Da wollte mir meine Freundin Luisa doch vor ein paar Jahren etwas Gutes tun und hat mich zum Kuchenessen eingeladen. Sie bekommt von mir nämlich jedes Jahr zum Geburtstag eine fette Torte geschenkt. Und an jenem Sonntag wollte sie eben für mich backen. Sie mir die Tür aufgemacht und los geplappert. "Du magst doch Prummetaart, oder?" Prumme-was? Ich nur Bahnhof verstanden und sie verdattert angeschaut. Bei mir spricht man ja schon komisch. Aber Prumme? Sie direkt so: "Nicht gut?" - Doch, aber ... "Ach, sorry. Ich meine natürlich Pflaumenkuchen bzw. Pflaumen-Muffins. Heute gibt es Pflaumen-Muffins." Prumme sind also Pflaumen. Verstehe. Macht es nur leider nicht besser. Pflaumen mag ich nämlich ... nicht ganz so gerne. Dachte ich zumindest.
Geheimzutat für saftige Muffins: Haselnüsse?
Ich also in die Küche gestiefelt und den Duft von frisch gebackenen Muffins inhaliert. Das, was da auf dem Tisch stand, sah ziemlich gut aus. Doch. Musste ich zugeben. Anders als der amerikanische Klassiker. Nicht ganz so dick. Ein bisschen feiner. Aber sehr, sehr gut. Luisa mir direkt einen Muffin entgegengestreckt und ich ihn mit einem (gespielten) Lächeln angenommen. Das, was danach folgte, war alles andere als gespielt. Luisas Pflaumen-Muffins waren nämlich so lecker, da musste ich nichts spielen. Da kam das "mhhhh" aus dem Bauch heraus. Ich habe ihr dann direkt gestanden, wie ich eigentlich zu Pflaumen-Muffins stehe. Und sie sofort nach dem Rezept gefragt. Und siehe da. Ein ganz normales Rezept. Butter - Anmerkung von Luisas Oma: gute deutsche Butter - und Zucker. Ein bisschen Zitrone. Ein Hauch Vanille. Und natürlich Eier, Mehl, Backpulver und Salz. Nicht zu vergessen die Haselnüsse. Ob die Nüsse das Geheimnis sind? Ich kann es mir kaum vorstellen. Aber irgendetwas muss Luisas Muffins ja so lecker gemacht haben. Vielleicht habe ich bis dato auch einfach nur viele schlechte Pflaumen-Muffins gegessen. Mein Problem mit Muffins habe ich dir ja schon bei meinen Schokomuffins erzählt. In der Regel sind die nämlich trocken, flach und einfach "bäähhhhhh".
In 4 Schritten zu richtig leckeren Pflaumen-Muffins
Luisas Oma - von ihr stammt das Rezept - hat den Muffins zwar keine geheime Zutat beigemischt. Sie hat aber ein paar Anmerkungen in das Rezept geschrieben, die die Zubereitung betreffen. Ob das das Geheimnis ist? Würde ja für meine "schlechte Muffins"-Theorie sprechen. Das wären:
- Butter und Zucker richtig schön schaumig schlagen. Du darfst erst aufhören, wenn die Masse auch wirklich weiß ist.
- Eier unbedingt nacheinander und mindestens 1 Minute unterrühren.
- Die trockenen Zutaten nur so lange unterrühren bis gerade eben so ein Teig zusammenkommt. Es dürfen ruhig noch ein paar Mehlspitzen zu sehen sein.
- Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben. Am besten schon am Abend vorher rausholen. Ja, auch die Butter.
Luisa hat mich übrigens vor kurzem mit aufgeregter Stimme angerufen und mir von ihrer Prummetaart erzählt. Sie hat doch tatsächlich in einem anderen Kochbuch ihrer Oma einen weiteren Kommentar gefunden: Unbedingt einen Teil des Mehls durch Nüsse - Mandeln gehen auch - ersetzen. Durch den (höheren) Fettgehalt wird's extra saftig. Also doch eine Geheimzutat. Ich wusste es.
Übrigens: Statt Pflaumen kannst du auch Zwetschgen oder andere Obststorten nehmen. Von Apfel über Kirsche bis Erdbeeren ist alles möglich. Letztere schmecken besonders im Sommer prima in deinen Muffins. Erst recht, wenn du sie mit einem Klecks frischer Creme aus Joghurt, Sahne und Zitrone verfeinerst - mhhh.