Ich wollte vor zehn Jahren einen Blog starten. Einen Foodblog natürlich. Mein Vorhaben - gescheitert. Der Grund – mein überdurchschnittlich ausgeprägter Perfektionismus. Die Fotos zu dunkel. Das Setting zu langweilig. Das (Blog-)Design noch nicht fertig. Trotzdem habe ich gute Erinnerungen an meinen ersten Kuchen vor der Linse. Wobei es Kuchen nicht ganz trifft. Es war nämlich dieser Nusszopf, den ich damals gebacken, fotografiert und nicht(!) online gestellt habe. Das hatte natürlich nichts mit dem Rezept zu tun. Im Gegenteil. Das war bzw. ist so großartig, dass ich es jetzt mit dir teilen möchte. Denn wie heißt es so schön: besser spät als nie. So einen Nusszipf sollte nämlich jeder mal backen, erst recht mit Schoko in der Füllung.
Nur echt mit saftigstem Hefeteig
Klassischer Nusszopf kommt mit einem saftigen Hefeteig daher. So hat es mir Oma beigebracht. Ja, dieses Rezept ist tatsächlich ein Rezept von Oma – von Oma Hanna. Die „Baking Queen“ ihrer Zeit. Von ihr habe ich natürlich auch die vielen Tipps und Tricks, die ich vor ein paar Jahren mal genauer unter die Lupe genommen und in meinen Hefeteig Guide festgehalten habe. Hier meine fünf liebsten Gebote für dich:
- Frische Hefe für den typischen Geschmack. Trockenhefe geht natürlich auch. Aber hier ist das Aroma von Hefe nicht so intensiv. Und das mag ich ganz gerne. Wenn du dich für frische Hefe entscheidest, unbedingt anrühren.
- Kein ganzes Ei, sondern nur das Eigelb verwenden. Das Eiweiß trocknet deinen Hefeteig aus, das Eigelb hingegen hält ihn saftig. Klingt komisch, ist aber so.
- Kneten, kneten, kneten. Und zwar mindestens 5 Minuten, besser 10 Minuten. Zuerst mit der Küchenmaschine, danach per Hand.
- Hefeteig zwei Mal 30 Minuten gehen lassen – einmal den Teig und einmal den geflochtenen Zopf. Und zwar an einem warmen Ort.
- Apropos warmer Ort. Die Temperatur ist beim Hefeteig tatsächlich entscheidend. Die Milch darf nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Wobei hier kalt besser als heiß ist. Gleiches gilt für das Gehenlassen. Die perfekte Temperatur liegt bei 38 °C. Das weiß auch mein Bosch Backofen der Serie 8 mit Gärfunktion.
Angst vorm Hefeteig? Kenne ich, habe ich aber nicht mehr. Der Grund dafür ist der Sensor Backofen der Serie 8 von Bosch. Der hat nämlich eine eingebaute Gärfunktion. Da verdoppelt sich mein Hefeteig im Nu - egal ob Sommer oder Winter. Und wird gleichzeitig so wunderbar weich, wie ich ihn zuvor noch nie hinbekommen habe.
Nusszopf ohne Hefe mit Quark-Öl-Teig
Keine Lust auf Hefeteig? Dann ist dieser Quark-Öl-Teig die perfekte Alternative für dich. Geschmack und Konsistenz sind natürlich anders. Aber nicht anders schlecht. Einfach nur anders. Hier das Rezept:
- 150 g Quark mit 50 g Zucker, 6 EL Öl, 6 EL Milch und 1 Prise Salz glattrühren.
- 300 g Mehl mit 1 Päckchen Backpulver mischen und unter die flüssigen Zutaten rühren.
- Teig auf einer bemehlten ausrollen und nach Rezept weitermachen.
Die Füllung. Oder Haselnuss trifft Kakao
Ein Nusszopf besteht aus Nüssen – klar. Aber aus welchen genau? Omas Nusszopf wird aus (gemahlenen) Haselnüssen gemacht. Dazu Milch, Zucker und eine Prise Zimt. Alles miteinander vermischen und schon hast du deine eigene Nussfülle zusammengerührt. Dafür braucht es kein Päckchen. Auf keinen Fall. Ich habe Omas Rezept aber tatsächlich noch ein bisschen abgewandelt bzw. optimiert. Ich habe die Nüsse nämlich angeröstet – für noch mehr Geschmack. Und habe noch zwei Esslöffel Kakao mit in die Füllung geben. Einfach so. Weil’s so herrlich passt und das Ganze noch saftiger macht. Gemahlene Walnüsse gehen natürlich auch. Dann schmeckt's ein bisschen so, wie bei Susanne Babka. Auch ziemlich gut.
