Ein Spiegelei zu machen ist nicht schwer. Dafür braucht es theoretisch kein Rezept. Praktisch soll das Eigelb aber idealerweise wachsweich sein. Wie dir das gelingt? Hier bekommst du alle Tipps, wie sich das perfekte Spiegelei braten lässt.
Das Rezept für dein Spiegelei
Das beste Spiegelei machen – das brauchst du
Ein Spiegelei wird sowohl von unten als auch kurz (!) von oben gegart. Nur so lange, dass das Eigelb leicht gerinnt und sich eine ganz dünne milchige Schicht darauf bildet. Bedeutet also für mich, dass das Ei auch immer von oben noch ein kleines bisschen Hitze abbekommen muss. Wie ich das mache und was es noch für das Frühstücksei braucht?
Die richtige Pfanne zum Braten
Fangen wir mit dem Equipment an – der Pfanne mit Deckel. Letzterer ist für den kurzen „Hitzemoment“ von oben wichtig, damit die Eiweißschicht auf dem Dotter fest wird. Sich also eben jener „Spiegel“ bilden kann. Bleibt aber noch die Frage, welche Pfanne sich zum Spiegeleibraten am besten eignet.
Ich nehme dafür immer eine Pfanne mit Antihaftbeschichtung. Dadurch lässt sich das Eiweiß einfach vom Pfannenböden lösen, ohne hängen zu bleiben. Das hat sich auch schon bei meinen Pfannkuchen bewährt. Auch gut: eine Gusseisenpfanne mit guter Patina. Also mit natürlicher Antihaftschicht. Diese bildet sich mit der Zeit automatisch, wenn die Pfanne mit Öl eingebrannt ist.
Öl oder Butter – welches Fett?
Ob Öl oder Butter, beide Fette eignen sich zum Braten des Spiegeleis. Welches du letztendlich nimmst, ist Geschmackssache. Ich greife in der Regel zu Raps- oder Sonnenblumenöl. Einfach, weil ich das immer zu Hause habe. Bei dir ist es genau andersrum? Dann einfach eine kleine Menge Butter in der Pfanne zerlassen. Wichtig hier: Butter nur bei mittlerer Temperatur schmelzen, damit sie nicht braun wird.
Wer ganz auf Fett verzichten möchte, für den habe ich auch noch einen Tipp: 2-3 EL Wasser in der Pfanne aufkochen und das Ei darin braten.
Salz, Pfeffer und Gewürze nach Wahl
Diesen Tipp habe ich von einem Fernsehkoch aufgeschnappt: Klassische Spiegeleier werden von unten gewürzt – meistens nur mit etwas Salz. Das wird direkt in die zerlassene Butter oder ins Öl gegeben, bevor das Ei darin aufgeschlagen wird. Warum nicht von oben würzen? Weil das Salz mit dem Eigelb reagiert und kleine Hübbelchen bildet.
Mich stört’s aber ehrlich gesagt nicht. Deswegen würze ich das Ei für mein Frühstück normal von oben, wenn es schon ein paar Minuten in der Pfanne gebrutzelt hat. Dann aber nicht nur mit Salz, sondern auch mit Pfeffer sowie hin und wieder mit anderen Gewürzen - für mehr „Pepp“ versteht sich. Darunter:
- Paprikapulver
- Chiliflocken
- Muskatnuss
- Kräutersalz
- Getrocknete Schnittlauchröllchen
Spiegelei braten – so geht’s richtig
Für ein gutes Spiegelei braucht es eigentlich kein Rezept, nur die richtige Temperatur beim Braten. Das zarte Eiweiß ist nämlich empfindlich und wird schneller kross und dunkel, als einem lieb ist. Ist mir anfangs auch passiert, bis ich den Dreh raus hatte.
Spiegelei bei welcher Stufe braten?
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, die richtige Temperatur zum Braten zu finden. Oft war die Pfanne zu heiß und damit das Eiweiß im Nu knusprig – zu knusprig. Das Eigelb aber noch sehr flüssig. Zum Glück habe ich mittlerweile das Bosch Induktionskochfeld der Serie 8. Mit dem PerfectFry Bratsensor gelingt mein Spiegelei jetzt immer perfekt. Damit es bei dir auch klappt, solltest du das Ei am besten bei mittlerer Hitze zubereiten. Sprich: Öl oder Butter in der Pfanne nicht zu stark, aber auch nicht zu lasch erhitzen. Denn dann kann das Eiweiß kontrolliert stocken und am Rand leicht knusprig werden. Während das Eigelb Zeit hat, sich zu erwärmen und wachsweich zu garen.
