Ich könnte ja jeden Abend Brotzeit essen. Kenne ich aber auch nicht anders. Gab es nämlich früher schon. Die besten Abende waren aber die nach dem Training. Da hat uns Mama von der Turnhalle abgeholt, zum Bäcker gebracht und mit 3 frischen Brötchen nach Hause kutschiert. Immer in der Tüte: ein Kartoffelbrötchen. Während Mama und Anna da flexibler waren und sich mal für ein Baguettebrötchen oder für ein Wurzelweck entschieden, gab es bei mir immer nur Kartoffelbrötchen.
Kartoffelpüree für noch mehr Saftigkeit
Was das Besondere an Kartoffelbrötchen ist? Gute Frage! Vor diesem Artikel habe ich mir da ehrlich gesagt keine Gedanken drüber gemacht. Als kleine Sini sowieso nicht. Und als große Sini bin ich eher im Bereich Kuchen unterwegs. Aber das soll sich ändern. Seitdem ich nämlich meinen Bosch Assist für mich entdeckt habe, bin ich unter die Brötchen- und Brotbäcker gegangen. Aber nochmal zur Ausgangsfrage: Was ist das Besondere an Kartoffelbrötchen? Das Besondere sind - na klar - die Kartoffeln im Teig. Kein klassischer Hefeteig, sondern ein Hefeteig mit Kartoffeln. Kennst du vielleicht schon von meinen Cinnamon Rolls. Hier mische ich auch immer Kartoffeln unter den Teig. Kartoffeln bestehen nämlich zu 80 Prozent aus Wasser. Bedeutet, dass du deinem Teig eine gehörige Portion Feuchtigkeit dazugibst. Gleichzeitig haben sie aber die bindende Eigenschaft von Mehl. Perfekt also für einen richtig guten Brötchenteig oder auch ein Kartoffelbrot.
Ich liebe Brötchen. Vor allem richtig gute Brötchen. Und die gibt es ab sofort bei mir. Ok, ein bisschen lasse ich mir helfen. Aber so einen Bosch Assist sollte sowieso jeder zu Hause haben. Das Tolle: Der Backofen stellt Heizart, Temperatur und Garzeit ganz automatisch ein. Einfach den Assist anwählen, das Gericht Brötchen auswählen - fertig!
Die Kartoffeln kommen aber nicht im Ganzen, sondern als Kartoffelstampf zu den restlichen Zutaten. Dafür Kartoffeln weich kochen, mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und leicht auskühlen lassen. Denn - wichtig - Hefe hasst Hitze. Nein, ich möchte dich nicht verunsichern. Du hast schon recht. Hefe braucht Wärme. Aber eben keine Hitze. Was dein Hefeteig sonst noch mag, das verrate ich dir in meinem großen Hefeteig-Guide.
So knusprig werden die Brötchen nur mit Dampf
Nein, Kartoffelbrötchen schmecken nicht nach Hefe. Also meiner Meinung nach nicht. Sie schmecken einfach wie richtig lockere und fluffige Brötchen. Man beachte die feinen Poren in ihrem Teig. Ein Zeichen für Qualität. Habe ich gelernt. Wusste ich vor meiner Bäcker-Berufung auch nicht. Also ab sofort heißt es Selbermachen. Wäre anders auch ganz schön schwer. Ich wohne nämlich mittlerweile 200 km von jenem Bäcker entfernt. In die Turnhalle gehe ich auch nicht mehr. Aber mein Kartoffelbrötchen-Glück - das gibt es immer noch bzw. jetzt wieder. So oft, wie ich das möchte – zum Frühstück und Abendrot. Und damit die Brötchen auch so knusprig und locker gelingen wie das Original, hier noch zwei Tipps: Hitze und Dampf. Dadurch wird die Kruste schön kross und das Innere bleibt saftig. Übrigens auch bei Vollkornbrötchen oder auch Broten. Zum Glück ist mein Bosch Sensorbackofen der Serie 8 mit einer Dampffunktion ausgestattet. Warum das so wichtig ist?
- Feuchte Luft leitet Wärme besser als trockene Luft. Dein Teig wird unter Dampf also schneller erhitzt. Und das wiederum führt zu größeren Hohlräumen im Teig deiner Brötchen.
- Der Wasserdampf kondensiert an der Kruste des Laibs und hält sie dadurch feucht und weich. Dadurch haben die Brötchen mehr Zeit, um sich auszudehnen. Ist die Kruste einmal trocken, dehnt sich nichts mehr.
- Der Wasserdampf sorgt für eine glänzende und knusprige Kruste, weil die Stärke im Teig eine dünne Hülle bilden kann.
Wie viele Kalorien stecken in Kartoffelbrötchen?
Ob sich Kartoffeln im Teig auch auf die Kalorien auswirken? Ja, aber im positiven Sinne. Die Knolle hat nämlich nur 60 Kalorien pro 100 g. Also knapp fünfmal weniger als Weizenmehl. Heißt für deine Kartoffelbrötchen, sie sind kalorienärmer als klassische Weizenbrötchen. In 100 g davon stecken ca. 185 Kalorien. Aufgeteilt in 6 g Eiweiß, 2 g Fett und 37 g Kohlenhydraten. Zum Vergleich: Normale Brötchen haben ca. 250 Kalorien.
In Kartoffeln stecken aber noch mehr positive Eigenschaften. Sie sind reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Magnesium. Das macht Kartoffelbrötchen gesünder. Hinzukommt, dass sie durch weniger Weizenmehl auch verträglich werden. Warum? Na, weil in Weizen Gliadin steckt. Also ein spezielles Protein in der Eiweißzusammensetzung (Gluten) des Getreides. Deswegen verwende ich jene Brötchen auch gerne mal als Basis für meinen Pulled Pork Burger.
Keine Lust auf Weizen? Nimm Dinkelmehl
Wer mag, kann natürlich auch ganz auf Weizen verzichten. Stattdessen schmecken die saftigen Brötchen auch mit Dinkelmehl Type 630. Das kann in der Regel 1:1 wie Weizenmehl verwendet werden. Einziger Unterschied: Der Teig mit Dinkelmehl sollte nur schonend und kurz geknetet werden.
Auch lecker sind Kartoffelbrötchen mit einem Teil Roggenmehl. In diesem Fall benötigst du aber möglicherweise die Unterstützung eines Sauerteiges, damit die Brötchen locker aufgehen. Hüpf mal eben rüber zu Susannes Roggenbrot. Hier erklärt sie dir, warum das so ist.