Meine Liebe zu der französischen Küche entdeckte ich im Teenageralter. Ich befand mich auf Klassenreise durchs Elsass und während meine Schulkollegen sich gelangweilt durch die Sehenswürdigkeiten schleppten und die Abende (verbotenerweise) weintrinkend an der Ill verbrachten, drückte ich mir bei den Städtetouren so lange die Nase an den Boulangerien platt, bis ich die Traube der Mitschüler und Lehrer schon fast aus den Augen verloren hatte. Wenn etwas so wunderschön aussah, so klangvolle Namen wie Éclair, Croque en bouche oder Clafoutis trug und dann auch noch so wunderbar duftete, dass der süße Buttergeruch durch die geschlossene Tür der Bäckerei drang, konnten diese Gebäcke doch einfach nur die größten Versuchungen unter der Sonne Strasburgs sein...
Selbst wenn ich – damals wie heute – keinen Fetzen der wundervollen französischen Sprache spreche, versuche ich mir nach und nach die Koch- und Backkunst des Landes anzueignen. So kam mir die Idee des Schokoladen Souffles. In Zeiten von Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern vielleicht ein alter, angestaubter Hut. Aber in Kombination mit der salzig-süßen Karamellsoße eine wahre Geschmacksexplosion. Souffle bedeutet übrigens "Hauch, Atem", was genau erklärt, warum sich die meisten Hobbyköche vor der Zubereitung eines Souffles scheuen. Dieser Hauch, der den Teig im Ofen magisch nach oben wachsen lässt, entflieht leider wieder furchtbar schnell. So schnell, dass Amy nicht einmal den Auslöser der Kamera betätigen kann. Aber das tut dem Ganzen (und vor allem dem Geschmack) trotzdem überhaupt keinen Abbruch, denn was können wir neben der tollen Küche noch von den Franzosen lernen? Wahrer Genuss entsteht nur durch eine gelassene Lebenseinstellung.
Übrigens: Soufflé kannst du auch herzhaft zubereiten. Beispielsweise in Form eines Kaäsesoufflés, falls es mal nicht nur süße Spezialitäten der französischen Küche sein sollen.