Ich gebe zu, ich hatte diesen Mandarinen-Schmand-Kuchen lange nicht auf dem Schirm. Schmand ist jetzt nicht unbedingt meine liebste Zutat. Und Mandarinen sowieso nicht. Ich weiß, verstehen die wenigsten. Vor allem was frische Mandarinen betrifft. Aber ich mag sie einfach nicht. Es ist ein bisschen wie mit Bananen. Den Geruch liebe ich, die Konsistenz allerdings nicht. Deswegen wäre ich von alleine auch niemals auf die Idee gekommen, einen Mandarinen-Schmand-Kuchen zu backen. Und das - obwohl Fantakuchen (mit Mandarinen und Schmand) zu meinem Lieblingskuchen aus Kindertagen gehört.
Letzte Woche aber, da hat mir eine Freundin davon erzählt. Also nicht genau von diesem Kuchen. Aber wie gerne sie doch Mandarinen im Kuchen mag - vor allem im Käsekuchen. Und weil ich ihr diese Woche eine kleine Freude machen wollte - ja, einfach so - habe ich mich an ihre Vorliebe für Mandarinen erinnert. Also habe ich überlegt, recherchiert und meiner Mama davon erzählt. Sie sofort so: "Dann back doch Omas Mandarinen-Schmand-Kuchen." Omas Mandarinen-Schmand-Kuchen? Ich kann mich ja eigentlich an all' ihre Naschereien erinnern. Aber an einen Schmandkuchen mit Mandarinen? Mama hat mir auf jeden Fall versichert, dass er ziemlich lecker sei. Ein bisschen wie Käsekuchen - nur noch cremiger. Die absolute Cremigkeit um genau zu sein.
Kalte Butter für mürben Teig
Cremig klingt gut. Und Mandarinen (für Laura) sowieso. Ich also Omas Rezept studiert, nachgebacken und den Kuchen aus dem Ofen geholt. Ging total easy. Fast schon idiotensicher. Besonders der Mürbeteig. Buttrig, knusprig – eben so wie er sein soll. Das ist kein Hexenwerk. Ganz im Gegenteil. Jener Teig ist ziemlich einfach und schnell gemacht. Damit er schön kusprig-blättrig wird, habe ich drei Tipps für dich:
- Richtig kalte Zutaten verwenden. Also Butter und Ei aus dem Kühlschrank nehmen und direkt zum Teig verkneten.
- Teig zügig verkneten damit die Butter nicht zu weich wird.
- Teig mindestens 30 Minuten kalt stellen. Das verhindert, dass er später klebt und er lässt sich besser Ausrollen.
30 Minuten sind dir zu lang? Wenn es mal etwas schneller gehen soll, kannst du alternativ auch einen Fantakuchen machen. Ja, ist nicht ganz das gleiche. Aber ähnlich sind sich beide Kuchen schon. Der größte Unterschied? Der Boden des Fantakuchens wird aus einem schnellen Rührteig gemacht. Und ist somit weich und fluffig, statt knusprig und buttrig. Außerdem mischt hier noch etwas Zimt mit.
Mandarinen-Schmand-Kuchen – der cremigste von allen
Die Füllung erinnert mich tatsächlich ein bisschen an einen Käsekuchen. Also an Käsekuchen mit Mandarinen. Mit einem feinen, aber entscheidenden Unterschied: dem Schmand. Das A und O für absolute Cremigkeit! Jene Zutat ist nämlich noch etwas fettreicher als Quark und deswegen noch sämiger. Fehlen noch Zucker, Milch, Vanillepuddingpulver - für die nötige Bindung - und natürlich die Mandarinen. Das Einzige, worauf du achten musst, ist, dass du die Mandarinen gut abtropfen lässt.
Übrigens kannst du Mandarinen auch ersetzte. Ich weiß, nicht jeder ist ein Fan von den Zitrusfrüchten im Kuchen. Alternativen wären beispielsweise:
- Apfelwürfel
- Brombeeren
- Aprikosen
- Rhabarber
- Erdbeeren
- Blaubeeren
- Stachelbeeren wie hier bei diesem Stachelbeerkuchen mit Quark und Schmand
Mandarinen-Schmand-Kuchen vom Blech
Laura hat sich übrigens total über den Kuchen gefreut. Und zu meinem Erstaunen auch noch keine Bekanntschaft mit ihm gemacht. Grünes Licht also für viele weitere Schmandkuchen. Ich denke da an einen Apfel-Schmand-Kuchen oder einen Apfelmuskuchen mit Schmanddecke. Das ist dann auch wieder etwas für mich. Aber erst einmal koste ich noch dieses Schätzen mit Mandarinen aus. Und zwar verwandle ihn beim nächsten Mal zum Blechkuchen für die große Runde. Also Kuchen für alle! Wie du den Mandarinen-Schmand-Kuchen vom Blech machst? Hüpf mal eben rüber, da habe ich das ausführliche Rezept für dich mit all meinen Tipps für die Zubereitung. Was jetzt folgt, ist die Kurzfassung im Schnelldurchlauf:
- Für den Boden 400 g Mehl mit 125 g Zucker, 1 Ei, 1 Prise Salz und 275 g kalter Butter zu einem Teig verkneten. Zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und ca. 30 Minuten kaltstellen.
- Für die Füllung 2 Päckchen Pudding mit 500 ml Milch und 200 g Zucker nach Packungsanleitung zubereiten. In eine Schüssel umfüllen, mit Klarsichtfolie abdecken und auskühlen lassen.
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als das Backblech ausrollen. In das Backblech drücken, dabei einen Rand hochziehen.
- 6 Becher Schmand mit Pudding zu einer cremigen Masse verrühren. Zwei große Dose Mandarinen abtropfen lassen und unterrühren. Auf den Boden geben, glatt streichen und im heißen Ofen 35-45 Minuten backen.
Noch ein kleiner Geheimtipp zum Schluss: Damit der Kuchen schön glänzt, kannst du noch einen Guss darüber geben. Natürlich ohne Gelatine. Dafür 250 ml Mandarinensaft auffangen, mit 5 g Agar Agar verrühren und 2 Minuten köcheln lassen. Kurz abkühlen lassen und über den Kuchen geben, anschließend kalt stellen.