Was mit Nüssen geht, geht übrigens auch mit Mohn. Mit wenigen Zutaten kannst du deinen Nusszopf in einen Mohnzopf verwandeln. Wie's genauo geht? Das verrate ich dir hier in meinem Rezept für Mohnzopf.
Nusszopf mit Marzipan
Apropos: Weißt du, was auch ganz wunderbar zu Haselnüssen passt? Marzipan. Und das nicht nur zu Weihnachten. Die Kombi ist so gut, die geht das ganze Jahr über. Dafür 100 g Marzipan fein reiben und unter die Füllung rühren.
Drei Tipps für das richtige Backen
Meine Beziehung zu Hefegebäck würde man neudeutsch wohl als Hassliebe bezeichnen. Ich finde nämlich, dass es nichts Besseres gibt als warme Cinnamon Rolls oder saftigen Butterkuchen. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass es nicht Schlimmeres gibt als trockenen Hefekuchen. In den meisten Fällen gibt es dafür nur zwei Gründe: Entweder der Hefeteig wurde zu heiß oder aber zu lange gebacken. Für beide Fälle habe ich ja seit Wochen meinen Bosch Backofen der Serie 8 an der Hand. Dieser stellt Heizart, Temperatur und Garzeit ganz automatisch ein. Du hast leider keinen Bosch Assist zu Hause? Dann habe ich hier drei Tipps mit Gelinggarantie für dich:
- Zopf immer bei Ober-/Unterhitze backen. Umluft oder Heißluft sind für das zarte Gebäck zu heiß.
- Ja, 25 bis 30 Minuten reichen aus. Und das obwohl dein Zopf nur bei 180 °C gebacken wird. Du erkennst an Farbe und Konsistenz sofort, ob dein Zopf fertig gebacken ist. Er sollte goldbraun und außen leicht angeknuspert sein.
- Wenn du einen Backofen mit Dampfstoß hast, nutze ihn. Einmal damit gebacken und du willst nie wieder ohne. Der Dampfstoß versorgt deinen Hefeteig mit zusätzlich Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass er wunderbar saftig gelingt und nicht austrocknet.
Das Rezept für deinem Nusszopf
Zopf drehen, nicht flechten
Bei Zopf denkst du direkt an etwas Geflochtenes? Stimmt. Ja. Ich habe mich aber gegen einen geflochtenen Zopf und für einen gedrehten Zopf entschieden. Mochte ich früher schon nicht. Diese Pipi Langstrumpf Zöpfe. So ein gedrehter Zopf sieht einfach viel schöner aus. Dafür Heferolle der Länge nach halbieren. Am einfachsten geht das mit einem scharfen Messer. Anschließend die Teigstränge ineinander verdrehen. Nur noch auf das Blech legen oder in eine Kastenform. Das geht auch, ist aber natürlich kein Muss. Du willst den Zopf aber lieber flechten?
- Hefeteig in drei Portionen teilen und jeweils zu langen Strängen formen.
- Teigstränge nebeneinanderlegen, dabei die oberen Enden etwas zusammendrücken.
- Linken Strang über den mittleren Strang in die Mitte legen.
- Nun den rechten Strang über den mittleren Strang in die Mitte legen und Vorgang einige Male wiederholen. Teigenden zusammendrücke und unter den Zopf legen.
Wie lässt sich Nusszopf aufbewahren?
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass Hefegebäck am besten schmeckt, wenn es frisch zubereitet ist. Trifft auf diesen Nusszopf aber nur bedingt zu, denn dank der Füllung bleibt er auch nach dem Backen länger saftig. Nichtsdestotrotz solltest du ihn zuerst in eine Papiertüte und anschließend in eine Plastiktüte wickeln. So trocknet er nicht aus. Apropos, dazu noch ein Tipp: Nusszopf am besten immer in der Mitte anschneiden und die Enden zusammenschieben.
Nusszopf einfrieren und auftauen
Wer mag, der kann seinen Zopf natürlich auch einfrieren und später vernaschen. Dafür das Gebäck in einen Gefrierbeutel geben und ab damit in den Gefrierschrank. Wenn du ihn dann wieder brauchst, den Zopf bei Zimmertemperatur auftauen lassen und bei 150 °C Ober-/Unterhitze ca. 5 Minuten aufbacken.
Wie viele Kalorien hat der Nusszopf?
Helles Mehl, Butter, Zucker und Nüsse bringen natürlich ein paar Kalorien mit. Das kenne ich schon von anderem Gebäck, klar. Aber gerade jene Zutaten sorgen natürlich auch für besten Geschmack. In Summe ergibt das für 100 g Nusszopf etwa 367 Kalorien. Aufgeteilt in 8 g Eiweiß, 18 g Fett und 45 g Kohlenhydraten.