Team Fisch oder Team Fleisch? Ich bin Team Fisch. Schon immer. Als kleine Sini habe ich mir zu Weihnachten Lachsnudeln gewünscht und heute tausche ich Bulette gegen Lachsfrikadelle. Allerdings nur, wenn ich essen gehe. Oder wenn Mama kocht. Ich selber bereite Lachs nämlich ziemlich selten zu. Komisch, oder? Wo ich doch so gerne koche. Und noch viel lieber essen. "Warum" habe ich mich gefragt. Und schnell die Antwort gefunden. Ich habe einfach Angst, dass mir der Lachs nicht gelingt. Nachvollziehbar – ja. Aber nicht akzeptabel. Und unbedingt zu ändern. Den Anfang macht der Klassiker Lachs im Ofen.
Warum Lachs (im Ofen)?
Nein, ich möchte an dieser Stelle keine Lobeshymne auf den Lachs halten. Aber so ein bisschen lieb habe ich ihn schon. Zum einen natürlich, weil er richtig gut schmeckt. Zum anderen aber, weil er auch noch richtig gesund ist. Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Was die machen? Die senken deinen Cholesterinspiegel und beugen Herzinfarkt vor. Zudem enthält er eine ordentliche Portion Protein sowie die Vitamine A und D. Hinzu kommen zahlreiche Antioxidantien und Kalzium. Alles Sachen, die gut für deinen Körper, aber vor allem für deinen Kopf sind.
Das A&O ist der Lachs
Lachs ist nicht gleich Lachs. Daher solltest du beim Kauf unbedingt auf eine (sehr) gute Qualität achten. Woran du diese erkennst? Hier drei Tipps:
- Der Drucktest: Mit dem Finger leicht auf das Fleisch drücken, kommt es wieder nach oben, ist der Fisch frisch.
- Der Geruchstest: Frischer Fisch riecht nicht. Das ist nicht nur so ein Spruch, sondern stimmt wirklich.
- Die Fettstreifen: Je schmaler die Fettstreifen, desto besser der Fisch. Fettstreifen sind nämlich ein Hinweis dafür, dass der Fisch aus einer konventionellen Aquakultur stammt.
Am besten ist es natürlich, wenn du deinen Fisch beim Fischhändler des Vertrauens kaufst. Sollte das mal nicht klappen, dann im Supermarkt unbedingt zu Fisch greifen, der das Bio-Siegel trägt. So kannst du sicher sein, dass dem Fisch keine Chemikalien zugesetzt und Antibiotika nur im äußeren Notfall verabreicht wurden.
Lachs vorbereiten: Die 3-S-Regel
Mir ist doch gerade siedend heiß eingefallen, dass ich sehr wohl schon das ein oder andere Mal Lachs zubereitet habe. Vielleicht nicht heute und auch nicht gestern. Aber es gab da so einen Urlaub, da habe ich mit Mamas Tante fast heden Tag Lachs im Ofen "gekocht". Und eine Sache ist mir dabei im Gedächtnis geblieben: Säubern, Säuern, Salzen.
- Das Säubern: Lachs vor dem Zubereiten unbedingt waschen. Dafür einmal kalt abspülen und mit einem Küchenpapier trocken tupfen. Anschließend auf Gräten überprüfen. Am besten lässt du dir diese aber schon von deinem Fischhändler des Vertrauens entfernen.
- Das Säuern: Lachs mit Zitronensaft beträufeln und kurz einziehen lassen. Das Fischeiweiß gerinnt und das Fleisch wird weiß und fest.
- Das Salzen: Erst kurz vor der Zubereitung salzen – wichtig. Nur so wird dem Lachs keine Feuchtigkeit entzogen.
Lachs im Ofen zubereiten
80 Grad? Oder 180 Grad? Ja, diese Frage habe ich mir vor dem Test auch gestellt. Ich bin ja ein leidenschaftlicher Kuchenbäcker. Weiß genau, welche Temperaturen Marmorkuchen oder Zitronenkuchen brauchen. Aber Lachs? Da habe ich bisher einfach ausprobiert. Das Ergebnis – sagen wir mal – nicht immer zufriedenstellend. Da haben mir auch meine täglichen „Das perfekte Dinner“-Sessions nicht ganz so viel geholfen. Obwohl – eine Sache habe ich dort aufgeschnappt. Und zwar das Verfahren mit der Niedriggartemperatur.
