Habe ich eigentlich schon erzählt, dass der Opa des Mannes Grieche ist? Der Mann ist also Viertel-Grieche. Sagt man das so? Ich find's auf jeden Fall ganz wunderbar. Denn so habe ich die griechische Küche von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Weg von Gyros und Tzatziki. Hin zu Loukoumades und Bougatsa. Vor allem letztere haben es mir angetan. Bougatsa bzw. Pogaca bzw. Pogatschen sind kleine runde Teigtaschen - wahlweise süß oder salzig gefüllt. Puh. Das waren jetzt ganz schön viele verschiedene Namen. Obwohl sie alle das gleiche meinen, hier ein kleines Teigtaschen-Wiki:
- In Griechenland, vor allem in Thessaloniki, isst man Bougatsa.
- Pogaca gehören auf dem Balkan und in der Türkei zur landestypischen Küche.
- Pogatschen sind in Österreich (und Deutschland) verbreitet.
Bougatsa mit Blätterteig, Pogaca mit Hefeteig
Ich stehe also streng genommen auf Bougatsa, komischerweise nennt die ganze Familie des Mannes jene Köstlichkeit aber Pogaca. Deshalb bevorzuge auch ich jene Bezeichnung. Kann daran liegen, dass das griechische Original vorzugsweise mit Blätterteig zubereitet wird. Das Rezept der Familie I. aber Hefeteig vorsieht - also so, wie man es aus der Türkei kennt. So oder so sind die süßen und salzigen Teigtaschen eine regelrechte Gaumenfreude. Und natürlich eine echte Familientradition.
Feta, Kartoffeln oder Schmalz für die Füllung
Die Basis: ein luftiger Hefeteig. Das besondere daran ist der Joghurt im Teig. Das ist bei uns ja nicht ganz so verbreitet. Ich habe meinen Hefeteig bislang immer mit Milch und Eiern zubereitet. Für Pogaca brauchst du aber Milch, Joghurt und dann eben doch die üblichen Verdächtigen. Alles miteinander verkneten und gehen lassen. Genauso wie man sich über die Namen streiten kann, birgt auch die Füllung ein enormes Streitpotenzial. Diese unterscheidet sich nämlich nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Familie zu Familie. Ich halte mich da natürlich wieder an das Familienrezept und das setzt voll und ganz auf Feta. Weitere Möglichkeiten: Kartoffeln, Schmalz und Kraut oder eben auch süße Varianten mit Pudding.
Wo sich aber alle einig sind, das ist die Form. Zugegeben. Die salzigen Teilchen sind nicht ganz so einfach zu formen. Wenn man aber ein mal den Dreh raus hat, geht's wie von alleine. Versprochen.