Meine Schwester und ich unterscheiden uns dahingehend, dass sie das Sport- und ich das Schul-Ass bin bzw. war. Sie macht immer noch Sport, ich gehe (natürlich) nicht mehr in die Schule. Stattdessen backe ich. Sie nicht. Früher schon nicht. Umso niedlicher war es, als sie mir zum 15. Geburtstag einen Kuchen, einen Sprudelkuchen, gebacken hat - natürlich mit Mamas Hilfe. Ich frage mich bis heute, wie sie auf dieses Rezept gekommen ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Mama oder Oma jemals Sprudelkuchen gebacken haben. Und ich auch nicht.
Klein Anna auf jeden Fall ganz früh morgens mit jenem Geburtstagskuchen vor meinem Bett gestanden. Und forderte mich noch vor dem „Happy Birthday“ zum Probieren auf. Ich ganz zögerlich eine Gabel probiert, dann noch eine und noch eine. Und auf dem Gesicht meiner Schwester machte sich ein strahlendes Lächeln breit. Ihr Sprudelkuchen hat tatsächlich geschmeckt. Und nicht nur tatsächlich. Sondern sehr gut sogar. Da hat sie sich wirklich übertroffen. "War auch gar nicht schwer", flötete sie mir entgegen. Sprudelkuchen gehört nämlich zur Kategorie Becherkuchen. Also alle Zutaten mit einem Becher bzw. einer Tasse abmessen - fertig.
Kein stilles Wasser, sondern richtiger Sprudel
Das Geheimnis im Sprudelkuchen ist der Sprudel – mit ordentlich Kohlensäure. Dieser macht den Kuchen so unglaublich locker und saftig. Wenn du dann noch die Eier richtig schön schaumig schlägst und die trockenen Zutaten vorsichtig unterhebst – ein Kuchen mit Gelinggarantie. Was ich aber fast noch viel lieber mag als die unglaubliche Saftigkeit, sind die Nüsse im Kuchen. Ich stehe ja total auf Nusskuchen. Bestes Beispiel dafür die Eierlikörtorte von Oma Hanna. Ein bisschen Nuss, ein bisschen Sahne und ordentlich Wumms. Wie auch immer ... Sprudelkuchen ist seit jeher auf Familienkuchen. Und vor allem bei meiner Schwester beliebt. Da fällt mir ein: Wenn du das liest, liebe Anna. Das letzte Mal, als es deinen Kuchen gab, ist ganz schön lange her. Also ich habe am Wochenende Zeit. Und du?