Man mag es kaum glauben. Aber ja – ich hatte während meiner Studienzeit keinen Backofen. Wäre ich nicht jedes Wochenende nach Hause gefahren, wäre ich wahrscheinlich der erste Mensch gewesen, der an seiner unbefriedigten Kuchensucht gestorben wäre. Und nein, ein gekaufter Kuchen ist nicht das gleiche wie ein selbstgebackener Kuchen. Was mich am Leben gehalten hat: Tassenkuchen. Ja genau! Diese kleinen Küchlein, die in der Tasse gebacken werden. Gebacken? Habe ich nicht gerade noch gesagt, dass ich keinen Backofen hatte? Richtig! Tassenkuchen werden nämlich in der Mikrowelle gebacken. Und die – na klar – hat jeder Student in seiner 21 Quadratmeter großen „Wohnung“ stehen.
Was mich wahrscheinlich von allen anderen unterscheidet? Tiefgefrorene und vorgekochte Mahlzeiten von Mama fanden in meiner Mikrowelle nur selten Platz. Stattdessen Zitronen- und Schoko-Tassenkuchen – gerne auch mal mit flüssigem Kern. Heute habe ich natürlich einen Backofen – einen ziemlich gut sogar – aber trotzdem mache ich es mir hin und wieder mit meinen Mini-Küchlein auf meinem Sofa bequem. Und zwar immer dann, wenn mich der schnelle Kuchenhunger packt.
Mit ein bisschen Fantasie gehen diese oberleckeren Apfelchips als Apfelkuchen durch. Also gar nicht so weit entfernt vom Kuchenhunger. Aber viel gesünder und fast genauso lecker.
Tassenkuchen - wie groß ist die Tasse?
Früher habe ich immer die Tasse genommen, die ich gerade zur Hand hatte – mal etwas kleiner, mal etwas größer. Heute habe ich meine feste Tassenkuchentasse (Hallo, Zungenbrecher). Sie fasst 350 ml. Ist also mit einer Standardtasse zu vergleichen. Grundsätzlich kannst du natürlich jede beliebig große Tasse für dein kleines Küchlein nehmen. Unsere Rezepte sind alle auf eine Größe von 350 ml ausgerichtet. Du hast eine kleinere Tasse zu Hause? Dann nimm ein paar weniger Zutaten. Hast du eine Größere, kannst du das Rezept 1:1 übernehmen.
Wichtig: Nur Tassen aus Porzellan in deine Mikrowelle stellen. Tassen aus Metall lieber im Schrank lassen. Genau wie Omas Porzellan.
Tassenkuchen in der Mikrowelle. Welche Einstellung?
Wie viel Watt?
Einmal richtig eingestellt, kannst du so viele Tassenkuchen in deiner Mikrowelle backen, wie du möchtest. Die einen Rezepte schreiben 700 Watt, die anderen 800 Watt vor. Ich backe meine Küchlein immer bei 800 Watt und nehme sie dafür ein paar Sekunden früher raus.
Wie lange backen?
Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ein paar Sekunden – ja, ich meine wirklich Sekunden – zu lang und dein Tassenkuchen schmeckt wie ein trockenes Etwas. Wenn’s ganz schlimm läuft, schmeckt er auch gerne mal wie ein verkohlter Stein. Deshalb unbedingt die Zeit im Auge behalten. Aber wenn du einmal die richtige Zeit gefunden hast, kannst du sie auf fast alle Rezepte übertragen. Bei mir sind das 1 Minute und 20 Sekunden – ändert sich natürlich bei kleineren und größeren Tassen.
Das Grundrezept für deinen Tassenkuchen
Jetzt aber genug Theorie, kommen wir zur Praxis. Und die sieht einen saftigen Tassenkuchen mit Vanille als Grundrezept vor. Warum den? Na, weil sich der Teig wunderbar variieren lässt. Je nachdem, worauf du Lust hast – mit Schoko, mit Beeren und, und, und. Dafür Butter in der Tasse schmelzen, mit den restlichen Zutaten verrühren und in der Mikrowelle backen. So schnell und einfach geht das Grundrezept für deinen Tassenkuchen. Hier aber jetzt noch mal im Detail erklärt.
Und noch mehr Rezepte für deinen Tassenkuchen
Gleich zu Beginn der Beste unter den Tassenkuchen - machen wir uns nichts vor. Schokolade geht immer. Und damit auch dieser Schoko Tassenkuchen. Wenn du dich über deinen Chef geärgert hast oder dein Konto im Minus ist oder kein Eis im Haus ist oder oder oder.
Und weil mir einmal Schoki nicht reicht, gibt es direkt ein zweites Schoko Küchlein hinterher. Dieses Mal in Form eines Nutella Tassenkuchens. Das Beste: Du brauchst nur drei Zutaten, um dich am schnellen Kuchenglück zu erfreuen. Kann also easy peasy das Nutellabrot am Morgen ersetzen. Oder auch ergänzen.
Wer keine Schoki mag, der geht natürlich nicht leer aus. Jetzt kommt das Fruchtigste, was unsere Tassenkuchen-Sammlung zu bieten hat: ein Zitronen Tassenkuchen. Perfekt für die warmen Sommertage auf dem Balkon, aber auch im Winter wird dir mit dieser sauren Süßigkeit ganz warm ums Herz.
Du verträgst kein Weizenmehl? Oder hast einfach nur Lust auf eine richtig geile Erdnussbutter-Bombe? Dann ist dieser Tassenkuchen für dich. Erdnussbutter mit Zucker und Ei verrühren und schon ist es fertig - dein Tassenkuchenglück.
Und weil wir jeden am Tassenkuchenglück teilhaben lassen möchten, kommt hier auch noch eine vegane Variante. Schmeckt aber auch allen Nicht-Veganern. Denn lasst euch gesagt sein - die Zimt-Zucker-Kruste on top ist der pure Wahnsinn.
Kuchen - ja? Kohlenhydrate - nein? Überhaupt kein Problem. Dieser Low Carb Tassenkuchen schmeckt nämlich wie ein ganz normaler Kuchen, kommt aber mit viel weniger Kohlenhydraten aus. Dein Low Carb Glück am Nachmittag quasi.
Wusstest Du eigentlich, dass Tassenkuchen nicht gleich Becherkuchen sind? Dann durchstöbere doch mal unseren Artikel für die besten und unkompliziertesten Becherkuchen. Wieder was dazu gelernt, oder?!