Eiweiß ist ganz schön empfindlich und wird schnell dunkel, wenn die Pfanne zu heiß ist. Ich spreche leider aus Erfahrung. Seit ich aber den PerfectFry Bratsensor von Bosch nutze, ist das mit dem Spiegeleimachen ganz einfach. Er reguliert nämlich die Temperatur in der Pfanne automatisch. Einfach Temperaturstufe 2 bis 4 einstellen – je nachdem, ob du dein Ei mit oder ohne knusprigen Rand magst. Und dein Frühstücksglück bei optimaler Hitze braten.
Falls du auf einen knusprigen Rand verzichten magst, das Ei einfach bei niedriger Hitze braten. Dann braucht es vielleicht zwei bis drei Minütchen länger in der Pfanne, bleibt aber insgesamt schön weich. Auch möglich: Spiegelei in der Mirkowelle zubereiten oder gleich mehrere Spiegeleier im Backofen garen. Perfekt für den nächsten Brunch.
Spiegelei wie lange braten?
Nach etwa zwei bis drei Minuten in der Pfanne ist das Ei bereit für den Feinschliff. Sprich: Deckel auflegen und das Eigelb kurz wachsweich gar ziehen lassen. Das Spiegelei ist fertig, wenn das Eiweiß gestockt ist und sich eine dünne milchige Schicht auf dem Eigelb gebildet hat. Perfekt um auf meinem liebsten Baguettebrötchen zu landen. Natürlich ist es kein absolutes Muss den Deckel aufzulegen. Wer sein Ei lieber flüssiger mag, der kann auch auf die Hitze von oben verzichten. Aber hier noch einmal Schritt für Schritt:
- Butter oder Öl in die Pfanne geben und bei mittlerer Temperatur erhitzen.
- Ei aufschlagen, in die Pfanne geben und 2-3 Minuten braten.
- Deckel aufsetzen, Herd ausschalten und Eigelb ca. 1 Minute wachsweich garziehen lassen.
Du magst dein Eigelb lieber durchgegarter? Auch gut. In diesem Fall das Ei nach der Hälfte der Zeit einmal wenden und beide Seiten braten. Kleiner Funfact an dieser Stelle: In Amerika heißt diese Variante „easy over“. Ein klassisches Spiegelei wird dort „sunny side up“ genannt. Also „Sonnenseite nach oben“ – ganz schön, oder?
Spiegelei pimpen – mit Speck, Kräutern und Co.
Mein persönlicher Favorit ist Tomaten-Spiegelei auf Avocadobrot – könnte ich täglich essen. Kein Scherz. Der Mann hingegen ist da puristisch unterwegs und legt sich sein klassisches Ei am liebsten auf ein Laugenbrötchen mit Butter. Ganz ohne Extras. Ja, so hat jeder seine Vorlieben. Wem das aber zu langweilig ist, der kann sein Ei mit diesen Zutaten pimpen:
- Kleine Tomatenwürfel aus frischen oder getrockneten Tomaten
- Gehackte Oliven
- Gehackte Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie oder Frühlingszwiebeln
- Speck – entweder als Würfel auf das Ei geben oder diesen als Scheiben in die Pfanne legen, Ei darauf setzen und zusammen braten.
- Geriebener Käse wie Parmesan, Mozzarella, Cheddar oder Gouda
Spiegelei Kalorien
Eier sind nicht nur lecker, sondern auch eine prima Eiweißquelle für hochwertige Proteine. Kein Wunder also, dass das Spiegelei als Frühstücksbegleiter zu Schwarzbrot und Co. eine wichtige Rolle spielt. Um genauer zu werden: 100 g Spiegelei haben ca. 166 Kalorien. Aufgeteilt in 10 g Eiweiß, 14 g Fett und etwa 1 g Kohlenhydrate. Zugegeben, der Fettanteil ist etwas höher. Das liegt natürlich auch an Butter oder Öl, indem das Ei gebraten wird. Um hier ein bisschen Fett einzusparen, kannst du das Ei auch im Ofen zubereiten oder in etwas Wasser braten.
SOS: Warum klebt das Spiegelei in der Pfanne?
Seit Neustem klebt dein Ei in der Pfanne fest? Blöd. Aber möglicherweise ein Zeichen, dass deine Pfanne oder ihre Beschichtung Kratzer oder Risse hat. Wenn das Eiweiß dort hineingelangt und stockt, kann es sein, dass es an dieser Stelle anschließend haften bleibt.
Versuch’s stattdessen mal so: Ein Stückchen Backpapier in die Pfanne legen, etwas Butter oder Öl darauf geben und bei mittlerer Hitze erhitzen. Ei aufschlagen, auf das Papier setzen und abgedeckt 3-4 Minuten braten.