Grenzenlose Freude und pure Glückshormone, die nahezu überschwappen wollen, erfährt man manchmal durch die kleinen Dinge im Leben. Wie zum Beispiel die ersten Schneeglöckchen, die einem mitten im Winter am Wegesrand begegnen. Oder die liebevoll gemalte Geburtstagskarte vom vierjährigen Patenkind. Oder der traumhaft schöne Flohmarktfund für nur 1 €, für den man auch das Zehnfache ausgegeben hätte. Oder aber Cupcakes, die auf Anhieb gelingen und deren Frosting die perfekte Konsistenz hat.
Cupcakes und ich – wir haben zugegbenermaßen eine Beziehung, der gerade am Anfang viele Steine in den Weg gelegt wurden. Das traumatischste Erlebnis hatten wir vor vier Jahren, als ich für den Geburtstag einer Freundin Schoko Cupcakes backen wollte. Doch an diesem Tag war es wie verhext, nicht nur, dass die Creme einfach nicht fest wurde und sich schon gar nicht auf die Cupcakes aufspritzen ließ, sondern eher aussah wie Bastelkleber, ging genau an dem Tag auch noch mein Backofen kaputt. Ich war den Tränen nahe und mir sicher, nie wieder ein Cupcake-Rezept anrühren zu wollen, denn das Ergebnis, das ich trotzallem zur der Geburtstagsfeier mitbrachte, war absolut jämmerlich. Doch nachdem ich die klassischen Phasen einer Trennung durchlebt hatte und schließlich bereit für einen Neuanfang war, wagte ich mich an ein neues Rezept heran. Und diesmal (inzwischen hatte ich auch einen zuverlässigen, funktionierenden Backofen als Begleiter an meiner Seite) lief das Ganze schon wesentlich besser ab. Böse Zungen haben zwar behauptet, das Frosting erinnere stark an Hundehaufen, aber mein Ehrgeiz war wieder geweckt und Übung macht bekanntlich den Meister.
Hach, ja. Und wenn ich jetzt meine Rasberry Chocolate Cupcakes ansehe, dann macht mich das schon richtig glücklich. Fast wie eine stolze Mutter könnte ich jedem, der mir auf der Straße begegnet die Fotos davon unter die Nase halten. Wobei natürlich der Geschmack noch überzeugender ist als ein flaches Bild in 2D. Die Cupcakes sind sehr süß, schokoladig herb und, wenn man ein Himbeerstücken im Frosting erwischt, auch ein wenig säuerlich. Aber bitte jetzt nicht den Bildschirm abschlecken, dafür übernehme ich wirklich keine Haftung, sondern schnell nachbacken.
Raspberry Chocolate Cupcakes (Rezept ergibt 12 Törtchen)
Für die Muffins:
75 g Butter
1/2 TL gemahlene Vanille
300 g Mehl
100 g ungesüßtes Kakaopulver
1 TL Natron
1 TL Backpulver
250 g Zucker
2 Eier
250 ml Buttermilch
Für das Frosting:
250 g Butter
375 g Puderzucker
100 g pürierte Himbeeren
Für die Ganache:
60 g Zartbitterschokolade
40 g Butter
Außerdem:
12 Himbeeren zum Dekorieren
1. Heize den Backofen auf 175 Grad Ober-/ Unterhitze vor und lege ein Muffinblech mit 12 Papierförmchen aus.
2. Schmelze die Butter langsam und füge die gemahlene Vanille hinzu. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.
3. Siebe Mehl, Kakaopulver, Backpulver und Natron in eine Schüssel.
4. Schlage in einer anderen Schüssel die Eier mit dem Zucker schaumig auf. Füge Buttermilch sowie die abgekühlte Butter hinzu und rühre diese sorgfältig ein.
5. Gebe nun die trockenen Zutaten zur dieser Masse und vermenge alles miteinander. Fülle nun die Mulden des Muffinblechs zu 2/3 mit dem Teig, da sie beim Backen noch ein wenig aufgehen. Backe die Muffins für 17–20 Minuten im unteren Drittel des heißen Ofens. Lasse sie danach komplett auskühlen.
6. Schlage für das Frosting die zimmerwarme Butter 3 Minuten cremig auf. Siebe danach den Puderzucker komplett ein und verrühre alles bei kleinster Stufe vorsichtig miteinander. Wenn der Puderzucker einigermaßen eingearbeitet ist, schlage die Creme für weitere 3 Minuten bei hoher Stufe auf. Füge dann das Himbeerpüree hinzu und verrühre noch einmal alles miteinander.
7. Fülle das Frosting in einem Spritzbeutel und trage die Creme auf die Cupcakes auf. Erwärme Schokolade und Butter über einem Wasserbad gerade so lange, dass sich beide Komponenten miteinander verrühren lassen. Gebe einen Klecks der Ganche als Topping auf die Cupcakes und garniere alles mit je einer Himbeere.