Nutella-Muffins backe ich nur nach dem Rezept meiner Schwester. Sie war es nämlich, die jene Küchlein das erste Mal mit nach Hause brachte. Bei uns gab es früher nämlich (essenstechnisch) nur eine einzige Regel: Kein Nutellabrot am Abend. Ansonsten durften wir essen, was wir wollten. Zum Leidwesen meiner Schwester. Gummibärchen – bähhhh. Schokolade – noch mehr bääähhhh. Nutella – das liebte sie. Und weil Anna schon immer ein kleines bisschen flinker war als wir alle, brachte sie also irgendwann aus der Schule Nutellamuffins mit, stellte sie am Abend auf den Esstisch und machte sich genüsslich über jene Schokobomben her. „Kein Nutellabrot, Mama. Nutella-Muffins.“ Verschmitztes Grinsen inklusive.
True Story. Und auch heute noch das Highlight auf jedem Familientreffen. So auch letzten Sonntag. Muttertag. Ich kümmerte mich um die Blumen, meine Schwester um den Kuchen – pardon Muffins. Ja, sie schleppte tatsächlich ihre heiß geliebten Nutella-Muffins an. Fand ich zuerst gar nicht so lustig. Ich bin ja immer eher so für schön zu haben und hätte mir eher sowas wie Susannes Apfelkuchen in Rosenoptik gewünscht. Meine Mama hingegen schon.
Natron und Buttermilch sorgen für lockere Muffins
„Ich hatte keine Zeit“ – ok, akzeptiert. Hätte ich aber auch ohne Entschuldigung. Die kleinen Marmormuffins mit Nutella waren nämlich ganz schön „mhhhh“ und „ohhhh“. Das Geheimnis: die Kombination von Buttermilch und Natron. Ziemlich einfach also. So machen es die Amerikaner auch immer. Achtung, Angeberwissen: Natron besteht anders als Backpulver aus reinem Natriumhydrogencarbonat. Und braucht Säure, um seine Treibkraft zu entwickeln. Dann muss es aber schnell gehen. Bedeutet für dich: Mehl, Natron und Salz zu den restlichen Zutaten geben und kurz unterrühren. Aber wirklich nur kurz. Es dürfen ruhig noch ein paar Mehlspitzen zu sehen sein. Hat den positiven Nebeneffekt, dass deine Muffins nicht nur locker, sondern auch saftig werden. Kennst du vielleicht schon von meinem geliebten Marmorkuchen. Hier gilt nämlich gleiches Gebot.
Jenes Geheimnis kennt meine Schwester übrigens von mir. Habe ich nämlich erfolgreich bei diesen Blaubeermuffins getestet. Und seitdem in jedes Grundrezept meiner Mini-Küchlein mit aufgenommen. Egal ob es um Schokomuffins oder eben jene mit Nutella geht. Also merke:
- Natron immer in Kombination mit Säure, hier Buttermilch, verwenden.
- Sobald Natron ins Spiel kommt, muss es schnell gehen.
- Trockene Zutaten nur so lange unterrühren, bis gerade eben so ein Teig zusammenkommt.
Ich habe mir natürlich direkt zwei Muffins für den Heimweg eingesteckt. Offizielle Variante. In Wirklichkeit habe ich sie nämlich abends auf dem Sofa gemümmelt. Beim Tatort. Aber das muss Mama ja nicht wissen.
Nutella-Muffins mit flüssigem Kern
Ich habe mir übrigens vorgenommen Annas Rezept demnächst noch mal nachzubacken. Aber mit einer Besonderheit: Die Muffins sollen einen flüssigen Nutella-Kern haben. Das würde Anna auch gefallen. Wie ich das mache? Ganz einfach.
- Muffinförmchen zur Hälfte mit Teig füllen.
- Jeweils einen Teelöffel Nutella oder jede andere Nuss-Nougat-Creme nach Wahl in die Mitte geben und mit restlichem Teig bedecken.
- Der Rest bleibt gleich – Küchlein bei 180 °C Ober-/Unterhitze 15-20 Minuten backen, fertig.