Und weil mein Freund Team TK-Lachs ist, habe ich das auch getestet. Die Idee: TK-Lachs nicht auftauen lassen, sondern aus dem Gefrierfach direkt in den Ofen geben. Hört sich im ersten Moment schwierig an, ist für mich aber total logisch. Schließlich ist genau das das Problem. Oder wer kommt von der Arbeit nach Hause und hat noch zwei Stunden Zeit seinen Lachs ordnungsgemäß auftauen zu lassen? Eben!
30 Minuten bei 80 °C
30 Minuten? So lange? Ja, das war meine erste Reaktion. Vollkommen unbegründet, wie sich am Ende herausgestellt hat. Eine halbe Stunde ist alles andere als zu lang. Im Gegenteil. Wer seinen Lachs nicht ganz so roh möchte, der kann auch noch ein paar Minuten dranhängen. Ich mag ihn so ja ganz gerne: rosa, weich und noch ein bisschen roh.
Was den TK-Lachs im Ofen betrifft, hat mein Experiment auf ganzer Linie versagt. Ok, versagt ist vielleicht ein bisschen hart. Aber jenes Stück Fisch hat den letzten Platz belegt. Nach 65 Minuten (!) war er einfach nur trocken.
10 Minuten bei 180 °C
10 Minuten erscheinen mir hingegen ziemlich kurz. Aber hey – ich wurde ja schon mal eines Besseren belehrt. Und 180 °C sind schließlich 100 °C mehr. Das Ergebnis: Perfekt. Der Lachs ist schön zart, ziemlich saftig und schmeckt – O-Ton einer Kollegin – einfach super.
Ob "super" schon das Ende unseres Experiments ist? Denkste ... Herr Kapellmeister, bitte! Ja, das Ergebnis verdient die entsprechende Untermalung. Der große Testsieger ist nämlich der TK-Lachs bei 180 °C. Knapp, aber er hat gewonnen. Wichtig ist, dass du die Zeit auf 20 Minuten verlängerst.
Wann ist Lachs fertig?
Ja, das habe ich mich auch immer gefragt. Seitdem ich aber meinen Bosch Sensor-Backofen der Serie 8 habe, muss ich mir die Frage zum Glück nicht mehr stellen. Der hat nämlich ein extra Lachs-Programm und stellt Heizart, Temperatur und Garzeit ganz automatisch ein.
Zum Glück habe ich den Bosch Assist an meiner Seite. Damit stellt der Ofen Heizart, Temperatur und Garzeit ganz automatisch ein. Alles, was ich tun muss? Den Bosch Assist anwählen und das Gericht „Fischfilet, natur“ auswählen.
Falls du keinen Ofen mit der Bosch Assist-Funktion hast, hier noch ein Tipp: den Drucktest machen. Der Fisch sollte sich nach dem Garen so anfühlen wie die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit ein bisschen Übung klappt’s bestimmt.
Das Rezept für deinen Lachs im Ofen
Lachs mit Gemüse, Kartoffeln und anderen Begleitern
Lachs ist gut. Lachs ist lecker. Aber so ein paar Begleiter dürfen schon sein. Lachs schmeckt zum Beispiel mit Gemüse ganz hervorragend. Am einfachsten geht das, wenn du deinen Lachs in Alufolie zubereitest. Dann aber nicht nur den Lachs, sondern auch das Gemüse ins Päckchen geben. Lust auf Kartoffeln? Dann am besten als klassische Rosmarinkartoffeln zubereiten. Kartoffeln dauern ein bisschen länger und eignen sich daher nicht als Päckchen. Kartoffeln 15 Minuten vor deinem TK-Lachs in den Ofen geben und auf eine Seite schieben. Dann hat dein Lachs auch noch Platz. Ein "One-Tray Oven Dinner" quasi. Oder Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und kurz vorgaren, so wie bei meinem Lachs-Sahne-Gratin. Und last but not least - Lachs mit herzhhaften Waffeln. Schmeckt ebenfalls super.