Jedes Mal, wenn es dann vor mir steht, nehme ich mir fest vor, es viel öfter zu kochen. Klappt dann so semi-gut. Könnte daran liegen, dass der Mann nicht der größte Fan davon ist. Und ich Rahmwirsing deshalb in den Schubladen 8 bis 10 in meinem Gedächtnis gespeichert habe. Ist aber eigentlich keine Ausrede. Und deshalb nutze ich diesen Artikel, um mein Gedächtnis neu zu programmieren und jenes Gericht auf die vorderen Plätze zu setzen. Das Rezept ist nämlich von Oma. Und wie bei fast allen Rezepten von Oma, möchte man kein anderes mehr.
Nur echt mit Sahne
Die Zutaten: überschaubar. Ganz vorne mit dabei: Wirsing – klar. Im frühen Sommer bekommst du den sogenannten Frühwirsing. Der ist etwas milder im Geschmack. Zum Herbst hin gibt's dann den klassischen Wirsing, der perfekt für Wirsingsalat, Wirsingsuppe und Co. ist. Der Vorteil hier ist, dass er sich etwas länger lagern lässt. Im Kühlschrank kannst du ihn bis zu eine Woche aufbewahren. Neben Wirsing landen auch noch Lauch und Speck im Topf. Und natürlich Sahne. Also der Rahm. Daher auch der Name Rahmwirsing. Könnte auch Sahnewirsing heißen. Aber wer freut sich auf etwas, wo das Wort Sahne drin steckt? Gehört für mich mit Schmand zu den unschönsten Namen überhaupt. Was hingegen ziemlich schön klingt ist Muskatnuss. Und die kommt auch noch mit rein. Neben einer Prise Salz und etwas Pfeffer.
Gemüse unbedingt kräftig anbraten
Genauso einfach wie sich die Zutatenliste liest, genauso einfach ist auch die Zubereitung. Wirsing, Lauch und Speck zuerst anbraten – für's Aroma. Und anschließend mit Sahne ablöschen und etwas einkochen lassen. Je nachdem wie weich und cremig du ihn möchtest, dauert das zwischen 5 und 10 Minuten. Aufgrund meiner (Kartoffel-)Püree-Phobie ziehe ich den Topf meistens schon nach 5 Minuten vom Herd. Oma lässt ihr Rahmwirsing hingegen immer richtig ordentlich einkochen. Aber das ist tatsächlich eine Sache, die ich mir nicht von ihr abgeschaut habe.