Ich hatte vergangene Woche Besuch von meiner Mama. Was habe ich mich gefreut, als sie pünktlich um 10 Uhr (ok, so pünktlich war sie eigentlich gar nicht) vor meiner Tür stand. Direkt in dem Arm genommen habe ich sie. Und dabei ganz übersehen, dass sie mir ein kleines Care Paket gepackt hat. Meine Mama ist unter die Gärtner gegangen, müsst ihr wissen. Salat, Kräuter, Kirschen und Johannisbeeren. Von allem eine Handvoll. Von Letzterem sogar zwei. Und damit genug, um jene Beeren in einen Träubleskuchen zu verwandeln. Kennt ihr nicht? Dann wohnt ihr vielleicht hoch oben im Norden? Meinen Recherchen zufolge kommt der Träubleskuchen nämlich aus dem Schwabenländle. Nein, ich bin kein Schwabe. Und mein Geburtsort ist auch noch ein paar Hundert Kilometer entfernt. Aber ich habe Verwandtschaft dort unten. Der Grund wahrscheinlich, warum mir jene Kuchenköstlichkeit so vertraut ist.
Das Rezept für deinen Johannisbeerkuchen mit Baiser
Das Herzstück des Träubleskuchen – na klar – die Johannisbeeren. Aber auch der Baiser, der mit den kleinen Früchtchen eine himmlische Liason eingeht. Eine ganz große Liebe – sage ich euch. So echt und so süß. Reinsetzen könnte ich mich da. Natürlich nur, wenn sie in ihrer vollen Pracht daherkommt – also die Liebe, ähhmmm der Baiser. Wie du das erreichst? Eier trennen und das Eigelb mit Salz richtig schön aufschlagen. Wichtig ist, dass sowohl Schüssel wie auch Mixer fettfrei sind. Und dass du den Zucker nicht auf einmal dazugibst, sondern vorsichtig einrieseln lässt. Johannisbeeren kurz unterheben und fertig ist das Kuchenglück. Apropos: Johannisbeerkuchen mit Pudding ist auch so ein Kuchenschätzchen, das du unbedingtmal probieren musst.
Woher der Name Träubleskuchen kommt? Ja, das habe ich mich auch gefragt. Ich mag ihn nämlich überhaupt nicht gerne. Wenn ich an Träubles denke, denke ich automatisch an Tränen. Und das ist keine schöne Assoziation. Aber hey, wie meine Recherchen ergeben haben, sind Träubles einfach nur die regionale Bezeichnung für Johannisbeeren. Also weder tränenreich, noch traurig. Sondern ziemlich lecker und regional. Und das mag ich ja bekanntlich richtig gerne.